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Sind das Weiße Kreuz und die Flugrettung der Ansicht, dass der Hubschrauber wichtiger ist als das Leben der Patienten?
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rotaderga Do., 22.10.2020 - 13:19

Déjà-vu
Krieg. Großvater eben gefallen, Großmutter mit 5 heranwachsenden Kindern wohnen und wirtschaften mehr schlecht als recht auf einem Bauernhöfl. Halbjährlich müssen Getreide und Vieh "gestellt" werden. Eines der Kinder, Onkel Peter mit 16 Jahren, hat hohes Fieber und Bauchschmerzen. Der herbeigerufene Arzt stellt die Diagnose akute Blinddarmentzündung. Kann nur im Bozner Spital operiert werden, kostet ca eineinhalb Kühe. Sind aber nur 3 im Stall. Was tun? Bozen ist weit, mit Pferdewagen und Zug mehr als 12 Stunden.
Die Halbweisen und der Hof müssen weiterleben. Diese finanzielle Verausgabung ist nicht zu stemmen zumal auch niemand wirklich eine Hoffnung sieht, dass Peter die Strapazen eines zwölfstündigen Transportes überleben würde. Peter verstirbt Zuhause nach ca 18 Stunden an Blinddarmdurchbruch.
Das Leben am Hof geht weiter....

Do., 22.10.2020 - 13:19 Permalink
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rotaderga Do., 22.10.2020 - 15:30

Antwort auf von Martin Sitzmann

Frei nach Churchill, Frieden ist Krieg mit anderen Mitteln.
Wir sind in einem Finanzkrieg. Geld ist das Maß aller Dinge.
Übernimmt bei eine Infektion irgendwer die Folgekosten, kann ich die Besatzung zwingend einem hohen Infektionspotential aussetzen, wer steht für die Angehörigen der Besatzung gerade. Heli und KTW sind eben räumlich/sicherheitstechnisch und wirtschaftlich total verschieden zu händeln.
Die Frage aller Fragen, wen rette ich zuerst, den Hunterjährigen oder den Einjährigen.
(ich hinke schon lange, liegt an der fortgeschrittenen Jugend)

Do., 22.10.2020 - 15:30 Permalink
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Daniel Kofler Mo., 02.11.2020 - 01:49

Antwort auf von rotaderga

Maske auf, und das sollte eigentlich reichen.

Bis jetzt war es so, dass sich Angehörige des Sanitätspersonals (ja, auch die Hubschrauberpiloten) sich im Klaren darüber waren, welchen Risiken sie sich durch ihren Beruf aussetzen. So wie ein Feuerwehrmann, oder ein Polizist. Und jetzt auf einmal gibt es eine Gefahr, der sich das Personal nicht aussetzen darf, um Menschenleben zu retten? Weil es halt Corona ist?

Ich warte nur nur drauf, bis an den Notaufnahmen Schnelltests gemacht werden. Wer positiv ist, und habe er 40 Grad Fieber und huste Blut, muss dann wieder nach Hause. Wo kämen wir denn hin, wenn Ärzte und Krankenschwestern bei der Arbeit einem Infektionsrisiko ausgesetzt sind!

Mo., 02.11.2020 - 01:49 Permalink
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Martin Sitzmann Do., 22.10.2020 - 13:27

Ein unwichtiges Detail, aber doch:
Der ärztliche Eid heißt "Hippokratischer Eid". Kommt vom Griechen Hippokrates und hat nichts mit der griechischen Vorsilbe "hypo" zu tun, was so etwas wie "unter, drunter, weniger" bedeutet.
Hoffe, dass die Fakten besser recherchiert sind und das nur ein Lapsus war.

Do., 22.10.2020 - 13:27 Permalink
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Christoph Moar Do., 22.10.2020 - 20:41

Müssen die Bergrettungsleute, die zum Lawinenunfall geflogen werden, auch alle den Schnelltest machen und wir warten 15min ab mit dem Hinflug?

Grübelnd.

Do., 22.10.2020 - 20:41 Permalink
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Hanspeter Holzer Fr., 23.10.2020 - 08:47

Nachdem die Evidenz der Infektionsgefahr mit COVID-19 eindeutig in Richtung Aerosole und Tröpfchen geht, ist die Frage berechtigt, was diese ganze Desinfiziererei überhaupt bringt. Soviel weiß man allerdings: das Virus ist kein Floh, der einem munter von Oberflächen in die Atemwege und Schleimhäute springt.
Es gab auch schon in der Vergangenheit gefährliche Verkeimungen (z.B. bakterielle), die nachweißlich auch über Oberflächen übertragen werden und welche z.B. den transportierten Patienten sehr gefährlich werden konnten. Diesbezüglich wurde kein derartiger Aufwand betrieben, obwohl hier die gründliche Desinfektion evidenzgesichert mehr gebracht hätte.
Das Protokoll für diese Transporte orientiert sich am Wissensstand von März (wie viele andere Protokolle auch). In der Zwischenzeit hätten diese so aktualisiert werden müssen, dass sie nach aktuellem Wissenstand Sinn ergeben und ein möglichst kleines Risiko für Rettungsteam und Patienten bedeuten.
Passende, nicht behindernde Schutzkleidung vor allem auch für die Piloten hätte angeschafft werden müssen. Ein Putzprotokoll hätte nach der 80:20 Regel aufgebaut werden müssen (80% Ergebnis bei 20% Aufwand vs. 80% Aufwand für 20% mehr). Ein Restrisiko lässt sich - entgegen den zwanghaften Versuchen einiger Juristen und Hygieniker - nie ausschließen. Bespielsweise gibt es nachweißlich wirksame Desinfektionsmethoden (abseits der Kaltvernebelung), welche das Restrisiko bei viel weniger Aufwand enorm senken. Hätte, hätte Fahrradkette... "Wir sind vorbereitet."
Die Frage muss erlaubt sein, wo denn letztlich der große (und enorm teure) Vorteil der Flugrettung und der Zentralisierung liegt, wenn nun Patienten nicht transportiert werden können, da der Speerspitze in diesem Krieg schon wieder keine adequaten Mittel zur Verfügung gestellt werden. Der Zeitvorteil ist schon einmal dahin.
Bei diesem speziellen Einsatz war wohl auch die Menschlichkeit ein Opfer.

Fr., 23.10.2020 - 08:47 Permalink
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Martin Koellen… Fr., 23.10.2020 - 09:10

Antwort auf von Hanspeter Holzer

Es wäre auch zwingend eine Neubeurteilung der Gefährlichkeit der Erkrankung notwendig. Sterblichkeit, Hospitalisierungsrate und vorallem Rate intensivmedizinischer Behandlung muss mit dem jetzigen Wissen der Dunkelziffer, welche wir nun aufgrund von Antikörperstudien besser kennen, neu brechnet werden.
Ein Schlaganfall, ein Herzinfarkt, ein Schwerverletzter sollten immer Vorrang haben vor einem möglichen positiven Coronatest. Vorallem, da nur der Patient als möglicherweise positiv gilt, das behandelnde Personal aber gar nicht berücksichtigt wird.
Es wird Zeit, dass wir uns vom Gedanken verabschieden, Corona kontrollieren zu wollen und für dieses unerreichbare Ziel andere Patienten opfern.

Fr., 23.10.2020 - 09:10 Permalink
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Daniel Kofler Mo., 02.11.2020 - 01:44

Das erinnert mich an eine Meldung aus diesem Sommer: Bademeister in Italian wurden scheinbar angewiesen, Badegäste nur mehr zu retten, wenn dies möglich ist, ohne sich einer Ansteckungsgefahr auszusetzen. Ich hoffe bis heute, dass dieser Artikel nur ein Scherz war. Aber in der aktuellen Situation braucht man sich über gar nichts mehr zu wundern. Pandemie, und alle schalten das Hirn aus, obwohl jetzt Köpfchen gefragt wäre.

Ich hoffe, der Frau mit dem Schlaganfall geht es gut, auch wenn es wahrscheinlich anders ist. Denn die Folgen eines Schlaganfalles verschlimmern sich mit jeder Minute, in der nicht geholfen wird.
Warum schickt man dann eigentlich nicht gleich einen Krankenwagen, wenn man weiß, dass der Hubschrauber die Patienten möglicherweise nicht mitnehmen kann? Man fliegt hin, wartet auf den Test, fliegt wieder weg und lässt dann erst den Krankenwagen kommen? GEHT'S NOCH?

Mo., 02.11.2020 - 01:44 Permalink