Wir & unsere Nachbarn
Wird Sappada/Plodn die erste Gemeinde, der der per Referendum initierte Regionenwechsel gelingt?
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Sepp.Bacher Mer, 02/03/2016 - 07:26

Ich hatte schon vor Jahren mit einem Freund (Geschichte-Lehrer) einen kleine Reise übers Osttiroler Lesachtal zu den Sprachinseln gemacht. Schon in Maria Luggau stießen wir auf die Tradition, dass Blodner und auch Zahrer regelmäßige Bittgänge über die Berge zur dortigen Gnadenmutter machten und noch machen.
In Tischlwong (Paluzza) konnten wir nur noch wenige Spuren des Deutschen entdecken - mehr auf dem Friedhof als im Gasthof!
Als wir durch die Schlucht nach Zahre/Sauris fuhren, waren wir überrascht, als wir auf zweisprachige Bezeichnungen wie "Rio Blottenboch" (in Südtirol nicht denkbar) antrafen. Bei unseren Versuchen, Menschen zu finden, mit denen wir unsere Sprache, unseren Dialekt sprechen könnten, hatten wir Mühe. Doch es gelang. Der Mann konnte uns in unserem Dialekt nicht verstehen, wir ihn aber in seinem Mittelalterlichen Tirolerisch schon. Er erzählte uns, dass er beim Militär in Trient stationiert war und bald mal ins Bersntol gefahren ist und sich dort auf Anhieb verstand: isch die gleiche Sproch! Wir wunderten uns, denn laut unseren Begleit-Büchlein über die deutschen Sprachinseln, sollte diese anderer Herkunft sein. In Blodn/Zappada haben wir uns lange auf dem Friedhof aufgehalten. Interessant war die Entwicklung der Familiennamen. So entdeckten wir, dass die Langläufer Fauner und Piller-Kottrer dort ihre Wurzeln hatten. Es gibt aber auch viele ver-italianisierte Namen.
Wir dachten, diese deutschen Sprachinseln sollten als Exklaven der Autonomen Region Trentino Südtirol angeschlossen werden, da sie ja in ähnlicher Lage waren/sind wie Lusern und im Bersntol (Eichleit (Roveda), Gereut (Frassilongo), Florutz (Fierozzo) und den Weilern St. Franz und St. Felix. Im Talschluss Palai (Palù del Fersina). Sie könnten dann Zusammen ein eigenes Sprach-, Geschichts- und Kurturzentrum gründen und diese erforschen, didaktische Hilfen erarbeiten, sich zu Bildung, Kultur und festen treffen.

Mer, 02/03/2016 - 07:26 Collegamento permanente
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Benno Kusstatscher Mer, 02/03/2016 - 07:52

In risposta a di Sepp.Bacher

Ich weiß nicht, ob ich eine ethnisch bzw sprachlich bedingte Exklave für zeitgemäß halten würde. Allerdings finde ich schon, dass wir den isolierten Gemeinden gegenüber eine gewisse Verantwortung tragen, gerade wir, die wir von Österreich stets mit einer Selbstverständlichkeit die Wahrnehmung der Schutzmachtfunktion einfordern. Ob Schüleraustausch, Grenzgemeindenfond oder schlicht Ausstrahlung von RAI Südtirol usw, da gibt es viel Luft nach oben. Ich wäre dafür, das als Patenschaft im neuen Autonomiestatut zu verbriefen.

Mer, 02/03/2016 - 07:52 Collegamento permanente
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Franz Pugl -r Ven, 02/05/2016 - 11:32

Vielen Dank, dass das thematisiert wird! Ob der Übergang von Plodn ins Friaul in die politische Diskussion um die Referenden der Ladiner in der Provinz Belluno ein wenig Aufschwung bringt?

Ven, 02/05/2016 - 11:32 Collegamento permanente
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Mattia Frizzera Dom, 02/07/2016 - 16:16

Queste iniziative mi lasciano perplesso perchè indirettamente fanno capire che le autonomie speciali sono privilegiate rispetto alle altre regioni. E inoltre i tira-e-molla parlamentari non risolvono l'unico vero problema: rendere l'Italia un vero paese federale con tutte le regioni che hanno le stesse competenze, stessi oneri ed onori. Rimane ovviamente il nonsenso del fatto che aree montane del Veneto, della Lombardia o del Piemonte non abbiano le stesse possibilità di simili zone di Trentino, Altoadige, Fvg e Valle d'Aosta.

Dom, 02/07/2016 - 16:16 Collegamento permanente
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pérvasion Dom, 02/07/2016 - 18:02

In risposta a di Mattia Frizzera

Die Autonomien sind auf sprachlich-kulturelle Eigenheiten zurückzuführen und haben mit Berg, Ebene oder Meer nichts zu tun. Was natürlich nicht bedeutet, dass ich einer Föderalisierung abgeneigt wäre. Nur: Der Staat entwickelt sich gerade in die genau entgegengesetzte Richtung.... und das geht nur, weil die Mehrheit der ParlamentarierInnen aus allen Regionen mitspielen. Bin schon gespannt, wie das entsprechende Referendum ausgeht, aber sehr hoffnungsfroh bin ich nicht.

Dom, 02/07/2016 - 18:02 Collegamento permanente
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Christian Mair-2269 Mer, 02/10/2016 - 09:21

In risposta a di pérvasion

Eine klassische "linke" Position könnte aber auch den Bergbewohner als "Klasse" interpretieren. Autonomie im Sinne von Selbstverwaltung spielt aus dieser Sicht eine Rolle in einer starken Positionierung des öffentlichen Sektors gegenüber dem Markt, errungen zwar aus minderheitenrechtlichem Aspekt, aber eine mögliche demokratische Errungenschaft ähnlich Menschenrechten, Abschaffung der Todesstrafe,.....

Mer, 02/10/2016 - 09:21 Collegamento permanente
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Benno Kusstatscher Dom, 02/07/2016 - 21:00

In risposta a di Mattia Frizzera

Historisch haben die Autonomien natürlich mit Sprachgruppen zu tun, aber das akute Problem ist vielmehr die Schlechterstellung der Alpentäler und die damit verbundene Abwanderung. Demokratisch sind Bergregionen immer dünner besiedelt und haben kein Stimmgewicht - auch nicht im autonomen FVG. Und Mattia hat Recht: es ist eine Schande, wie die derzeitigen Reformen den Alpentälern die kalte Schulter zeigen. Wer im Disagio festsitzt wird den Karren auch nicht aus dem Dreck ziehen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis dessen Auswirkungen auch bei uns sichtbar werden, und damit meine ich nicht ausgehöhlte Autonomie, sondern all die indirekten Auswirkungen, wenn man den Disagio vor der Tür hat.

Dom, 02/07/2016 - 21:00 Collegamento permanente