„Hoffe, es wird zum Modell für Italien”

SALTO: Herr Zollner, wie beurteilen Sie das Gutachten der Anwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wastl aus München zu sexuellem Missbrauch in der Diözese Bozen-Brixen?
Hans Zollner: Die Arbeit ist professionell gemacht worden und hat zu Tage gefördert, was aus den Akten und Aussagen ersichtlich werden konnte. Es ist für die Diözese ein mutiger Schritt, ein notwendiger Schritt der Wahrheit gegenüber, was in der Kirche an Missbrauch von Kindern in den letzten 60 Jahren geschehen ist.
„Es kann über die Zeit ein Risikofaktor sein, wenn Sexualität nicht entsprechend integriert gelebt wird.”
Gutachter Ulrich Wastl nennt die Einsamkeit von Priestern sowie unreife Sexualität als Ursache.
Das ist keine neue Erkenntnis, wenn man sich die Berichte aus anderen Diözesen und anderen Weltgegenden anschaut. Das ist tatsächlich eine Frage an die Lebensform. Das heißt nicht unbedingt, dass der Zölibat als solcher zu missbräuchlichem Verhalten führt. Aber die konkrete Ausbildung im Seminar und in der Weiterbildung von Priestern hat in Vergangenheit dazu beigetragen, dass unter anderem auch diese Art von Übergriffigkeit und sexueller Gewalt möglich geworden ist.
"Geld, auch sehr viel davon,…
"Geld, auch sehr viel davon," kann das Leid der Opfer -n i e- aufwiegen ...