Alessandro Urzì will „südtirol heute“ die öffentlichen Beiträge kürzen, weil die ORF-Nachrichtensendung Giorgia Meloni und seine Partei als „postfaschistisch“ bezeichnet.
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Hannes Obermair-1974 Mo., 07.09.2020 - 16:39

Meine absolute Solidarität dem ORF-Team. Der Angriff der italienischen Rechten auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist unerträglich und verrät neben Nervosität auch mangelnde demokratische Kultur. Giorgia Meloni und ihre Adepten als Postfaschisten zu bezeichnen, ist politikwissenschaftlicher common sense und gedeckt durch die eindeutige Genealogie der Partei der "Brüder Italiens" (wieso eigentlich keine "Brüder und Schwestern..."?), die im Parteisymbol die "fiamma tricolore" des alten MSI, also der neofaschistischen Stammpartei, führt! Alles an der Bewegung, ihre homophoben und xenophoben, außerdem souveränistischen Positionen, liegt auf dieser Traditionslinie. Meloni war übrigens jugendliches Mitglied des neofaschistischen "Fronte della Gioventà" gewesen und hat 2014 die postfaschistische "Gioventù Nazionale" mit einem eindeutig rechtsextremen Einschlag (und entsprechendem Symbol) begründet. Alessandro Urzì sollte einfach mal auf Wikipedia gucken, statt den Landtag zu belästigen bzw. für Geschichtsklitterung zu funktionalisieren.
Hier noch ein Lektüretipp, wenn er es akademischer liebt:
Barbie Latza Nadeau, Femme Fascista: How Giorgia Meloni became the star of Italy's far right. In: World Policy Jornal, Duke University Press, Vol. 25, No. 2, Summer 2018, pp. 14-21.
Die Bozener Zanin-WählerInnen werden also ein Bündnis wählen, das eindeutig postfaschistische Anteile aufweist. Aber sie können einen von Papen auch immer noch verhindern.

Mo., 07.09.2020 - 16:39 Permalink
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Katja Renzler Di., 08.09.2020 - 14:46

Wo er recht hat, hat er recht, der Urzì- halt nicht so, wie er es meint.

In ihrer Rückwärtsgewandtheit könnte man diese Postfaschisten durchaus als Faschisten bezeichnen.

Di., 08.09.2020 - 14:46 Permalink