Am Mord an Maxim Zanella zeigt sich wieder einmal, dass die Sensationslüsternheit und Scheinheiligkeit mancher Südtiroler Medienhäuser keine Grenzen mehr kennt.
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Dieses bestimmte Verlagshaus ist eine wahreJOURNALISTEN KATASTROPHE.Und dann sich noch mit dem christlichen Scheinheiligkeitstuch schmücken-unterste Schublade.
So lange nicht direkt von den Journalisten Druck auf die Berufskammer ausgeübt wird, dass etwas gegen diesen Wildwuchs an Skandalnachrichten unternommen wird, wird die Berufskammer sich natürlich nicht exponieren.
In diesem Fall kann ich mir gut vorstellen, dass die Medien die Schuld auf die Ermittler abschieben, die die These des Drogenhintergrundes aufgestellt haben sollen.
Den Eltern bleibt nur der Gang vor das Gericht, um den guten Namen des verstorbenen Sohnes wiederherzustellen.
Zustimmung! Schade, dass Salto.bz nicht mit derselben Konsequenz gegen fake news auf der eigenen Seite vorgeht. Seit Monaten werden hier im Zusammenhang mit Corona regelmäßig Tote verharmlost, Intensivpatienten als Hypochonder verspottet und Falschmeldungen verbreitet. Das sei freie Meinungsäußerung und hat nichts mit Journalismus zu tun, sagt ihr? Das greift zu kurz: Ihr gebt dieser Art von „Leichenfledderei“ unter eurer Domain Platz und Sichtbarkeit. Ein gelber Hinweisbalken ist zu wenig, um sich dieser Verantwortung zu entziehen.
Nein, da hat Herr Niedrist schon recht. Nicht jeder Leser erkennt den Unterschied oder kann mit "Community-Beitrag" etwas anfangen.
Im eigenen Interesse sollte die Redaktion schon aktiver sein.
Die Kritik am Umgang mit Persönlichkeitsrechten ist absolut gerechtfertigt. Es ist ein Wahnsinn, was da passiert. Wobei man auch die Tageszeitung in diesem Zusammenhang erwähnen müsste, da dort tendenziell noch mehr gewütet wird (siehe Mordfall in Bozen).
Paradox ist allerdings, dass Franceschini selbst in dem Artikel eine niveaulose Zurschaustellung a la Bildzeitung betreibt, die die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen verletzt. Dann von "Würde" zu sprechen, ist meines Erachtens ein Hohn. Es werden die vollständigen Namen des Opfers sowie von Verwandten (!) und deren Fotos unverpixelt veröffentlicht. Eine Vorgehensweise, die beispielsweise in Nordtirol absolut undenkbar wäre.
Hier ein Beispiel, wie die Tiroler Tageszeitung beim Fünffachmord in Kitzbühel berichtet hat. https://www.tt.com/artikel/16131451/fuenffachmord-in-kitzbuehel-25-jaeh…
Keine Namen (nicht mal die Initialen), keine Fotos von Personen - weder von den Opfern noch vom Verdächtigen. Solange es sich bei den Beteiligten nicht um Personen des öffentlichen Interesses handelt, sind diese Informationen für die Berichterstattung nicht relevant, da das Persönlichkeitsrecht der Betroffenen (egal ob Opfer oder Tatverdächtiger) das Informationsrecht überwiegt.
TT-Chefredakteur Mario Zenhäusern hat diesen "medialen Sittenverfall", wie er ihn bezeichnet, in einem Leitartikel damals treffend auf den Punkt gebracht.
Sie schreiben
"Paradox ist allerdings, dass Franceschini selbst in dem Artikel eine niveaulose Zurschaustellung a la Bildzeitung betreibt,"
Franceschini schreibt
"Ich kenne den Vater von Maxim Zanella seit vielen Jahren. Er hat mir auch Maxim vorgestellt"
Es ist ja wohl mehr als offensichtlich das hier im Namen der geschädigten Familie Widergutmachung praktiziert wird. Was darin Bildzeitungsniveau darstellen soll bleibt wohl Ihr Paradox.
Herr Knoflach, nur zwei Erläuterungen:
1. Da Sie selbst in die Journalistenkammer eingeschrieben sind, wissen Sie sicher, dass die Rechtslage in Italien völlig anders ist als in Österreich oder Deutschland;
2. Da ich die Familie Zanella kenne habe ich mir vorab die Erlaubnis für die Publikation der Namen & Fotos eingeholt. Also nix mit "Persönlichkeitsrechte der Betroffenen verletzt".
Vielen Dank für die Info, Herr Franceschini.
Den Vorwurf der "niveaulosen Zurschaustellung a la Bildzeitung" nehme ich hiermit zurück und entschuldige mich dafür.
Die Rechtslage ist in der Tat unterschiedlich, wobei es sowohl in Italien als auch in D und Ö viel Ermessensspielraum gibt, was "öffentliches Interesse" und "essentielle Information" usw. betrifft und es in der Verantwortung der Journalisten liegt, wie weit sie diesen ausreizen. Im Sinne von rechtens muss nicht immer richtig sein. Schwarze Chronik hat viel mit Ethik zu tun. In den USA ist beispielsweise von der Meinungsfreiheit gedeckt (also rechtens), dass die Westboro Baptist Church auf Begräbnissen von Schwulen "God hates fags"-Poster den Angehörigen ins Gesicht hält. Dennoch ist das ethisch verwerflich (nicht richtig). Ähnlich - wenngleich weniger krass - verhält es sich mit der gängigen voyeuristischen Berichterstattung in Südtirol zu Unfällen und Verbrechen, wo Facebook-Konten geplündert werden, um Opfer und Verdächtige zur Schau zu stellen, wo (nicht gesicherte) Ermittlungsdetails mit vollen Namen garniert werden, wo generell stets volle Namen publiziert werden, unabhängig davon, ob sie im entsprechenden Zusammenhang unbedingt notwendigen Informationsgehalt haben oder nicht usw.
Zudem gibt es - wenn ich richtig informiert bin - auch in Italien die Unterscheidung im Bezug auf Persönlichkeitsrechte zwischen "Normalbürgern" und Personen im öffentlichen Interesse. Auch hier gilt das Prinzip der "Essenzialita' dell'informazione" und der "non colpevolezza" bezüglich identifizierender Berichterstattung. Auch gibt es das Prinzip, dass die Würde der Person durch eine Veröffentlichung nicht verletzt werden darf.
Ich denke also schon, dass die italienischen Regelungen auch Zurückhaltung gebieten. Aber vielleicht werden sie halt nicht exekutiert und so entscheiden sich viele Medien für Sensationsjournalismus, Profit und "Leichenfledderei" anstatt für Menschlichkeit.
Und die Tatsache, dass beispielsweise die ff in solchen Dingen (Fotos, Namensnennung usw.) zurückhaltender ist als andere Südtiroler Medien zeigt, dass es eben Ermessensspielraum gibt und ethische Überlegungen eine Rolle spielen können - ungeachtet der rechtlichen Situation.
Oder irre ich da?
wie wahr..
wie wahr..
Antwort auf wie wahr.. von Peter Paul Ped…
Danke Herr Franceschini!!
Danke Herr Franceschini!!
Man sollte sich in diesem Land mal fragen, ob "Menschsein" noch gelebt werden kann.
Top-Artikel!
Top-Artikel!
Der leider zu allzu vielen anderen Veröffentlichungen des Imperiums passen würde.
Einfach traurig.
Dieses bestimmte Verlagshaus
Dieses bestimmte Verlagshaus ist eine wahreJOURNALISTEN KATASTROPHE.Und dann sich noch mit dem christlichen Scheinheiligkeitstuch schmücken-unterste Schublade.
So lange nicht direkt von den
So lange nicht direkt von den Journalisten Druck auf die Berufskammer ausgeübt wird, dass etwas gegen diesen Wildwuchs an Skandalnachrichten unternommen wird, wird die Berufskammer sich natürlich nicht exponieren.
In diesem Fall kann ich mir gut vorstellen, dass die Medien die Schuld auf die Ermittler abschieben, die die These des Drogenhintergrundes aufgestellt haben sollen.
Den Eltern bleibt nur der Gang vor das Gericht, um den guten Namen des verstorbenen Sohnes wiederherzustellen.
Antwort auf So lange nicht direkt von den von Manfred Klotz
Das Problem ist, dass kein
Das Problem ist, dass kein Gericht der Welt einen guten Namen wieder herstellen kann. Einmal in den Medien, für immer in den Köpfen der Leute.
Antwort auf Das Problem ist, dass kein von G. P.
Das stimmt wohl leider, aber
Das stimmt wohl leider, aber wenigstens êin Schuss vor den Bug wäre es.
Zustimmung! Schade, dass
Zustimmung! Schade, dass Salto.bz nicht mit derselben Konsequenz gegen fake news auf der eigenen Seite vorgeht. Seit Monaten werden hier im Zusammenhang mit Corona regelmäßig Tote verharmlost, Intensivpatienten als Hypochonder verspottet und Falschmeldungen verbreitet. Das sei freie Meinungsäußerung und hat nichts mit Journalismus zu tun, sagt ihr? Das greift zu kurz: Ihr gebt dieser Art von „Leichenfledderei“ unter eurer Domain Platz und Sichtbarkeit. Ein gelber Hinweisbalken ist zu wenig, um sich dieser Verantwortung zu entziehen.
Antwort auf Zustimmung! Schade, dass von Georg Niedrist
Sie sollten Community nicht
Sie sollten Community nicht mit recherchierten Artikeln verwechseln und weiter Ihre Dolomiten lesen.
Antwort auf Sie sollten Community nicht von Stefan S
Nein, da hat Herr Niedrist
Nein, da hat Herr Niedrist schon recht. Nicht jeder Leser erkennt den Unterschied oder kann mit "Community-Beitrag" etwas anfangen.
Im eigenen Interesse sollte die Redaktion schon aktiver sein.
Die Kritik am Umgang mit
Die Kritik am Umgang mit Persönlichkeitsrechten ist absolut gerechtfertigt. Es ist ein Wahnsinn, was da passiert. Wobei man auch die Tageszeitung in diesem Zusammenhang erwähnen müsste, da dort tendenziell noch mehr gewütet wird (siehe Mordfall in Bozen).
Paradox ist allerdings, dass Franceschini selbst in dem Artikel eine niveaulose Zurschaustellung a la Bildzeitung betreibt, die die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen verletzt. Dann von "Würde" zu sprechen, ist meines Erachtens ein Hohn. Es werden die vollständigen Namen des Opfers sowie von Verwandten (!) und deren Fotos unverpixelt veröffentlicht. Eine Vorgehensweise, die beispielsweise in Nordtirol absolut undenkbar wäre.
Hier ein Beispiel, wie die Tiroler Tageszeitung beim Fünffachmord in Kitzbühel berichtet hat.
https://www.tt.com/artikel/16131451/fuenffachmord-in-kitzbuehel-25-jaeh…
Keine Namen (nicht mal die Initialen), keine Fotos von Personen - weder von den Opfern noch vom Verdächtigen. Solange es sich bei den Beteiligten nicht um Personen des öffentlichen Interesses handelt, sind diese Informationen für die Berichterstattung nicht relevant, da das Persönlichkeitsrecht der Betroffenen (egal ob Opfer oder Tatverdächtiger) das Informationsrecht überwiegt.
TT-Chefredakteur Mario Zenhäusern hat diesen "medialen Sittenverfall", wie er ihn bezeichnet, in einem Leitartikel damals treffend auf den Punkt gebracht.
Antwort auf Die Kritik am Umgang mit von Harald Knoflach
hier noch der Link zum
hier noch der Link zum Leitartikel
https://www.tt.com/artikel/16137728/leitartikel-zum-fuenffachmord-in-ki…
Antwort auf Die Kritik am Umgang mit von Harald Knoflach
Sie schreiben
Sie schreiben
"Paradox ist allerdings, dass Franceschini selbst in dem Artikel eine niveaulose Zurschaustellung a la Bildzeitung betreibt,"
Franceschini schreibt
"Ich kenne den Vater von Maxim Zanella seit vielen Jahren. Er hat mir auch Maxim vorgestellt"
Es ist ja wohl mehr als offensichtlich das hier im Namen der geschädigten Familie Widergutmachung praktiziert wird. Was darin Bildzeitungsniveau darstellen soll bleibt wohl Ihr Paradox.
Antwort auf Die Kritik am Umgang mit von Harald Knoflach
Herr Knoflach, nur zwei
Herr Knoflach, nur zwei Erläuterungen:
1. Da Sie selbst in die Journalistenkammer eingeschrieben sind, wissen Sie sicher, dass die Rechtslage in Italien völlig anders ist als in Österreich oder Deutschland;
2. Da ich die Familie Zanella kenne habe ich mir vorab die Erlaubnis für die Publikation der Namen & Fotos eingeholt. Also nix mit "Persönlichkeitsrechte der Betroffenen verletzt".
Antwort auf Herr Knoflach, nur zwei von Christoph Fran…
Vielen Dank für die Info,
Vielen Dank für die Info, Herr Franceschini.
Den Vorwurf der "niveaulosen Zurschaustellung a la Bildzeitung" nehme ich hiermit zurück und entschuldige mich dafür.
Die Rechtslage ist in der Tat unterschiedlich, wobei es sowohl in Italien als auch in D und Ö viel Ermessensspielraum gibt, was "öffentliches Interesse" und "essentielle Information" usw. betrifft und es in der Verantwortung der Journalisten liegt, wie weit sie diesen ausreizen. Im Sinne von rechtens muss nicht immer richtig sein. Schwarze Chronik hat viel mit Ethik zu tun. In den USA ist beispielsweise von der Meinungsfreiheit gedeckt (also rechtens), dass die Westboro Baptist Church auf Begräbnissen von Schwulen "God hates fags"-Poster den Angehörigen ins Gesicht hält. Dennoch ist das ethisch verwerflich (nicht richtig). Ähnlich - wenngleich weniger krass - verhält es sich mit der gängigen voyeuristischen Berichterstattung in Südtirol zu Unfällen und Verbrechen, wo Facebook-Konten geplündert werden, um Opfer und Verdächtige zur Schau zu stellen, wo (nicht gesicherte) Ermittlungsdetails mit vollen Namen garniert werden, wo generell stets volle Namen publiziert werden, unabhängig davon, ob sie im entsprechenden Zusammenhang unbedingt notwendigen Informationsgehalt haben oder nicht usw.
Zudem gibt es - wenn ich richtig informiert bin - auch in Italien die Unterscheidung im Bezug auf Persönlichkeitsrechte zwischen "Normalbürgern" und Personen im öffentlichen Interesse. Auch hier gilt das Prinzip der "Essenzialita' dell'informazione" und der "non colpevolezza" bezüglich identifizierender Berichterstattung. Auch gibt es das Prinzip, dass die Würde der Person durch eine Veröffentlichung nicht verletzt werden darf.
Ich denke also schon, dass die italienischen Regelungen auch Zurückhaltung gebieten. Aber vielleicht werden sie halt nicht exekutiert und so entscheiden sich viele Medien für Sensationsjournalismus, Profit und "Leichenfledderei" anstatt für Menschlichkeit.
Und die Tatsache, dass beispielsweise die ff in solchen Dingen (Fotos, Namensnennung usw.) zurückhaltender ist als andere Südtiroler Medien zeigt, dass es eben Ermessensspielraum gibt und ethische Überlegungen eine Rolle spielen können - ungeachtet der rechtlichen Situation.
Oder irre ich da?