Klimapolitik mit Handbremse?

609 Maßnahmenvorschläge hatten der Klimabürgerrat und das Stakeholderforum der Südtiroler Landesverwaltung vorgelegt – mit dem Ziel, den Klimaplan „Südtirol 2040“ wirksamer und zukunftsfähiger zu gestalten. Am vergangenen Samstag hat die Landesregierung bekannt gegeben, dass 54 dieser Vorschläge als „neu umsetzbar“ eingestuft wurden: 34 davon stammen vom Bürgerrat, 20 vom Stakeholderforum. Sie sollen nun konkret in die Überarbeitung des Klimaplans einfließen. Der Rest müsse entweder noch „vertieft geprüft werden“, sei „nicht umsetzbar“, „unklar“ oder „bereits in einem Fachplan der Landesverwaltung vorhanden“. Der Größte Teil der Anregungen(263) befinde sich schon in Umsetzung. Letztlich gibt es noch einige Ideen, die nicht in den Zuständigkeitsbereich der Landesverwaltung fallen.

Die angenommenen Maßnahmen decken eine breite Palette von Themen ab – darunter Wassereinsparung, Müllvermeidung und -trennung, nachhaltige Ernährung und klimafreundliches Heizen. Einige Vorschläge setzen auf Bewusstseinsbildung: So soll etwa allen Haushalten in Südtirol ein verständliches Informationsdokument zum Klimaschutz übermittelt werden. Auch zivilgesellschaftliches Engagement soll gestärkt werden, etwa durch gezielte Sensibilisierung von Vereinen. Im Bereich Bildung soll das Projekt „Klima Schule“ weiter ausgebaut und durch praxisorientierte Maßnahmen in den Schulen verankert werden. Weitere Vorschläge betreffen die Reduktion von Torferden im Gartenbau, die Vermeidung von Lebensmittelabfällen oder eine transparente Dokumentation von Energieaudits und Sanierungsmaßnahmen im Gebäudebestand – alles mit dem Ziel, sowohl strukturell als auch im Alltag konkrete Veränderungen anzustoßen.