SALTO Gespräch
Finanzexpertin und FAZ-Kolumnistin Christiane von Hardenberg setzt sich für finanzielle Unabhängigkeit von Frauen ein – schwierige Gespräche und kluge Geldanlage würden sich bezahlt machen.

SALTO: Frau von Hardenberg, was empfehlen Sie jungen Frauen, die wegen der Mutterschaft Angst vor Altersarmut haben? 

Christiane von Hardenberg: Das ist ein wichtiges Thema und ich bin froh, dass Sie es ansprechen. Idealerweise klärt ein Paar die finanziellen Fragen ab, bevor es sich entscheidet, gemeinsam Kinder zu bekommen. Meistens kümmern sich Frauen um die Kinder, aber es kann genauso gut sein, dass Männer wegen der Kinder weniger arbeiten und weniger verdienen. Nicht nur, dass man dann während der Kinderzeit weniger verdient, es führt auch dazu, dass man bei der Rückkehr ins Arbeitsleben ein ganz anderes Gehalt erwarten kann, als wenn man 15 Jahre lang voll durchgearbeitet hätte. Deshalb ist es notwendig, sich mit seinem Partner einmal hinzusetzen, um zu klären, wie diese finanzielle Lücke sowohl während der Kindererziehung, vor allem aber auch später ausgeglichen werden kann.

 

„Es kann nicht sein, dass eine Familie auf Kosten einer Person lebt, meist ist es die Frau.“

 

Das dürfte kein angenehmes Gespräch werden… 

Natürlich sind das keine angenehmen Gespräche, aber sie nicht zu führen, führt zu noch unangenehmeren Konsequenzen. Es kann nicht sein, dass eine Familie auf Kosten einer Person lebt, meist ist es die Frau. Es könnte auf eine neue Anschaffung verzichtet werden, auch wenn es hart klingt. Denn mit dem Geld könnte derjenige, der die Familienarbeit übernimmt, den finanziellen Ausgleich bekommen, der ihm zusteht. 

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Oliver Hopfgartner Dom, 08/17/2025 - 07:11

Männer verhandeln nicht nur "besser", sie fragen statistisch gesehen auch öfter nach Gehaltserhöhungen und sind im Gegensatz zu Frauen statistisch gesehen eher dazu bereit, einen Arbeitsplatz zu wechseln, um mehr Geld zu verdienen.
Ein weiterer Punkt ist, dass Männer ein anderes Bewerbungsverhalten haben: wenn in einer Bewerbung gewisse Voraussetzungen angeführt werden, bewerben sich Frauen tendenziell eher später, z.B. wenn sie alle Voraussetzungen erfüllen oder übererfüllen. Männer hingegen bewerben sich statistisch gesehen auf solche Stellen auch dann, wenn sie nicht alle Voraussetzungen haben und bekommen die Stelle dann mangels Konkurrenz.

Dies sind alles kleine Faktoren, die Frauen auf psychologischer Ebene daran hindern, mehr zu verdienen und die sie relativ leicht (z.B. durch ein Coaching) überwinden könnten.

Dom, 08/17/2025 - 07:11 Collegamento permanente
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Oliver Hopfgartner Dom, 08/17/2025 - 07:54

In risposta a di Herta Abram

Das sind keine Ratschläge. Es sind Informationen.
Wenn auch nur eine Leserin sich durch das Lesen meines Kommentars darin bekräftigt fühlt, wirklich mal nach einer Gehaltserhöhung zu fragen oder sich für eine Stelle zu bewerben, bei der sie "nur" 85% des Profils erfüllt und dadurch eine Verbesserung in ihrem Arbeitsleben erzielt (egal ob auf finanzieller oder auf emotionaler Seite), dann war mein Beitrag positiv.

Ich verstehe beim besten Willen nicht ihre Negativität. Mir geht es nicht darum zu belehren, sondern um die Sache. Sind die Informationen, die ich hier in die Community eingebracht habe Ihrer Ansicht nach falsch?

Mein Eindruck ist, dass Ihr einziges Problem ist, dass diese Informationen von mir kommen - zumindest klingt Ihre Antwort auf meinen Beitrag so.

Dom, 08/17/2025 - 07:54 Collegamento permanente
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franz Dom, 08/17/2025 - 07:52

koennte es sein,das Frauen nicht so geldgeil sind,nicht materielle Dinge schoener finden?Juppiter sei dank gibt es noch Menschen die das Leben als zu kurz finden,um jedem Thaler nachzulaufen.

Dom, 08/17/2025 - 07:52 Collegamento permanente
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Oliver Hopfgartner Dom, 08/17/2025 - 10:53

In risposta a di veronika dapra

Immerhin halten Sie mich nicht für einen Idioten, das ist schon mal was. Mich würde aber unabhängig davon wofür Sie mich auf persönlicher Ebene halten intereressieren, was Sie von den von mir vorgebrachten Informationen halten? Würden Sie zustimmen, dass Männer öfter nach Gehaltserhöhungen fragen, sich öfter für Führungspositionen bewerben, selbst wenn sie nicht 100% ins Ausschreibungsprofil passen etc.?

Ergänzend möchte ich noch was beschreiben, das mir jemand gesagt hat, der im Consulting für Dienstleiterunternehmer arbeitet: Er sagte mir, dass sie immer wieder Klientinnen im Dienstleistungssektor haben, die sagen, sie wollen nicht weiter skalieren, weil sie nicht mehr als ihr Mann/Partner verdienen wollen. Ich halte das psychologisch für ein sehr spannendes Phänomen, das auch genau in diese Kerbe schlägt.

Meine Meinung ist, dass man diese Themen aufgreifen muss, wenn man sich mit der sogenannten Gender Pay Gap auseinandersetzen will.

Dom, 08/17/2025 - 10:53 Collegamento permanente
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tutgutes brueder Lun, 08/18/2025 - 17:29

Wieviele Jobs gibt es denn bei denen der Gehalt verhandelbar ist? Eben, ganz wenige!
Die allermeisten Tätigkeiten werden nach Tarif bezahlt. Da verdienen Männlein und Weiblein bei gleichen Voraussetzungen genau gleichviel.
Frauen werden nicht benachteiligt, aber haben sie tatsächlich gleichviel drauf wie die vergleichbaren Männer.? Sie geben sich mit kleineren Rollen zufrieden.
Schauen wir mal wie es im Alltag aussieht. Mann fährt mit dem Auto, die meisten Frauen sitzen daneben... oder ganz krass, noch nie habe ich ein Motorrad gesehen dass von einer Frau gefahren wird und der Mann auf dem Sozius!
Beim Militär eine Handvoll Frauen in Männereinheiten. In der Ukraine werden händeringend Soldaten rekrutiert. Wo sind die Frauen die es genausogut könnten?

Lun, 08/18/2025 - 17:29 Collegamento permanente