Die Neunerprobe
Der Historiker Hans Heiss über ein dreifaches Jubiläum und die Gründe, warum sich Südtirol mit diesem Centenaire besonders schwer tut.
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Hans Knapp Mo., 02.09.2019 - 09:58

Danke Hans für diesen tiefgehenden und weitsichtigen Beitrag!
Ein Aufruf an Bürger und Politik auf beiden Seiten, Unverständnis und Kleingeisterei mit Einsicht und Mut hinter sich zu lassen und sich gemeinsam den wirklich großen Fragen der Zeit zuzuwenden.

Mo., 02.09.2019 - 09:58 Permalink
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Paolo Carbone Mo., 02.09.2019 - 16:12

Ich auch habe diesen Beitrag ganz tiefgehend und interessant gefunden und bin auch der Meinung dass es eine gute Idee auf Italienisch zu übersetzen. Fast alle die Italiener ignorieren diese Jubiläum, die Geschichte Südtirol und die schwierige, sogar tragische Beziehungen mit restlichem Land. Es ist die Gelegenheit um ein solches Thema auf nationalweiten Tageszeitungen bzw. Zeitschriften zu erheben.

Mo., 02.09.2019 - 16:12 Permalink
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Hartmuth Staffler Mo., 02.09.2019 - 17:08

Zum lesenswerten Beitrag von Hans Heiss sei ergänzt, dass es durchaus auch private Initiativen zur Erinnerung an den Friedensvertrag von St. Germain vom Jahr 1919 gegeben hat und gibt. Der Geschichtsverein Brixen hat in seinen Veranstaltungen zum Kriegsende 1918 immer auch den folgenden Friedensvertrag thematisiert, und wird dies auch bei der bevorstehenden großen Ausstellung zur Option des Jahres 1939 tun, die ja teilweise eine Folge dieses Vertrages ist. Der am 10. September 1919 unterschriebene und am 16. Juli 1920 in Kraft getretene Friedensvertrag hat es ja ermöglicht, dass das italienische Parlament am 10. Oktober 1920 die Annexion Südtirols beschließen konnte, das bis dahin ein von Italien militärisch besetztes Gebiet der Republik Österreich war. Die Folge davon war, dass die Südtiroler gegen ihren Willen die Staatsbürgerschaft der Republik Österreich verloren. Das Thema ist ja heute aktueller denn je, da der Wiedererwerb der Staatsbürgerschaft im Raume steht. Hans Heiss hat einen wertvollen Beitrag zur Aufklärung der Hintergründe geleistet.

Mo., 02.09.2019 - 17:08 Permalink
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V M Mo., 02.09.2019 - 18:05

L'argomento è complesso e naturalmente delicato, ma vorrei comunque evidenziare alcuni punti. Il territorio attribuito all'Italia a seguito dell'esito della prima guerra mondiale ed attualmente denominato Sudtirolo non era abitato solamente da germanofoni e ladini, anche se questi ultimi ridotti a seguito della germanizzazione forzata avviata già nella seconda metà del 700 e che ha portato anche alla ridicola tedeschizzazione della maggior parte dei cognomi ladini. Esisteva, come è sempre esistita nell'ambito del Tirolo storico anche una comunità di lingua italiana regolarmente rilevata nei censimenti. Lo dico anche da tirolese con una storia famigliare secolare. Per quanto riguarda l'annessione dell'attuale Sudtirolo all'Italia questa è stata una conseguenza geopolitica e strategico-militare derivante dall'esito della prima mondiale che l'Italia non aveva certo il potere di decidere. L'attuale situazione politico-amministrativa è infatti una conseguenza delle due guerre mondiali e non direttamente di una scelta esclusiva dello Stato italiano. Solo riconoscendo le radici storiche e culturali della genesi delle due guerre mondiali si possono contestualizzare correttamente i torti storici subiti dall'attuale Sudtirolo.

Mo., 02.09.2019 - 18:05 Permalink
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Michael Bockhorni So., 08.09.2019 - 12:48

"In Südtirol fehlt dennoch eine Grunddimension politischer Sinnstiftung: Die Erfahrung der Freiheit und Selbstbefreiung. ... Ihr Fehlen zeigt sich nachhaltig: In der Haltung der Anpassung, der Opportunität, mitunter auch der Kriecherei." Sowohl bei der Befreiung von Adel und Kirche (Aufklärung), bei der bürgerlichen Revolution 1848 und der Arbeiterbewegung in den 20er Jahren ging Südtirol einen anderen Weg, tlw. selbstgewählt z.T. aufgezwungenermaßen. Der Prozess hin zur identitätsstiftende Autonomie ist von Anpassung, Ein- und Unterordnung (in eine Sammelbewegung/partei) geprägt und das Ziel war Erhalt (von Tradition und Sprache) und nicht Veränderung. Schade, dass 100 Jahre Südtirol wieder in geschichtlichen Rückblicken "versinkt" statt seine Gegenwart selbstkritisch zu reflektieren und sein Zukunftspotential aktiv anzugehen.

So., 08.09.2019 - 12:48 Permalink
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Salto User
Sepp.Bacher So., 08.09.2019 - 13:02

Antwort auf von Michael Bockhorni

Da gebe ich Ihnen Recht! Obwohl das nicht nur hier so ist - bei uns hat es diese, von Ihnen gut beschriebene, Dimension. Ich nehme aber war, dass es in den deutschsprachigen Kultur- und Dokumentations-Sendern gerade fast nur noch um Geschichte geht. Mich wundert nicht, wenn es vielen Jungen auf den Sack geht, dauernd mit tragischen und Schuld-suggerierenden Dingen der Vergangenheit konfrontieren zu werden, die nicht einmal ihre Eltern kennen!

So., 08.09.2019 - 13:02 Permalink