Gastbeitrag
Lernen und Lehren zwischen Hierarchie und Kitsch. Eine Südtirolkarte der Widersprüche. Teil 1
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Ludwig Gruber Ven, 12/10/2021 - 07:54

In risposta a di Luis Durni

... dass die Gesellschaft "Anerkennung" nicht als Lippenbekenntnis stehen lässt. Und natürlich im normalen Wettbewerb um die besten Kräfte wird "Lehrer" für mehr Qualifizierte eine Option. Im Optimalfall dreht das System und die besten Lehrer können ausgesucht werden. Dann hätten wir die Grundlage für eine gedeihliche Zukunft verschoben.

Ven, 12/10/2021 - 07:54 Collegamento permanente
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ceteris paribus Ven, 12/10/2021 - 09:30

In risposta a di Luis Durni

6.000....eine Provokation, klar - was will der Autor Klammer? mehr Gehalt oder gesellschaftliche Anerkennung?
Beides wäre wünschenswert - aber ist es auch realistisch? Oder doch eher eine Utopie, was ja per se nichts schlechtes sein muss.

Journalisten, Politiker, Rechtsanwälte ect. pp....es ist eine nicht kurze Liste der gesellschaftlich nicht gerade hoch anerkannten Kategorien, trotz eines mutmaßlich nicht niedrigen Salärs.

Ich lese eine Gesellschaftskritik, interessant, mit einigen ernstzunehmenden Ansätzen - und einer wegen ihrer Vielschichtigkeit sich selbst limitierenden Wirkungsmöglichkeit.

Ven, 12/10/2021 - 09:30 Collegamento permanente
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Klaus Hartmann Ven, 12/10/2021 - 13:56

Zu Achammers Aussage „Bildung ist die beste Währung“:
Neoliberale Bildungspolitik hat die Aufgabe die Lernenden zu gut funktionierenden und mehrwertschaffenden Mitgliedern der Gesellschaft auszubilden. Bildung wird zur „Ausbildung“, zur „Kompetenz“. Der Mensch zu „Humankapital“. Der „Markt“ zur zentralen Größe. Lehrpläne werden so gestaltet, dass die Bedürfnisse und Erfordernisse der „Ökonomie“ bestmöglich abgedeckt und befriedigt werden. Wieso sollte Südtirol hier eine Ausnahme bilden. Achammers Aussage, dass „Bildung die beste Währung“ sei, bringt die Monetisierung von Bildung und Lernenden unmissverständlich und grausam auf den Punkt. Hier liegt er voll und ganz im Trend.
Unsere Bildungspolitik und ihr Bildungssystem verfolgen, trotz blumiger Lippenbekenntnisse, nicht das Ziel die Lernenden zu selbständigen, freien, neugierigen, kreativen und mündigen Menschen heranzubilden. Hier wirken alle beteiligten Kräfte, auch die Lehrenden, einem gemeinsamen Ziel entgegen: die Unterwerfung des Lernenden an ein leistungsorientiertes, autoritär-hierarchisches System und die Flexibilität sich diesem perfekt anzupassen.

Ven, 12/10/2021 - 13:56 Collegamento permanente
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Ingeborg Mahlknecht Ven, 12/10/2021 - 20:10

Danke Markus!
Wir Lehrer*innen haben in den letzten Jahren neben der Vermittlung von Fachinhalten immer mehr auch Erziehungsarbeit übernommen. Corona hat aufgezeigt, wie wichtig Schule für unsere Kinder und Jugendlichen ist. Die Bildungseinrichtungen geben den jungen Menschen Schutz, Raum und Halt in unsicheren Zeiten und begleiten sie mit klaren Strukturen und Abläufen durch eine Vielfalt von wichtigen Entwicklungsaufgaben. Wir bieten den Jugendlichen:
• die Möglichkeit ihre intellektuellen Fähigkeiten einzusetzen und auszubauen, um später ihre eigene Rechte und Pflichten selbständig ausüben zu können
• Die Entwicklung der Reflexionsfähigkeit, des abstrakten und komplexen Denkvermögens mit kreativen Lösungsansätzen
• Diskussionsmöglichkeiten, auch mit Gleichaltrigen, über aktuelle Themen
• Die Aneignung von Werten, die einen Leitfaden für das eigene Verhalten darstellen
• Die Entwicklung von sozialverantwortlichen Verhalten
• Soziale Kontakte zu Gleichaltrigen zur Entwicklung von Verbundenheit und Beziehung und somit eine gute Vorbereitung der Entfaltung eines Selbst-Seins
• Perspektiven und Neugier auf das zukünftige Leben.
All diesen Aufgaben sollen und wollen wir gerecht werden, weil wir Idealisten sind und unseren Beruf mit Leidenschaft ausüben. Und dafür möchten wir zumindest den jährlichen Inflationsausgleich und die Aufnahme der Vertragsverhandlungen. Ist das zu viel verlangt?

Ven, 12/10/2021 - 20:10 Collegamento permanente