Burschenschaft
Wenn Burschenschafter im öffentlichen Raum Coleur tragen, führt das zu Diskussionen und Konflikten – wie etwa jeden Mittwoch an der Universität Wien.
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Alfonse Zanardi Ven, 10/31/2014 - 22:47

Ich finde den Artikel nicht besonders, die Hobbypolitik der ÖH auch recht entbehrlich, etc. Dass sie aber gleich mit sicherem Griff ihre Kopftuchkeule ziehen, deutet für mich nicht auf eine sonderliche geistige Dynamik ihrerseits hin. Da hätte der Artikel mehr Angriffsfläche für einen Exponenten ihrer Randgruppe hergegeben.

Ven, 10/31/2014 - 22:47 Collegamento permanente
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Jan Matia Prinoth Sab, 11/01/2014 - 00:14

Liebe Gasteiger

Wie hier schon Herr Oliver H. geschrieben hat (sinngemaess): Wo bleibt die Toleranz?

Eines moechte ich deutlich klarstellen, ausgehend von einem Zitat aus deinem Artikel:

"Nein, bestimmt sind nicht alle Burschenschaften, Korporationen und Verbindungen rechtsextrem. Differenzierte Betrachtungsweisen sind wichtig – doch es kann und darf nicht Sinn und Zweck einer solchen Betrachtung sein, sich in Terminologien zu verlieren."

Du willst differenziert betrachten und dann doch nicht? Ich verstehe nicht recht.
Ich selbst war 5,5 Jahre lang Mitglied einer OCV-Studentenverbindung in Innsbruck. Rechtsextreme sind mir dort keine ueber den Weg gelaufen; auch habe ich dort keine rechtsextreme Parolen gehoert und habe nie von einer Veranstaltung meiner Verbindung gehoert, die rechtsextremen Inhalts war; sowie auch nicht der anderen OCV-Verbindungen.

Der OCV steht der OEVP nahe, die Grundgesinnung ist buergerlich-konservativ. Wenn das schon "extrem" und "gefaehrlich" ist, dann koennte ich mit dem Verdacht spielen, dass sie selbst aus einer "extremen Ecke" kommen, wohl aus der Linken, vielleicht.

Waehrend meiner Mitgliedszeit habe ich auch hie und da mal "chargiert", dh bin gemeinsam mit anderen Leuten aus meiner Verbindung bei oeffentlichen Veranstaltungen an der Uni in Coleur aufgetreten (zb Eroeffnung des akademischen Jahres).
Ich bereue es nicht. Was soll daran falsch sein?

Du solltest ein bisschen genauer recherchieren und besser zwischen persoenlicher Meinung und Tatsachen unterscheiden lernen, sodass du nicht OCV-Verbindungen, Korps, Schlagende Burschenschaften in einen Topf wirfst und die Leser deines Artikels nicht erschrecken, wenn sie mal irgendwo in Oesterreich unterwegs sind und dort ein Verbindungsmitglied in Coleur sehen, im Glauben, es handle sich um einen sonderbar verkleideten Neonazi!

Sab, 11/01/2014 - 00:14 Collegamento permanente
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Martin B. Sab, 11/01/2014 - 02:36

In risposta a di Jan Matia Prinoth

Eine Augenauswischerei, wenn durch das Verbot von Symbolen, die sprichwörtlich von Personen verschiedensten "Coleurs" (Inklusive Juden/Zionisten und Schwarzen) getragen wurden und werden, eine gewisse extreme Gesinnung beschränkt werden soll. Während die Nazis die demokratische Struktur und ethischen Grundwerte vieler (katholischer) Verbindungen radikal auszuradieren versuchten, sind es nun scheinbar die neonazistischen Gebärdungen der rechten Randgruppen innerhalb gewisser Verbindungen, welche von (linken) ÖH-Kreisen gerne in die Schranken gewiesen werden möchten. Gibt es keine effektiveren Mittel den antidemokratischen Auswüchsen zielgerichtet Herr zu werden? Um die heute so oft strapazierte Plakaterei zu benutzen: soll dem Muslem der Bart verboten werden, weil alle radikal-terroristischen Islamisten einen solchen tragen?

Sab, 11/01/2014 - 02:36 Collegamento permanente
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Christoph Moar Sab, 11/01/2014 - 10:52

Liebe Marita,

Einiges verstehe ich in deinem Beitrag nicht. Zum Beispiel das hier: "Allein dieser – wenn auch sehr subtil angedeutete – Vergleich ist eine nahezu höhnische Relativierung der nationalsozialistischen Verbrechen und zeugt von einem problematischen Umgang mit der Vergangenheit."

Die Mitgliedschaft in Verbindungen wurde von Rudolf Heß im März 1936 allen in der NSDAP eingeschriebenen Studenten verboten. Dies, und das Mobbing der wenigen nicht eingeschriebenen, führten dazu dass sich manche Burschenschaften und Verbindungen in Kameradschaften umwandelten, andere sich weigerten und schließlich auflösten - nur die Altherrenverbände blieben Ende 1936 als Netzwerke übrig. Das ist doch eine schlichte historische Feststellung, und keine "höhnische Relativierung der nationalsozialistischen Verbrechen", oder?

"Ein Vermummungsverbot wurde erlassen – wohlgemerkt: im Januar!". Ist ein Vermummungsverbot problematischer, wenn er im Winter denn im Sommer erlassen wird? Das erschließt sich mir nicht. Wenn die Gegendemonstranten - für die ich im Fall rechtsgerichteter, schlagender Burschenschaften durchaus sympathisiere - eine Vermummung benötigen, um sich vor späteren kriminellen Handlungen der strammen Burschen zu schützen, dann habe ich generell ein Problem mit dieser Gegendemonstration, ist sie doch ein Zeichen der Unfähigkeit des Rechtsstaates, kriminelle Akteure zu sanktionieren. Ich habe demonstriert, auch in ähnlichen Situationen, und ich würde mich bis heute weigern, mich zu vermummen. Die Gefahr, dass die Ordnungshüter am Ende die Leidtragenden sind, ist mir zu hoch. Vermummung geht gar nicht, weder im Sommer noch im Winter. Wenn die Situation derart gefährlich ist, dass die Sicherheit der Gegendemonstranten ohne Vermummung nicht mehr gewährleistet ist, dann müssen ganz andere Sicherheits- und Rechtsorgane zur Hand genommen werden, meine Meinung.

Und schließlich, liebe Marita, ich kann einfach nicht glauben, dass du stramme rechte, schlagende Verbindungen, mit katholischen CV'lern in einem Absatz unter dem Titel "Okkupiert von Rechts" wirfst. Das bringt mich sehr zum zweifeln darüber, ob du dich mit Geschichte, Werten und Menschen der nichtschlagenden christlichen Verbindungen wirklich auseinandergesetzt hast.

Sab, 11/01/2014 - 10:52 Collegamento permanente
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Alfonse Zanardi Sab, 11/01/2014 - 12:22

In risposta a di Christoph Moar

Dem kann ich nur beipflichten. Der Artikel gibt die abgeschottete Innensicht eines universitär-politisierten Mikrokosmos wieder, der bedeutsam erscheint wenn Landeier wie zum Beispiel ich oder die Autorin plötzlich auf einer 100.000 Leute Uni aufschlagen. Er ist es jedoch nicht sondern erinnert in der nach Nachbetrachtung (zugegeben) vielmehr an die Cliquenbildung im Kindergarten.

Sab, 11/01/2014 - 12:22 Collegamento permanente
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gorgias Sab, 11/01/2014 - 21:13

In risposta a di Christoph Moar

Ich kann allen drei Punkten dieses Kommentars zustimmen. Weiters möchte ich nochmals die Frage aufwerfen wie soll eine demokratische Zivilgesellschaft mit so einer zwielichtigen Szene wie die Burschenschaften umgehen, ohne gleich in einen repressiven Geist zu verfallen. Kritisch soll man auch gegenüber gewisse Antworten aus der linken Szene sein, die auf kriminelle und undemokratische Mittel zurückgreifen und dabei das werden, was sie eigentlich versuchen zu bekämpfen.

Sab, 11/01/2014 - 21:13 Collegamento permanente
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Marita Gasteiger Dom, 11/02/2014 - 23:18

In risposta a di Christoph Moar

Nur am Rande: Im Januar geht in Wien jede/r Passant/in "vermummt" auf die Straße - vor allem bei einer Demo am Abend. Theoretisch hätte sich kein Mensch mit Schal über dem Mund in der gesamten Innenstadt aufhalten dürfen. Ein Vermummungsverbot ist nicht problematisch, aber im Januar auf einem derart riesigen Terrain einfach nur Blödsinn.

Was den CV angeht, empfehle ich die Lektüre der oben angegebenen Broschüre. Darin geht es auch um die Rolle des CV im Austrofaschismus.

Dom, 11/02/2014 - 23:18 Collegamento permanente
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Martin B. Lun, 11/03/2014 - 03:00

In risposta a di Marita Gasteiger

Ob die Broschüre "Konservatismus. Elitarismus. Männerbündelei." von der ÖH (Einbringer und radikale Verfechter des Verbots) eine ausgeglichene Lektüre mit nicht einseitiger Betrachtungsweise sei, wage ich stark zu bezweifeln. Meinungsmache und Verabscheung meinetwegen, selbstkritische Wahrheitssuche oder noch interessanter: Aufklärung für die Öffentlichkeit? Wenn wir bei einem Verbot derart breit streuen: wäre auch das Verbot von Kleidung mit kommunistischen Symbolen (inklusive Che & Co) an den Unis sinnvoll? Wohl eher lächerlich. Liebe ÖH, wollt ihr mit solchen Aktionen den Umstand ändern, dass sich niemand (= 99% der Studenten) für eure Aktivitäten interessiert, ändern?

Lun, 11/03/2014 - 03:00 Collegamento permanente
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Christoph Moar Lun, 11/03/2014 - 12:02

In risposta a di Marita Gasteiger

"Ein Vermummungsverbot ist nicht problematisch, aber im Januar auf einem derart riesigen Terrain einfach nur Blödsinn"

Liebe Marita, die österreichische Rechtssprechung kenne ich beauerlicherweise nicht, ich bin eher mit der bundesdeutschen vertraut. Und dort gilt das Prinzip, dass eine Vermummung zwar geahndet werden kann, das aber nicht muss. Du kannst das Ergebnis jedes Wochenende bei etlichen Fußballspielen beobachten: die Polizei entscheidet sich, den Tatbestand nicht zu ahnden, weil es "ruhig" zugeht. Ich wünsche den Österreichischen Gendarmen gleich viel Augenmaß bei der Umsetzung des von dir genannten Vermummungsverbots in der "gesamten Innenstadt". Die alte Omi, die mit Kopftuch zum Lidl geht, braucht nicht geahndet werden, hier gilt stets Einzelfallentscheidung. Wir wissen doch beide, dass ein Vermummungsverbot nur gegen gewaltbereite Täter gerichtet ist. Dort habe ich kein wirkliches Problem damit.

Was die Lektüre der Broschüre angeht - werde ich machen, der Umfang ist aber so dass ich dazu den Abend hernehmen muss. Vielleicht sollte man, der eigenen Meinungsbildung willen, auch die Gegendarstellung lesen (ohne mich jetzt als vehementer CV-Vertreter zu outen, sondern nur um der ausgeglichenen Meinungsbildung halber).
http://www.academia.or.at/index.php?id=23&tx_ttnews%5Btt_news%5D=180&tx…

Es ist tatsächlich so, dass mir auch hier die Situation im schönen Österreich nicht geläufig ist: den österreichischen Cartellverband kenne ich schlicht nicht. Wohl aber habe ich immer wieder mal ein bisschen was zum bundesdeutschen CV gelesen und auch gekannt, und so kann ich mir einfach nicht vorstellen, sie mit den schlagenden Verbindungen auf eine Ebene zu setzen...

Lun, 11/03/2014 - 12:02 Collegamento permanente
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Mensch Ärgerdi… Sab, 11/01/2014 - 11:52

Ich würde alle parteipolitischen Aktivitäten auf den Unis verbieten! Habe auf meiner Uni die ganzen Linken, Rechten, Anarchos und Pseudofaschos, von CL ganz zu schweigen, sowieso immer nur als Wichtigtuer empfunden. Die Studentenvertreter in den Universitäten sollen gefälligst ALLE Studenten und keine Parteien (oder schlimmer noch sich selbst um in der Karriereleiter der Partei noch vorne zu preschen) vertreten. Ob ein Student Grün oder Blau wählt seine Bedürfnisse bleiben doch immer die gleichen...

Sab, 11/01/2014 - 11:52 Collegamento permanente
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Mensch Ärgerdi… Sab, 11/01/2014 - 13:47

Achtung lieber Oliver, noch ein Paar Kommentare in dieser Richtung und wirst von manchen hier als "rechts" oder "sehr rechts" eingestuft ;-)
Im Ernst finde ich dein Kommentar sehr gut, überhaupt die schließenden Worte über Toleranz und Selbständigkeit im Studentenmilieu. Gerade unter gebildeten oder studierenden Menschen müsste die Vernunft über die Schreier der (Partei)Politik stehen.

Sab, 11/01/2014 - 13:47 Collegamento permanente
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DervomBerge Tratzer Sab, 11/01/2014 - 18:11

Marita kannst du mir die Verwendung von "man/frau" erklären. Ich sehe darin einzig einen Rechtschreibfehler, sonst nichts!
Wenn müsste es doch mann/frau heißen, oder wie von oberkorrekten Gendern häufig verwendet "mensch"

Sab, 11/01/2014 - 18:11 Collegamento permanente