Gastbeitrag
Es braucht Kompetenz und Standhaftigkeit, um die Abteilung Urbanistik des Landes Südtirol zu leiten. Ist Florian Zerzer da wirklich die richtige Wahl?

Die meisten Gemeinden Südtirols erarbeiten derzeit mit viel Aufwand ihr Gemeindeentwicklungsprogramm, das vor allem ein urbanistisches Instrument zur Erreichung der Klimaziele gemäß Klimaplan 2040 der Landesregierung darstellt. 

 

Es braucht Kompetenz und Standhaftigkeit gegenüber den Verwässerungstendenzen der verschiedenen Interessengruppen.

 

Die Begleitung und letztlich Genehmigung dieser Programme durch die Abteilung Raum und Landschaft erfordert einen hohen Grad an Kompetenz und Standhaftigkeit gegenüber den Verwässerungstendenzen der verschiedenen Interessengruppen, die sich größtmögliche Flexibilität besonders in der Bautätigkeit sichern wollen. 

Dieser Mehraufwand und Personaleinsparungen im Sinne des Bürokratieabbaus führen bereits heute zu den beanstandeten Verzögerungen bei der Abwicklung von Genehmigungen, welche durch die Verabschiedung des neuen Raumordnungsgesetzes ohne entsprechende Personalaufstockung von der Landesregierung selbst verschuldet sind.

Zur Person

Dr. Ing. Winfried Theil ist Inhaber eines Planungsbüros in Bozen. Seit beinahe 40 Jahren beschäftigt er sich beruflich mit Raumordnung und Raumplanung.

In diesem kritischen Moment der Bearbeitung der vorgeschriebenen Gemeindeentwicklungsprogramme ersetzt nun die Landesregierung die einzige kompetente Person, welche die anstehenden urbanistischen Herausforderungen lösen kann, mit einem  - in urbanistischen Fragen - inkompetenten, politikhörigen Beamten, der voraussichtlich die erarbeiteten Entwicklungsprogramme zu einem Papiertiger herabstufen wird. Das würde bedeuten, dass die von der Landesregierung verabschiedeten Klimaziele in weite Ferne rücken. 

 

Mit dieser Besetzung werden wir keine verbindlichen Lösungsansätze erwarten können.

 

Mit dieser Besetzung werden wir keine verbindlichen Lösungsansätze erwarten können etwa für die Problematik leistbares Wohnen, überbordende Tourismusentwicklung, erhöhte Verkehrsabgaswerte durch gewaltige Straßeninvestitionen, fehlende Abkehr von fossilen Heizsystemen.

Leider ist der Gemeindeverband offensichtlich anderer Meinung und hofft, dass mit der neuen Abteilungsleitung alle Verfahren ohne Qualitätsverlust im Entscheidungsprozess und in der Einbeziehung der Betroffenen beschleunigt werden können. In diesem Sinne ist wohl die uneingeschränkte Unterstützung der Gemeinden für den neuen Abteilungsleiter zu verstehen, von dem sie mehr urbanistischen Handlungsspielraum erwarten, zumal die neuen Gemeindeentwicklungsprogramme einschneidende Veränderungen in der Raumordnungspolitik zwecks Erreichung der vorgegebenen Klimaziele vorsehen.

Nun können wir von dieser weltfremden Entscheidung betroffenen Bürger nur mehr hoffen, dass die Gerichtsbarkeit eingreift und die Kompetenz wieder den Vorrang vor der Politik erhält.

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Josef Fulterer Do., 07.08.2025 - 20:59

Für Entscheidungen dieser Art braucht es nicht "STANDHAFTIGKEIT," sondern schlicht nur Boden-lose DUMMHEIT + den bscheuerten FRAKTIONs-ZWANG, um den Regierungs-Mitgliedern derartige Beschlüsse auf-zu-zwingen.
"Besonders enttäuscht haben die PAMER + die AMHOF, aber auch die schneidige Mair mit ihrer feigen armseeligen Stimm-Enthaltung!"

Do., 07.08.2025 - 20:59 Permalink
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Manfred Klotz Fr., 08.08.2025 - 07:10

Unabhängig von der Kompetenz - vielleicht überrascht Herr Zerzer da ja - ist es m.E. sehr fragwürdig, einen Beamten, gegen den ein Strafverfahren behängt, mit einer leitenden Stelle zu betrauen. Trotz Unschuldsvermutung.

Fr., 08.08.2025 - 07:10 Permalink
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opa1950 Fr., 08.08.2025 - 07:23

Lächerlichkeit ist hier ja schon kein richtiger Ausdruck mehr. Logisch ist der Gemeinden Verband dafür. Jetzt hoffen Schatzer, Brunner und der Landeshauptmann auf schnellere Abwicklung für Projekte welche Frau Bussadori wahrscheinlich nie genehmigt hätte. Weiter möchte ich nicht kommentieren,man hat mir schon mit einer Anzeige gedroht.

Fr., 08.08.2025 - 07:23 Permalink
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Franz Pattis Fr., 08.08.2025 - 21:16

Antwort auf von opa1950

@Opa1950
Erlaube mir trotzdem ein solches Projekt zu zitieren, auch weil dieses Ende Juli 2023 ganz groß medial verbreitet wurde: der dritte Anlauf zur Bauleitplanänderung „Rodung Brixner Auwald für ein neues Beton-Gebäude der Firma Progress“, siehe auch letztes Foto der Presseaussendung des Unternehmerverbandes: https://www.madeinbz.info/win-win-fur-wirtschaft-und-umwelt/
Und auf diesem Bild lächelt der damalige Brixner Bürgermeister Peter Brunner neben zwei Pseudo-Umweltschützern und dem Progress-Chef Froschmayer freundlich wie immer in die Kamera.
Und jetzt wo Landesrat Brunner die umweltbewusste Abteilungsdirektorin Virna Bussadori entfernt hat, wird er logischerweise auch bei diesem Projekt Vollgas geben!

Fr., 08.08.2025 - 21:16 Permalink
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Günther Alois … Fr., 08.08.2025 - 08:47

Es ist schon erstaunlich,warum Kompatscher und Messner bei der Abstimmung abwesend waren,ich fasse es nicht,ist wohl SEHR SELTSAM? Ach ja anderweitige Verpflichtungen,SVP SELTSAMKEITEN,wenn sie als BILLIGE AUSREDEN die en?????

Fr., 08.08.2025 - 08:47 Permalink
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Margot Wittig Fr., 08.08.2025 - 09:48

aus dem Brief, den Virna Bussadori an ihre Mitarbeiter geschrieben hat(siehe Neue Tageszeitung), geht klar hervor, weshalb sie gehen mußte: diese Kompetenz stört...schnelles Durchwinken ist gefragt!

Fr., 08.08.2025 - 09:48 Permalink
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franz Fr., 08.08.2025 - 17:09

Antwort auf von Margot Wittig

Wird schon so sein,nach so einer Erfahrung wuerde ich der gesamten Landesverwaltung auf nimmer wiedersehen den Ruecken kehren,oder ist Frau Bussadori auch nur eine der zu vielen und zu teuren Papierverschieberin?(und eben nirgendwo anders erwuenscht und faehig auser bei Holzmama Provinz)

Fr., 08.08.2025 - 17:09 Permalink
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Josef Fulterer Fr., 08.08.2025 - 20:46

Die Gemeinden, die zusammen mit dem Brunner den Zerzer herbei-gebetet haben, werden sich noch über den Prozess-Rattenschwanz wundern, den die erwünschten schnellen Brunner/Zerzer-Entscheidungen verursachen!

Fr., 08.08.2025 - 20:46 Permalink