Boykott
Die Fronten sind verhärtet: Landeshauptman Arno Kompatscher droht den Lehrkräften, kein zusätzliches Geld zu geben, sollten weiterhin keine Schulausflüge stattfinden.

Die Landesregierung fordert die Lehrkräfte auf, ihren Protest und damit die Aussetzung von Schulausflügen oder Theaterbesuchen zu beenden. „Es ist ein Grundsatz der Sozialpartnerschaft, dass während Verhandlungen keine Proteste stattfinden. Da herrscht Waffenstillstand“, erklärt Landeshauptmann Arno Kompatscher gegenüber dem Tagblatt Dolomiten

 

„Viele Lehrkräfte sind bereits am Limit. Zusatzleistungen sind da einfach nicht mehr drin!“ 

 

Eine erste ausgehandelte Absichtserklärung sei nächste Woche für die Unterschrift bereit, noch würde an letzten Änderungen gefeilt: Ab Jänner 2026 sei die Landesregierung bereit, den Lehrkräften eine reale Lohnerhöhung auszubezahlen. Für die nächsten drei Jahre hat sie 330 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Von den 110 Millionen Euro pro Jahr seien 100 Millionen Euro für die Gehaltserhöhung vorgesehen und 10 Millionen Euro für Zusatzleistungen. Die Protestgruppen halten an ihrem landesweiten Boykott dennoch fest. 

Situation an Schulen: Die Lehrkräfte sprechen von einer hohen Arbeitsbelastung und zu geringer Bezahlung. Foto: Seehauserfoto

Die Protestgruppen zeigen sich mit dem ersten Entwurf der Absichtserklärung nicht einverstanden. „Dieser Letter of Intent soll schriftlich versichern, dass wir eine Gehaltserhöhung erhalten. Das Dokument trägt aber weder zur Vertrauensbildung bei noch geht es auf unsere Forderungen ein“, erklärt ein Sprecher.

Denn die Inflationsanpassung und die Bezahlung von Zusatzleistungen wie die Sommerbetreuung würden an der angespannten Situation an den Südtiroler Schulen nichts ändern. „Viele Lehrkräfte sind bereits am Limit. Zusatzleistungen sind da einfach nicht mehr drin! Im Gegenteil, es ist an der Zeit über Entlastung zu sprechen“, sagt der Vertreter der Protestgruppen.

Die Landesregierung erkläre in ihrem Schreiben, dass die Geldmittel für die Inflationsanpassung nur dann zur Verfügung stehen, wenn die Gewerkschaften bis Ende Februar den Entwurf des neuen Kollektivvertrags für Lehrkräfte und die Vereinbarung der Zusatzleistungen unterschreiben. „Das ist eine eiskalte Erpressung“, so der Sprecher. 

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Re El Gio, 10/09/2025 - 13:53

da heisst es hart bleiben liebe lehrer, und nur nicht nahgeben! was und vor allem wie kompatscher hier agiert, ist eine glatte beleidigung für seine eigene intelligenz.

Gio, 10/09/2025 - 13:53 Collegamento permanente
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△rtim post Ven, 10/10/2025 - 08:36

In risposta a di Re El

Kann man, wie es LH Kompatscher macht, tatsächlich persönliche freiwillige Tätigkeit bzw. dessen Aussetzung überhaupt als gewerkschaftliche Protestmaßnahme sehen?
Die Gewerkschaften als Sozialpartner können ihre Mitglieder und Nichtmitglieder ja auch nicht zur Freiwilligkeit verpflichten.

Ven, 10/10/2025 - 08:36 Collegamento permanente
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Stereo Typ Gio, 10/09/2025 - 14:58

Ich würde vorschlagen: Zusatzleistungen, die nicht vergütet werden, alle streichen, und Personen und Organisationen außerhalb der Schule damit betrauen.
Dann könnte man es beim derzeitigen Gehaltsniveau belassen und die Mittel eben anderen Dienstleistern zuweisen.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Initiativgruppen erneut die Ausführung von Zusatzleistungen infrage stellen.

Gio, 10/09/2025 - 14:58 Collegamento permanente
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dakota Gio, 10/09/2025 - 15:38

In risposta a di Stereo Typ

Zudem sollten die Gehälter für die Sommermonate gestrichen werden, 40-Stunden-Wochen mittels Zeiterfassungssystem durchgesetzt werden und der Kündigungsschutz der Stammrollen gestrichen werden. Wenn schon Gehälter auf dem Niveau der Privatwirtschaft gefordert werden, dann soll auch sonst wie in der Privatwirtschaft gearbeitet werden.

Gio, 10/09/2025 - 15:38 Collegamento permanente
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Martin Ancient Ven, 10/10/2025 - 10:49

In risposta a di dakota

Die Arbeit der Lehrpersonen, nämlich unsere Kinder zu bilden, ist vom gesellschaftlichen Mehrwert her deutlich höher einzustufen, als die überwiegenden Tätigkeiten in der Privatwirtschaft (die vor allem für Mehrwert in den Geldtaschen der Inhaber sorgen).

Wer das noch nicht verstanden hat, will entweder die Gesellschaft generell verdummen (und Anfällig für alle möglichen Rattenfänger machen), oder naja, hat selber keine ausreichende Bildung genossen bzw. genießen wollen.

Ich bin kein Lehrer, aber deren Arbeit ist nun mal sehr wertvoll und sollte entsprechend honoriert werden.

Ven, 10/10/2025 - 10:49 Collegamento permanente
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K V Gio, 10/09/2025 - 15:41

Mal schauen wer zuerst Milch gibt. Ich vermute, der LH hat sich keinen Gefallen gemacht. Das Lehrpersonal kommt ohne Ausflüge sehr lange gut aus und vermisst die zusätzliche Arbeit so schnell nicht. Lei nit lugg lossen!

Gio, 10/09/2025 - 15:41 Collegamento permanente
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Milo Tschurtsch Gio, 10/09/2025 - 16:52

Ich weiß nicht wieso sich der Landeshauptmann da so echauffiert. Das Land ist nicht der Arbeitgeber der Lehrer.
Ich glaube es war 1998 als das staatliche Schulwesen an die autonome Provinz übertragen wurde.
In Folge konnten sich das Lehrpersonal entscheiden ob sie Staatslehrer bleiben oder Landeslehrer werden wollten.
Sie entschieden sich dafür Staatslehrer zu bleiben was natürlich auch das Gehalt betraf.
Als sie aber sahen dass es gehaltsmäßig beim Land doch mehr herausschaut drängten sie auf einen "Zusatzvertrag", der gewährt auch wurde und jetzt erneut steigen soll.
Ja liebe Lehrer, wenn ihr schon beim Staat geblieben seid und den Status als Landeslehrer abgelehnt habt, dann könnt ihr jetzt nicht verlangen dass irgendwelche Zusatzverträge ständig angepasst werden.
Wendet euch an euren Arbeitgeber, welcher der Staat ist.

Gio, 10/09/2025 - 16:52 Collegamento permanente
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△rtim post Ven, 10/10/2025 - 12:36

In risposta a di Milo Tschurtsch

In der öffentlichen Bildungswirtschaft gibt es in Südtirol mit Ausnahme der Landesberufschule nur Staatsschulen. Keine dortige Lehrperson konnte/kann einen anderen Arbeitgeber wählen, sondern nur gegen entsprechende Mehrleistungen für den Landeszusatzvertrag, was der Regelfall ist. Man stelle sich das schulorganisatorische Chaos in den Anfangsjahren vor, Lehrpersonen in Vollzeit mit weniger als 18 Unterrichtsstunden pro Woche u.a.m.
Dass Kollektivverträge der Lehrkräfte sowohl auf Staats- als auch hier auf Landesebene in ihrer Dauer beschränkt sind und neu ausgehandelt werden müssen, ist normal. Für Sie nicht?

Ven, 10/10/2025 - 12:36 Collegamento permanente
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Milo Tschurtsch Ven, 10/10/2025 - 16:31

In risposta a di △rtim post

Doch , 1998 hatten die Lehrer insgesamt die Wahl ob sie Landeslehrer werden wollten oder nicht. Es gab eine Umfrage und sie haben sich mehrheitlich für den Staat entschieden.
Was nichts an der Realität ändert dass der Staat als Arbeitgeber zuständig für die Gehälter ist.
An den Staat will man aber nicht ran mit Forderungen, deshalb hält man sich an diejenigen die bloß Zusatzverträge abgeschlossen haben und wollen über die Zusatzgelder mehr verdienen.
Außerdem wüsste ich nicht wie man freiwillige Tätigkeiten als Verhandlungsmasse einsetzen kann, diese bleiben auch zukünftig dem Ermessen der Lehrpersonen überlassen und diese können nicht vertraglich dazu verpflichtet werden. Sie könnten Zusatzangebote also theoretisch auch dann nicht durchführen wenn das Gehalt der Zusatzverträge aufgestockt werden würde.

Ven, 10/10/2025 - 16:31 Collegamento permanente
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Johannes Engl Gio, 10/09/2025 - 20:31

Da sind anscheinend gar einige Lehrer*innen ins Jammertal reingegangen und wollen nicht mehr rauskommen.
Kommentare wie "... die angebotene Lohnerhöhung ist ein Aprilscherz...." tragen nicht zur Vertrauensbildung bei. Sozialpartnerschaft folgt eben gewissen Gepflogenheiten und setzt gegenseitigen Respekt voraus.
Das haben gewisse Facebookgruppen nicht nicht ganz überrissen, wie mir scheint. Da ist eine Menge Dilettantismus dabei.
Ich finde den Pflock, den der LH eingeschlagen hat, der Situation angemessen.
Wo soll das sonst enden?

Gio, 10/09/2025 - 20:31 Collegamento permanente
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Martin Piger Gio, 10/09/2025 - 21:57

Kompatscher hat sich anscheinend einiges an Salvinis Verhandlungstaktik abgeschaut. Der will mit den Österreichern erst über eine Lösung des überbordenden Brennertransits verhandeln, wenn diese zuerst das Nachtfahrverbot abstellen.
Das ist dann schön, wenn man dann so absolut ohne Druck zu verspüren verhandeln darf. Im übrigen kann man den Lehrerberuf weder mit der Privatwirtschaft noch mit anderen Staats- oder Landesangestellten vergleichen. Aufgabenfeld, Arbeitsweise und Verantwortung sind nicht vergleichbar. Ich lade jeden, der das in Abrede stellt gerne ein sich mal ein Jahr lang als Lehrer zu versuchen, vielleicht gar als Klassenvorstand. Dann würden manche Kommentare vielleicht anders ausschauen.

Gio, 10/09/2025 - 21:57 Collegamento permanente
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Günther Stocker Ven, 10/10/2025 - 08:34

Da freut sich der Luis,
wenn der Kompi sich um Kopf und Kragen bringt und nach drei!! Legislaturperioden sehr sehr negativ in Erinnerung bleiben wird, da scheint sein Stern im Nachhinein noch heller.

Bravo Kompatscher - du bist in die Falle getreten und kommst da nie NIE mehr heraus.

Komplimente!!
Weiter so!!

Sichere dir deinen Eintrag in die Geschichtsbùcher!!

Ven, 10/10/2025 - 08:34 Collegamento permanente
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Oliver Hopfgartner Sab, 10/11/2025 - 14:35

Ich finde Kompatschers Forderung kindisch. Man könnte sich doch auch einfach einigen, dann würden die Proteste auch aufhören. Für mich klingt das wie ein kindisches Machtspiel.

Außerdem sind in meiner Wahrnehmung die Politikerbezüge in den letzten 10 Jahren deutlich erhöht worden, ohne dass die Politiker dafür eine Mehrleistung hätten erbringen müssen. Wie viel Prozent waren das?
Haben Lehrer weniger Rechte als Politiker?

Sab, 10/11/2025 - 14:35 Collegamento permanente
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Thomas Strobl Dom, 10/12/2025 - 12:36

In risposta a di Oliver Hopfgartner

Ja Herr Hopfgartner! Wie schön, dass ich mich doch einmal vorbehaltslos einer Ihrer Aussagen anschließen kann! Tatsächlich erinnert mich vorliegendes Machtspiel an die Tragikomödie im Oval Office (Zweitere natürlich vor ungleich tragischerem Hintergrund): "Did you ever say 'Thank you' to Donald Trump?" Und gerade wegen meiner definitiven Stuffness über die peinlichen Männlichkeitsrituale allüberall, die uns an der Lösung grundlegender gesellschaftlicher Probleme scheitern lassen, lade ich zur global-matriarchalen "Disruption 2030" ein. Ob ich Sie dabei mit der Zeit auch an meiner Seite wissen darf? ;-)

Dom, 10/12/2025 - 12:36 Collegamento permanente
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Oliver Hopfgartner Dom, 10/12/2025 - 20:29

In risposta a di Thomas Strobl

ein Moment, den man wertschätzen sollte.
Was das Matriarchat angeht: Meine persönliche Überzeugung ist ja, dass genau solche Verhaltensweisen keine Rituale der Männlichkeit sind, sondern genau das Gegenteil: Nur jemand der sich nicht männlich und stark genug fühlt, hat es nötig andere Menschen über seine Stöckchen springen zu lassen. Aber sei es drum. Wir werden sehen wie es mit den Lehrern und dem LH weitergeht.

Dom, 10/12/2025 - 20:29 Collegamento permanente