Olympia 2026
Neues Speicherbecken für das Biathlonzentrum in Antholz: Weil per Eildekret 2,5 Hektar Wald gerodet wurden, will die Eigenverwaltung der Fraktion Obertal vor Gericht.

Das neue Speicherbecken in Rasen-Antholz wird gebaut, obwohl es eigentlich niemand haben wollte. Zumindest sagt das Bürgermeister Thomas Schuster (SVP). „Eine optimale Lösung findet man nicht, das muss man sich eingestehen. Das Thema wurde intensiv im Gemeinderat diskutiert und es gibt einen Konsens: Wenn wir keines bräuchten, wären wir alle froh.“ 

Um trotz Klimawandel in der Wintersaison Schneesicherheit zu garantieren, wird derzeit oberhalb des Biathlonzentrums gebaggert. Passen die Wetterverhältnisse, wird das Speicherbecken mit einem Fassungsvermögen von mehr als 30.000 Kubikmetern vor den Olympischen Winterspielen im Februar 2026 fertiggestellt. 

 

 „Es war von touristischer Seite ein großer Wunsch, dass die Anlage zu Sant’Ambrogio Anfang Dezember verfügbar ist.“

 

Genehmigt wurde das Speicherbecken von der Dienststellenkonferenz in Bozen mit der Erklärung, dass es für die neue Beschneiungsanlage notwendig sei. Auch die Landeskommission für Raum und Landschaft hat dem Bauprojekt „aufgrund der limitierten Einsehbarkeit, des vorhandenen Fichtenwaldes, der keine seltenen oder besonders wertvollen Naturlebensräume beinhaltet,“ zugestimmt. Doch die Rodung von 2,5 Hektar Schutzwald geht vielen zu weit. Mehrere Umweltverbände wie der Heimatpflegeverband haben gegen den Bau des Speicherbeckens für rund 5 Millionen Euro einen Rekurs eingelegt. Diesen hat das Verwaltungsgericht aber mit der Begründung der Landesämter Anfang April abgewiesen. 

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Franz Pattis Gio, 09/04/2025 - 12:06

Lese im obigen Pressetext: nun werden 25.000 Quadratmeter gesunder Fichtenwald gerodet. „Als Ausgleichsmaßnahme sollen 3,6 Hektar vom Borkenkäfer befallene Waldflächen mit Mischwald aufgeforstet werden“.
Schlage vor das Wort „ Ausgleichsmaßnahmen“ als Unwort des Jahres 2025 zu erklären!
Grund: es handelt sich dabei um ein totales „Greenwashing“ bzw. man versucht damit immer nur einen gewaltigen Eingriff in die Natur zu rechtfertigen bzw. irgendwie zu entschuldigen. Die Frage ist nur, wie lange sich die Bevölkerung noch von dieser SVP-Lobby-Politik an der Nase herumführen lässt?!
Erlaube mir noch ein weiteres Beispiel für „Greenwashing“ zu zitieren: die Rodung des ökologisch sehr wertvollen Auwaldes in der Brixner Industriezone für ein Gebäude der Firma Progress. Als Ausgleichsmaßnahme dafür ist die Erweiterung der Millander Au in eine Bauschutt- bzw. Mülldeponie mit Altölvorkommen vorgesehen. Da kann man nur noch „gute Arbeit“ wünschen!!
Siehe auch:
https://salto.bz/de/article/08092022/greenwashing-made-brixen

Gio, 09/04/2025 - 12:06 Collegamento permanente
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Ernst Aschbacher Gio, 09/04/2025 - 14:30

Eines frage ich mich schon: Wieso schafft man es in Gsies, ein Tal weiter und tiefer gelegen, eine längere Loipe ohne Naturschnee bereits früh im Winter und ohne Speicherbecken zu realisieren? Da fahren halt Traktoren mit Ladeflächen voller Kunstschnee rum, der auf ein paar Plätzen in Haufen produziert wird - und zack: innerhalb einer kurzen Zeit gibt's eine kilometerlange 1A tipp topp Loipe. Kann mir das wer erklären?

Gio, 09/04/2025 - 14:30 Collegamento permanente