Die frühere Industriestadt Sesto San Giovanni ist ein Paradebeispiel dafür, wie die Rechte mit dem Flüchtlingsthema eine bisher links regierte Stadt für sich gewinn
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Interessante Analyse mit der offenbleibenden Frage, ob nicht auch Renzis ganz persönlicher Charakter und seine Blairsche Mitte-Politik eine Rolle bei der Niederlage des PD spielten
Ganz sicher trägt Renzis Charakter zu der Wahrnehmung vieler traditioneller Linker bei, dass sie von der PD verraten wurden (ich glaube, darüber schon fast zuviel geschrieben zu haben). Aber Sesto ist eben auch ein Beispiel dafür, dass noch ganz andere Faktoren zur Zerstörung einer Kultur beitrugen, die dort fest etabliert schien: die Hinweg-"Globalisierung" einer ganzen Industrie, die Tertiarisierung. Die abgewählte Bürgermeisterin wollte - mit ihrem Festhalten an der Willkommenskultur - zumindest an der internationalistischen Seite der Solidarität festhalten. Diese brach zusammen, als das Thema Sicherheit ins Spiel kam.
Kann man versuchen von Sesto ausgehend diesen letztgenannten Aspekt auf die europäische und somit auf eine allgemeine Ebene zu heben, wodurch wir (ich) uns auf eine sehr heikle Güterabwägung einlassen: Inwieweit ist eine Mäßigung in der Willkommenskultur sinnvoll und rechtfertigbar, um zu verhindern, dass die Arbeiterschaft den Rechtspopulisten in die Arme getrieben wird? Weiter gedacht: Ist die Gefahr, ein zweites Ungarn oder Polen zu werden, als schwerwiegender einzustufen als die Anpassung der Willkommenskultur an die eigene Aufnahmefähigkeit? Ist diese Fragestellung utilitaristisch oder gar zynisch oder stellt sie sich zwingend aus pragmatischen, handlungsbedingten Gründen?
Interessante Analyse mit der
Interessante Analyse mit der offenbleibenden Frage, ob nicht auch Renzis ganz persönlicher Charakter und seine Blairsche Mitte-Politik eine Rolle bei der Niederlage des PD spielten
Ganz sicher trägt Renzis
Ganz sicher trägt Renzis Charakter zu der Wahrnehmung vieler traditioneller Linker bei, dass sie von der PD verraten wurden (ich glaube, darüber schon fast zuviel geschrieben zu haben). Aber Sesto ist eben auch ein Beispiel dafür, dass noch ganz andere Faktoren zur Zerstörung einer Kultur beitrugen, die dort fest etabliert schien: die Hinweg-"Globalisierung" einer ganzen Industrie, die Tertiarisierung. Die abgewählte Bürgermeisterin wollte - mit ihrem Festhalten an der Willkommenskultur - zumindest an der internationalistischen Seite der Solidarität festhalten. Diese brach zusammen, als das Thema Sicherheit ins Spiel kam.
Kann man versuchen von Sesto
Kann man versuchen von Sesto ausgehend diesen letztgenannten Aspekt auf die europäische und somit auf eine allgemeine Ebene zu heben, wodurch wir (ich) uns auf eine sehr heikle Güterabwägung einlassen: Inwieweit ist eine Mäßigung in der Willkommenskultur sinnvoll und rechtfertigbar, um zu verhindern, dass die Arbeiterschaft den Rechtspopulisten in die Arme getrieben wird? Weiter gedacht: Ist die Gefahr, ein zweites Ungarn oder Polen zu werden, als schwerwiegender einzustufen als die Anpassung der Willkommenskultur an die eigene Aufnahmefähigkeit? Ist diese Fragestellung utilitaristisch oder gar zynisch oder stellt sie sich zwingend aus pragmatischen, handlungsbedingten Gründen?