Salto Afternoon
Der Fall Caciula in Bruneck hat gezeigt, wie Südtiroler Medien über einen Frauenmord berichten. Über die Effekthascherei eines Feminizids.
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Paul Stubenruss Mer, 08/22/2018 - 16:59

Jaja, die Presse:
Auszug aus einem Artikel vor einiger Zeit erschienen im Nachrichtenportal https://www.epochtimes.de.
Für das erfolgreiche „Framing“ von links gibt es viele Beispiele, auch beim Thema Asyl. Zuerst wurde der Begriff Asylant ersetzt durch Asylbewerber, dann Asylbewerber durch Flüchtlinge, dann Flüchtlinge durch Geflüchtete, dann Geflüchtete durch Schutzsuchende. Die Zielrichtung ist klar: Einer, der Schutz sucht, verdient eher Hilfe als jemand, der sich um etwas bewirbt. Dabei geht eine Tatsache völlig unter: Dass sich unter den Flüchtlingen/Schutzsuchenden/Geflüchteten ein nicht geringer Teil von illegalen Migranten befindet, also von Menschen, die sich bewusst Leistungen erschleichen wollen, die ihnen nicht zustehen.
Alle Parteien versuchen, mit Worten Politik zu machen. Auffällig ist jedoch, wie bereitwillig gerade in den Medien linke Kampfbegriffe in die Nachrichtensprache einfließen. Hier einige Beispiele: Lager und Internierungslager statt Transitzentrum, Rechtsextremist statt Asylkritiker, Nazi statt Rechtspopulist, Aktivist statt linker Gewalttäter, Kopfpauschale statt Gesundheitsprämie, Herdprämie statt Betreuungsgeld, neoliberal statt marktwirtschaftlich, rückwärtsgewandt statt konservativ, Armutsquote  statt Armutsgefährdungsquote. Last but not least: Kampf gegen rechts statt Kampf gegen Rechtsradikalismus, weil sich CDU und CSU beiläufig bei „rechts“ unterbringen lassen.

Mer, 08/22/2018 - 16:59 Collegamento permanente
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Klaus Hartmann Ven, 08/24/2018 - 14:53

In risposta a di Paul Stubenruss

Lieber Herr Stubenruss,
zur Verwendung des Begriffs “Schutz”, von welchem sich ja bekannterweise der Begriff “schutzbedürftig” oder “schutzsuchend” ableiten lässt, möchte ich folgendes anmerken:
1. Im Text der Europäische Menschenrechtskonvention (seit 1950 in Kraft) die bekanntlich für alle Personen gilt, die sich im Hoheitsgebiet eines ihrer Mitgliedstaaten aufhalten - unabhängig von deren Staatsangehörigkeit oder deren Aufenthaltsstatus, kommt das Wort “Schutz” 25 Mal vor.
2. Die Genfer Flüchtlingskonvention, seit 1954 in Kraft, bemüht den Begriff 19 Mal.
3. In der Charta der Grundrechte der EU kommt das Wort Schutz 26 Mal vor.
Natürlich können Sie gerne den Urhebern dieser Dokumente “Framing” von links vorhalten.
Vielleicht wäre es aber höchst an der Zeit uns dieser Grundsätze wieder aufrichtig zu erinnern und anzunehmen.

Ven, 08/24/2018 - 14:53 Collegamento permanente
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Sepp.Bacher Ven, 08/24/2018 - 17:06

In risposta a di Paul Stubenruss

Hallo Paul, aus deinen Ausführungen kann man nicht verstehen, wie viel davon Zitat aus dem genannten Portal ist und welches deine persönlichen Formulierungen sind. Zum folgenden Satz möchte ich anmerken: "Dabei geht eine Tatsache völlig unter: Dass sich unter den Flüchtlingen/Schutzsuchenden/ Geflüchteten ein nicht geringer Teil von illegalen Migranten befindet, also von Menschen, die sich bewusst Leistungen erschleichen wollen, die ihnen nicht zustehen." Ich glaube nicht, dass es viele Migranten gibt, die sich bewusst Sozialleistungen erschleichen wollen. Sondern dass sehr
viele unvorbereitet kommen auf der Suche nach einem besseren Leben oder nach Arbeit, Ausbildung, Studium erst einmal ernüchtert und enttäuscht sind, dass sie nicht das vorfinden, was sie sich erträumt haben. Etwas ganz Menschliches bei den meist sehr jungen Männern. Wenn sie sich dann in einer fast aussichtslosen Lage befinden, da sie ohne Schutzstatus keine öffentliche Unterstützung erhalten und ohne Papiere zu nichts außer Schwarzarbeit Zugang haben , dann sind sie für alles dankbar, was ihnen geboten wird. Sicher gibt es auch negative Ausnahmen; in der Kleinkriminalität oder im Drogenhandel landen einzelne in Folge von verweigerten Almosen und eine unbürokratische Versorgung bis zu Abschiebung!
Mein Vorschlag wäre, sie für einen Beruf auszubilden (Lehre - auch in Sozial-Genossenschaften, Schule, Höhere Ausbildungen im Sanität-Sozialen-Bereich), so dass sie - wenn sie zurückkehren -dort eine Lebens-Startbasis haben. Und einige werden vielleicht auch hier gebraucht.

Ven, 08/24/2018 - 17:06 Collegamento permanente
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Hartmuth Staffler Mer, 08/22/2018 - 19:02

Dass Frau Caciula aus Rumänien stammt, ist eine Tatsache, die absolut wertneutral ist. Ich habe jahrelang Hilfsaktionen für Rumänien organisiert, was ich nach der Logik von Marlene Pardeller wohl nicht hätte machen sollen. Oder zumindest hätte ich nicht sagen dürfen, dass die Hilfe für Rumänen war. Und natürlich schon gar nicht, dass auch "Zigeuner" Hilfe bekommen haben, obwohl die Hilfe meiner Gruppe die einzige war, die die "Zigeuner" erhalten haben. Ich finde es sehr traurig, dass hier eine extrem realitätsferne gendergerechte und "politisch korrekte" Sprache höher eingestuft wird als das Mitgefühl für ein Mordopfer und das Bemühen, die Beweggründe für eine furchtbare Tat zu verstehen.

Mer, 08/22/2018 - 19:02 Collegamento permanente
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Sepp.Bacher Ven, 08/24/2018 - 09:38

In risposta a di Hartmuth Staffler

Ich habe gelesen, dass in Rumänien - auch Bulgarien u. a. Balkanländer - der Begriff Zigeuner nicht üblich und auch nicht gebräuchlich ist, da die dortigen Roma keine Fahrenden waren, sondern Leibeigene der geistlichen und adeligen Herren (auch Frauenklöster). Dort sei angeblich der Begriff Rom oder Roma negativ konnotiert. Ein Wissenschaftler, der lange die verschiedenen Roma-Völker in den osteuropäischen und Balkan-Staaten studiert hat, sagte, dass viele lieber als Zigeuner bezeichnet werden, als Rom oder Roma!
Bei den hiesigen "Zigeunern" muss man heute Sinti und Roma sagen. Alle sollen glauben, dass diese eine Solidargemeinschaft seien. Ich kenne einen jungen Sinto, der sich von den Roma immer distanziert - diese seien ganz etwas anderes. Sie würden Schuld sein, wenn die öffentliche Stimmung sich wieder gegen die "Zigeuner" richte! Als im sSmmer von der Sinti-Wallfahrt (mit dem Bischof) berichtet wurde, fragte ich ihn, ob er und sein Vater - den ich auch kenne - hingehen würden. Er verneinte, denn er sei kein Katholik sondern Evangelisch. Sie hätten eine eigene Feier bei der Evang. Pfarrei. Er gab mir auch zu verstehen, dass sie sich von der Gabrielli-Gruppe (oder Clan) überhaupt nicht vertreten fühlten. Ganz schön kompliziert?! Oder Frau Marlene Pardeller ?

Ven, 08/24/2018 - 09:38 Collegamento permanente
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Sepp.Bacher Ven, 08/24/2018 - 10:00

"So wird verdeckt, dass Gewalt an Frauen in allen Schichten und Nationalitäten vorkommt und die Täter zumeist einem klassischen Mann entsprechen, wie er von der Gesellschaft gewollt wird." Ich kann in der Berichterstattung bezüglich dieses Falles, keinen besonderen Hinweis darauf entdecken, dass dies nur bei Zuwanderern passiert. Familiendramen passieren auch bei uns immer wieder. Und da wird auch berichtet, von wo her der Täter stammt, ob vom Vinschgau oder Ahrntal, von Bozen oder auch einem Ort irgendwo in Italien. Dass bei so tragischen Ereignissen der Volksmund sagt, diese Person muss krank oder nicht ganz normal sein, ist ganz verständlich. Und auch die Anwälte spielen diese Karte. Dies aber auch bei Frauen!
Ich denke, solche Artikel und Diskussionen helfen nicht viel weiter!

Ven, 08/24/2018 - 10:00 Collegamento permanente
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Marlene Pardeller Ven, 08/24/2018 - 18:51

In risposta a di Sepp.Bacher

"Rumänisch" kann in den zitierten Artikeln in Zusammenhang mit Mord auftauchen, weil es von Außen kommt (ein anderes Land). Wenn ein Einheimischer, ein Vinschger oder Eisacktaler aber seine Frau umbringt, dann wird Familiendrama gesagt. Also ein "Schicksalsschlag" für den niemand etwas kann. Beides geht an der Tatsache vorbei, dass es ein massives Gewaltproblem in sehr vielen Südtiroler Beziehungen gibt unter denen sehr konkrete Frauen leiden. Und dabei eine Gesellschaft vorfinden die so tut, als ob sie selbst am Problem schuld wären. Dabei sind die Männer "die nicht ganz normal sind", kein Einzelfall. Zu 565 Frauen gehören ebenso viele Männer. Diese Tatsachen sagen uns, dass die Probleme keine Ausnahe, sondern ein Regelfall sind - an dem eine ganze Gesellschaft beteiligt ist. Und das ist keine Tragödie, kein Drama, kein Naturereignis, sondern ein Problem, das gelöst werden kann.

Ven, 08/24/2018 - 18:51 Collegamento permanente
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Marlene Pardeller Sab, 08/25/2018 - 09:29

Die meisten Morde, die als Ehrenmorde benannt werden, sind keine. Ehrenmorde sind definiert als Morde, die den „Fleck“, den „Schmutz“ aus der Familie entfernen sollen. Die Morde, die dieses Motiv verfolgen, sind in ihrer Anzahl im Verhältnis zu Morden an Frauen, weil sie Frauen sind oder erweiterten Suiziden (ein Familienvater bringt seine Frau, seine Kinder und sich um) ein sehr geringer Prozentsatz.
Familiendrama ist, wie oben ausgeführt, bei keiner Tat ein angemessener Begriff. Die Tat, der Mord als solcher sollte benannt und die Verantwortlichen bezeichnet werden: dazu gehört der Täter wie eine ganze Gesellschaft, die sich nicht darum kümmert, genügend Prävetion anzubieten: und die fängt in der Erziehung in den südtiroler Kindergärten und Schulen an und geht bis in die Institutionen wie Gericht und Polizei.

Sab, 08/25/2018 - 09:29 Collegamento permanente
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Paul Stubenruss Sab, 08/25/2018 - 14:45

Werte Frau Pardeller,
den Ehrenmord als Mord zu bezeichnen, das ist unsere westliche Ansicht, Ihre und auch meine. Für streng konservative Moslems ist es eine gerechtfertigte und zudem notwendige Tötung. Nur 100 % westliche Meinung ist es nicht mehr, denn solche Familien gibt es neuerdings auch in Deutschland, Schweden, Belgien und Frankreich. Zum Multikulti gehört einfach dazu das Meinungen anderer akzeptiert werden und auch Mord nicht gleich Mord ist.
Zurück zum Thema Ihres Artikels: Ich begrüße es wenn die Medien die Umstände und auch Kulturkreise einer Tötung nennen. Allgemeine Zensur kommt noch früh genug, dafür brauchen Sie nicht schon den Weg zu ebnen.

Sab, 08/25/2018 - 14:45 Collegamento permanente