aus dem Skolast
Was bedeutet es für mich, Südtiroler zu sein? Und warum ich nicht stolz ausrufen kann: Ich bin Europäer.
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G. P. Sa., 23.01.2021 - 13:55

Warum "from Bolzano in South Tyrol“ und nicht "from Bozen in South Tyrol"? Die Argumentation würde mich jetzt wirklich interessieren.

Sa., 23.01.2021 - 13:55 Permalink
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Quo Vadis Südtirol So., 24.01.2021 - 09:01

Antwort auf von Gottfried Tsch…

Quatsch! Außer man ist Anhänger der tolomeischen Namen. Da heißt Sterzing auf Englisch auch Vipiteno. Und übrigens auch auf holländisch. Die verwenden auch durchwegs nur die italienischen Namen. Akzeptieren wir es einfach. Tolomei und die Italienisierung Südtirols sind beim Gewinnen. Es genügt dafür ja auch ins Twenty zu gehen. Könnte auch in Pisa sein.

So., 24.01.2021 - 09:01 Permalink
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Klemens Riegler So., 24.01.2021 - 10:53

Antwort auf von Gottfried Tsch…

Und Girlan heißt auf eppanerisch "Girl".
Und Montan auf unterlandlerisch "Matan".
Nur Ulten heißt auf italienisch "Ultimo"
... und Lana auf deutsch "Wolle"
Und dann gibt es noch Rom, Roma, Rome, Rim, Ruma, Rzym, Рим, Rhufain ...
Girlan kann übersetzungstechnisch da natürlich nicht mithalten.

So., 24.01.2021 - 10:53 Permalink
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Quo Vadis Südtirol So., 24.01.2021 - 16:40

Antwort auf von Gottfried Tsch…

Schade, dass man nicht mehr mal auf Salto seriöse Diskussionen führen kann. Dass Metropolen und historisch wichtige Städte in x verschiedenen Sprachen bezeichnet werden, weiß jeder. Aber dies trifft sicher nicht auf Bozen, geschweige denn auf Stering zu. Also ist der Vergleich mit Wien ohne Grundlage. Der historisch-politische Kontext ist ein ganz anderer. Da lob ich mir Australien. Die haben konsequent begonnen, die englischen Kolonialnamen abzuschaffen. Und Yangon heißt auch nicht mehr Rangoon. In Myanmar, nicht Burma!

So., 24.01.2021 - 16:40 Permalink
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Alex Favalli Mo., 25.01.2021 - 19:36

Antwort auf von Quo Vadis Südtirol

Sie schreiben "[...] Also ist der Vergleich mit Wien ohne Grundlage. Der historisch-politische Kontext ist ein ganz anderer." und "Da lob ich mir Australien. Die haben konsequent begonnen, die englischen Kolonialnamen abzuschaffen." im selben Absatz.
Die knapp hundertjährige Geschichte Südtirols mit mehreren Jahrhunderten Kolonialismus in Australien zu vergleichen ist von jeglicher, um es mit Ihren Begriffen zu sagen, historisch-politischen Grundlage weitest entfernt.

Mo., 25.01.2021 - 19:36 Permalink
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Maximi Richard Sa., 23.01.2021 - 18:03

In dem Moment, wo du in Europa nicht mehr Frieden und Reichtum haben wirst, wirst du auch keine Boote voller Migranten mehr sehen.

Sa., 23.01.2021 - 18:03 Permalink
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Quo Vadis Südtirol Sa., 23.01.2021 - 20:01

Lieber Herr Kienzl,

uns beide trennen Welten in der Wahrnehmung. Pisa ist in jeder Hinsicht Ausland, juristisch natürlich nicht. Aber das ist Papier, weil wir denselben Pass haben. Nicht mehr. Und Bayern ist nicht vermeintlich, wie sie schreiben, derselbe Kulturraum. Bayern deckt sich mit unserer Kultur, sagen wir mal zu 90%, die Toskana zu 0%. Ihre Darstellung ist echt befremdlich. Und bedenklich zugleich. Das heißt aber nicht, dass die italienische Kultur nicht grandios und beeindruckend wäre. Sie ist aber nicht die unsere. Das wäre ja noch schöner. Würde ich mir nie anmaßen.

Sa., 23.01.2021 - 20:01 Permalink
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Hartmuth Staffler Sa., 23.01.2021 - 22:48

Der Herr Kienzl ist noch sehr jung, da hat man oft noch sehr unausgegorene Ideen, die man aber gerne loswerden möchte. Dafür muss man Verständnis haben. Er wird sich vielleicht später für manches, was er da geschrieben hat, schämen - oder auch nicht. Wer weiß das schon?

Sa., 23.01.2021 - 22:48 Permalink
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Quo Vadis Südtirol So., 24.01.2021 - 08:42

Berichte aus eigener Erfahrung: ich komme von weit her, war recht lange weg, lande auf dem Flughafen von München. Fühle mich schon fast zu Hause. Lande ich in Mailand, fühle ich mich fremd. ... sie müssen mich nicht bemitleiden. Ich fühle mich pudelwohl. Und die Toskana mag ich sehr als Urlaubsland. So wie auch die griechischen Inseln. Mir gefällt das Fremde.

So., 24.01.2021 - 08:42 Permalink
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Hartmuth Staffler So., 24.01.2021 - 15:30

Die armen Schüler; aber ich vertraue darauf, dass sie mehr Vernunft haben als ihr Lehrer. Ich habe ja selbst einmal unterrichtet (allerdings nur Mathematik und Naturkunde) und festgestellt, dass Schüler durchaus eigenes Urteilsvermögen haben.

So., 24.01.2021 - 15:30 Permalink
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Quo Vadis Südtirol So., 24.01.2021 - 16:42

Also ich entdecke in der Toskana immer wieder Neues und Spannendes, eben gerade weil es nicht meine Heimat ist. Und nicht mein kultureller Background.

So., 24.01.2021 - 16:42 Permalink
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Klaus Hartmann So., 24.01.2021 - 18:10

Es sind Menschen wie Herr Kienzl die mir Hoffnung schenken. Nur die angstfreie und bedingungslose Infragestellung von Identitäten und Identifikationen kann den Menschen freier machen und gleichzeitig, so paradox dies auch klingen mag, „in sich“ festigen. Fragestellungen wie jene des Herrn Kienzl führen uns in eine höhere, umfassendere und wahrhaftigere Bewusstseinsebene.

So., 24.01.2021 - 18:10 Permalink
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Ludwig Thoma Mo., 25.01.2021 - 20:15

Antwort auf von Hartmuth Staffler

Herr Staffler, wenn ich Ihren Kommentar lese und an mein Auslandssemester in Berlin denke, dann fällt mir unser Nachbar ein, mit dem wir uns oft die Championsleague angeschaut haben und den wir unser W-lan mitbenutzen ließen. Alush, der Palästinenser, der in der Mini-Wohnung im Hinterhaus gewohnt hat. Geboren in einem Flüchtlingslager im Libanon Ende der 70er und irgendwann in den 80ern nach Deutschland gekommen. Quasi ein Analphabet, weil er weder hier noch dort je richtig zur Schule gegangen ist. Als Jugendlicher auf die schiefe Bahn geraten, hätte er längst abgeschoben werden sollen, was aber aufgrund seiner Staatenlosigkeit nicht möglich ist. So lebte er total entfremdet von Duldung zu Duldung und durfte nicht mal arbeiten.
So einem hätten Sie dann erklärt, wie sehr Sie darunter leiden, dass Südtirol vom Mutterland abgetrennt wurde?

Mo., 25.01.2021 - 20:15 Permalink
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Hartmuth Staffler Di., 26.01.2021 - 08:14

Antwort auf von Ludwig Thoma

Wenn sie einen Doppelpass für Ausdruck von Nationalismus halten, dann müssen sie vor allem die italienische Regierung kritisieren, die Doppelpässe zu hunderttausenden verteilt. Auch der derzeitige Papst hat als argentinischer Staatsbürger den italienischen Doppelpass nicht abgelehnt, sondern dankend angenommen. Ich bilde mir nicht ein, moralisch hochstehender als der Papst zu sein.

Di., 26.01.2021 - 08:14 Permalink
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Hartmuth Staffler Di., 26.01.2021 - 10:13

Antwort auf von Ludwig Thoma

Die Frage war so dumm, dass sich eine Antwort darauf eigentlich erübrigen würde. Aber wenn sie darauf bestehen: Ich nehme einen Pass nicht von Nationalisten an, sondern, wenn schon, von einer rechtmäßig gewählten Regierung. Die österreichische Regierung hat den ehemals österreichischen Staatsbürgern bzw. deren Nachfahren, die infolge des Nationalsozialismus ihre österreichische Staatsbürgerschaft verloren haben, den österreichischen Pass angeboten. Sollte die Regierung auch ihren ehemaligen Staatsbürgern, die aufgrund des italienischen Nationalismus die österreichische Staatsbürgerschaft verloren haben, den österreichischen Pass anbieten, dann würde ich diesen annehmen. Warum soll eine solche Geste nationalistisch sein, wenn sie von Österreich kommt, aber nicht nationalistisch, wenn sie von Italien kommt? Vielleicht beantworten sie mir diese Frage.

Di., 26.01.2021 - 10:13 Permalink
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Ludwig Thoma Di., 26.01.2021 - 13:19

Antwort auf von Hartmuth Staffler

Wenn es Sie tröstet, ja ich finde es auch von italienischer Seite nationalistisch. Ihnen zu erklären, dass in der österreichischen Regierung Nationalisten saßen, die ihresgleichen die Staatsbürgerschaft versprochen haben einzig um Wählerstimmen zu gewinnen (gleich wie sie zagzagzag die Kronenzeitung verschachert hätten) halte ich für sinnfrei.

Di., 26.01.2021 - 13:19 Permalink
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Hartmuth Staffler Di., 26.01.2021 - 14:11

Antwort auf von Ludwig Thoma

Hier geht es nicht um nicht eingehaltene Versprechungen, sondern um Fakten. Die türkis-grüne Regierung hat den Doppelpass beschlossen. Sind das in ihren Augen "Nationalisten"? Dass die Kronenzeitung vom Herrn Benko im Verein mit seinem Helikopter-Freund Haselsteiner gekauft wurde, finde ich auch gar nicht gut. Damit hat der unsägliche Strache aber wirklich nichts zu tun. Wenn sie mit "ihresgleichen" die ehemaligen österreichischen Staatsbürger meinen, dann muss ich sagen, dass mir persönlich ihre plumpen Beleidigungsversuche nichts ausmachen. Die viele Südtiroler, die - wie mein Vater z. B. - österreichische Staatsbürger waren, und deren Nachkommen abwertend als "ihresgleichen" zu verunglimpfen, empfinde ich als unterste Schublade. Aber dort dürften sie ja beheimatet sein. Jeder Mensch braucht eine Heimat, und wenn es die Gosse ist.

Di., 26.01.2021 - 14:11 Permalink
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Hartmuth Staffler Di., 26.01.2021 - 20:55

Antwort auf von Ludwig Thoma

Sie müssen schon deutlicher werden, wenn sie ihre Beleidigungen ein wenig einschränken wollen. Was meinen sie mit einem Stück Papier, das von den Braunen kommt? Ich vermute, dass ihnen ein Stück Papier von den Schwarzhemden lieber ist, aber sie müssen zur Kenntnis nehmen, dass ich schwarz und braun gleichermaßen ablehne und dies auch in meiner publizistischen Tätigkeit immer bewiesen habe. Da ich Nationalismus ablehne, ist mir auch der undefinierbare Begriff Nation vollkommen fremd. Aber das können sie nicht verstehen.

Di., 26.01.2021 - 20:55 Permalink
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Arne Saknussemm Mo., 25.01.2021 - 23:01

Lieber Herr Kienzl, ihr Sturm und Drang in Ehren aber lassen sie sich eines sagen : Identität ist immer eindeutig, und niemals relativ! Identität ist auch nicht beliebig. Identität ist, was wir in uns tragen. Sprache und Geburtsort spielen dabei keine Rolle.

Mo., 25.01.2021 - 23:01 Permalink
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Karl Trojer Di., 26.01.2021 - 11:32

Mit meinen 82 Jahren gratuliere ich dem Simon Kienzl für seine engagierten und weisen Geständnisse und Darlegungen; insbesondere für sein :
" Das „una in diversitate“, die kulturelle Vielfalt, die an jenem Abend so greifbar scheint, erhält erst in der nächsten Zeile seine Bestimmung, im „pacem mundi augeat“. „Pacem mundi augeat“, im Lateinischen ein konjunktivischer Wunsch, „Möge sie den Frieden in der Welt mehren“, muss zum Imperativ werden. Zum Imperativ für all jene Entwurzelten, die die Grenzen der nationalen Identität sprengend, die Vielfalt leben, nicht um Europa zu befestigen und zu begrenzen, sondern zu befreien. "
Heimat ist für mich vorrangig "in Frieden mit mir selbst sein", "Beziehungen zu Freunden, Bekannten und Fremden frei leben zu dürfen", und dieses schöne Land Südtirol mit seinen drei Kulturen als Geschenk erleben zu können.

Di., 26.01.2021 - 11:32 Permalink
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Quo Vadis Südtirol Di., 26.01.2021 - 13:25

Ich rege an, eine wissenschaftliche Studie durchzuführen, um zu überprüfen, ob weite Teile der Südtiroler Bevölkerung unter dem Stockholm-Syndrom leiden. Ich kann mir sonst diese krampfhafte und einseitige Inschutznahme von all dem was zur "Italianità" gezählt werden kann, nicht erklären.

Di., 26.01.2021 - 13:25 Permalink
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Salto User
Sepp.Bacher Di., 26.01.2021 - 17:40

Antwort auf von G. P.

"Unter dem Stockholm-Syndrom versteht man ein psychologisches Phänomen, bei dem Opfer von Geiselnahmen ein positives emotionales Verhältnis zu ihren Entführern aufbauen. Dies kann dazu führen, dass das Opfer mit den Tätern sympathisiert und mit ihnen kooperiert."
Dazu meine Frage: Wer ist der Geiselnehmer und wer ist die Kooperierende?

Di., 26.01.2021 - 17:40 Permalink
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Hartmuth Staffler Di., 26.01.2021 - 21:21

Antwort auf von Sepp.Bacher

Da, entgegen manch anderer, hier anscheinend verbreiteten Ansicht nicht die Gefürstete Grafschaft Tirol dem Königreich Italien den Krieg erklärt hat, sondern genau umgekehrt Italien uns, um uns dann nach Ende des Krieges als Kriegsbeute einzunehmen und zu terrorisieren, ist die Frage, wer der Geiselnehmer und wer der Kooperierende ist, nur als rein rhethorische Frage zu verstehen.

Di., 26.01.2021 - 21:21 Permalink
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Karl Gudauner Di., 26.01.2021 - 18:12

Simon Kienzl hat mit kritischem Geist und jugendlicher Offenheit ausgezeichnete Reflexionen zum Thema Identität dargelegt. Herkunft, Sprachen und Kulturen sind in der Tat Mosaiksteine der Identität. Familie, soziales Milieu, Bildungsstand, Ausbildung, Vorbilder und kulturelle Verortung des Zeitgeists, berufliche Entwicklung, wirtschaftliche Prosperität des Landes, in dem wir leben, politischer Kontext, Gesundheit, persönliche Charakterzüge und Lebenserfahrungen, Umweltbedingungen, das alles sind weitere Bausteine für Identität. Deren Bedeutung für die Einzelnen hängt vom jeweiligen Lebenskontext ab, der sich ja immer wieder verändert. Aber auch wenn von Gemeinschaft die Rede ist, stellt sich die Thematik Identität als sehr komplex heraus. Da gehen die Identifikationsmuster von der Familie über den Kegelclub, den Wirtschaftsverband und die Gewerkschaft bis hin zur OPEC und zur Mont Pèlerin Society, von der Nachbarschaftshilfe über die Caritas bis hin zur Kirche und zu den politischen Parteien, mit jeweils unterschiedlicher Ausformung des Verständnissen von Identität und von Gemeinschaft. Herauszufiltern, welche Rolle heutzutage das Allgemeininteresse darin jeweils spielt, wäre eine lohnende und aufschlussreiche Aufgabe.

Di., 26.01.2021 - 18:12 Permalink