SALTO: Herr Gauly, Sie sind seit 2014 in Südtirol, wie hat sich die Situation der kleinen Landwirtschaftsbetriebe im Allgemeinen und der Schafhaltung im Speziellen seitdem geändert?
Matthias Gauly: Momentan haben wir etwa noch 10.000 Betriebe mit Tierhaltung. Wir verlieren jedes Jahr etwa zwei bis drei Prozent der Betriebe, das heißt rund 100 Landwirte stellen jährlich die Aktivitäten ein. Das war eine relativ konstante Abnahme, wobei wir nun eine zunehmende Dynamik feststellen, sprich: In den letzten Jahren haben wohl überdurchschnittlich viele Bauern die Erzeugung aufgegeben. Die Zahlen sind wahrscheinlich sogar zu tief geschätzt, weil die Betriebe offiziell bestehen bleiben, aber die Tierhaltung dort abnimmt. Einmal hat dabei die Kostenentwicklung eine Rolle gespielt. Die Krisen haben sich hier stark ausgewirkt.
Im Milchsektor sind es vor allem die hohen Energie- und Futterkosten. Beim kleinen Wiederkäuer, dessen Haltung bei uns in sehr kleinen Beständen erfolgt, kam die Problematik um das Großraubwild hinzu. Viele Betriebe betreiben die Schaf- und Ziegenhaltung weniger aus ökonomischen Gründen, als vielmehr aus Freude an den Tieren sowie dem Wunsch, die Flächen, vor allem auf den Almen, offenzuhalten. Ein Großteil der rund 40.000 Schafe und 30.000 Ziegen werden auf die Almen aufgetrieben.
„Für die meisten Betriebe spielt die Wirtschaftlichkeit nicht die zentrale Rolle.“
Die langjährige Direktorin des Kleintierzuchtverbandes, Barbara Mock, hat SALTO gegenüber erklärt, dass der Markt für Schafprodukte recht stabil wäre, auch wegen des sinkenden Angebots. Würden Sie Frau Mock in ihrer Einschätzung zustimmen, dass die Beutegreifer das größte Problem sind?
Ja, wenn Sie die Tierzahl auf unsere circa 5.000 Betriebe verteilen, kommen Sie auf eine Betriebsgröße, die wir in anderen Ländern als Hobbyhaltung bezeichnen würden. Und da spielt der Preis auch eine gewisse Rolle, aber sicher nicht die wichtigste. Das heißt, die Motivation ist da nicht primär, dass man damit Geld verdienen will, sondern bei den meisten dieser Tierhalter ist es einfach der Spaß an der Sache, sowie, wie bereits gesagt, die Verpflichtung, die Flächen offen zu halten, die Alm zu nutzen, den Betrieb am Leben zu halten, auch wenn es im Zuerwerb ist. Da sind jetzt die Vollerwerbsbetriebe ausgenommen. Die gibt es ja auch, ein paar Ziegenmilcherzeuger, die im Vollerwerb sind. Aber für die meisten Betriebe spielt die Wirtschaftlichkeit nicht die zentrale Rolle. Da spielt dann schon eher die Diskussion über das Großraubwild rein, die ja sehr emotional geführt wird. Das Thema hat in den letzten zehn Jahren jedes Jahr ein bisschen mehr an Bedeutung und an Intensität zugenommen und hat jetzt ein Niveau erreicht, wo eben schon einige auch aus Frust und aus Trotz sagen: „Dann höre ich jetzt lieber auf.“ Das will schon etwas bedeuten, wenn jemand sein „Hobby“ aufgibt, und zwar nicht aus ökonomischen Gründen, sondern weil er „Angst“ um seine Tiere hat.
Das "Methan der Wiederkäuer …
Das "Methan der Wiederkäuer + das CO2 der Holz-Verbrennung" haben bis etwa 1960 im Klima-Schirm dazu mit geholfen, dass die Welt-Durchschitts-Temperatur von minus 18 ° soweit aufgewärmt wurde, um außerhalb des Äquator-Gürtels, der anwachsenden Bevölkerung den notwendigen Ernährungs- + Lebens-Raum zu bieten.
Die Wüsten-Gebiete im Äquator-Gürtel haben allerdings, durch das Ausbleiben der regelmäßigen Niederschläge (Regen, Hagel + Schnee), ihre Fähigkeit den Menschen + Tieren Lebensraum zu bieten verloren.
Seit den 1960er Jahren ist es "die leichtfertige Verschwendung der fossilen Energie, die mit dem unsinnigem Verkehr, der leichtfertigen Fliegerei + der Industrie zuviel CO2 in den KLIMA-SCHIRM jagd," die zur bedrohlichen Klima-Erwärmung führt.
Bei der Welt-größten Energie-Firma EXXON, hat der interne Wissenschaftler James Black bereits 1977, dringend die Abkehr von der leichtfertigen Freisetzung von CO2 empfohlen. Das Management der EXXON hat darauf hin, dieselbe Werbefirma beautragt, die den depperten Politikern das "von der Gesundheits-Behörde geforderte Aufdrucken der Warnungen von der Gefährlichkeit des Rauchens ausgeredet hat" + den Taback-Firmen für weitere Jahrzehnte goldene Bilanzen beschehrt hat!
alles gute für wien, herr…
alles gute für wien, herr gauly!
Mir gefallen die Aussagen…
Mir gefallen die Aussagen von Herrn Gauly!
Zitat: “Ja, wir müssen uns…
Zitat: “Ja, wir müssen uns alle kritisch mit der Form des Konsums auseinandersetzen. Wir müssen uns kritisch hinterfragen: Kaufen wir richtig ein? Kaufen wir die richtigen Mengen ein? Oder vergammeln uns 15, 20 Prozent im Kühlschrank? Brauchen wir bestimmte Dinge wirklich das ganze Jahr? Ja, ich glaube, das ist der erste Punkt. Wir müssen uns überlegen, wie wir selbst zur Lösung beitragen können. Nicht permanent mit dem Finger auf andere zeigen, sondern den Finger mal Richtung uns selbst richten? Wo ist mein Beitrag? “
sic!!
Antwort auf Zitat: “Ja, wir müssen uns… von Peter Gasser
Selbstverständlich muss man…
Selbstverständlich muss man sich unbedingt selber hinterfragen bzw. den Optimierungsmodus immer wieder aufrufen. Echte regionale Produkte bspw.
Dafür müssen diese Produkte aber eindeutig gekennzeichnet sein. Stichwort Speck. "Europäischer Speck nach Südtiroler Art"
Schwieriger wird es aber bei den Gebrauchsgütern wie bspw Kleidung, Elektronik, Autos, Fahrräder usw. Made in .... bedeutet ja lediglich das 50% der Wertschöpfung im genannten Land geleistet wurde. Kurzum, als Otto Normal Verbraucher muss ich heutzutage einen erheblichen Aufwand betreiben um einigermaßen regional zu wirtschaften.
Jetzt haben wir die Chance…
Jetzt haben wir die Chance einmal ein wirklich regional produziertes Produkt ( Schaffleisch) das noch dazu aus nachhaltiger Tierhaltung stammt ( artgerechtes Futter auf den Almen) zu erhalten, dann werden da den Schafhaltern Prügel in die Wege gelegt, die einfach nur ideologisch motiviert sind, z.B. Stichwort Wolf.
Da fragt sich der mit Hausverstand ausgestattete Mensch schon warum der Wolf nicht schon längst aus der FFH Richtlinien Liste gestrichen wurde, findet er doch überall ein Habitat. Warum dieser Lebensraum neuerdings genau in unserem dicht besiedelten Gebiet mit traditionellen Weiden bis ins Hochgebirge, mit erheblichen Einschränkungen für die Schafbauern sein muss, ist nicht nachvollziehbar.
Dabei spielen auch bestimmte "Tierschützer-lobbies" und generell eine dem Landleben entfremdete Bevölkerung eine Rolle, welche von den (Nebenerwerbs)-Bauern unmöglich zu leistende und objektiv auch unmögliche Anstrengungen verlangen, damit sie ihrem Hobby nachgehen können, von dem wir alle profieren (gesundes Produkt).
Wenn es aber um andere Tierarten geht, die werden gnadenlos entfernt ohne dass es einen vergleichbaren Aufschrei gibt wenn sie ein Problem für Mensch, Tier und Umwelt darstellen wie Insekten, Mäuse, Ratten, Tauben, Nutrias, Fischreiher Rotwild und viele andere.
Aber wenn es gilt den Kleinbauern am Zeug zu flicken dann ist man zur Stelle. Wobei es da von der EU abwärts, wie im Artikel beschrieben einschlägige politische Bestrebungen gibt.
Was damit bezweckt wird? Hauptsächlich soll ein bestimmtes Wählerklientel bei der Stange gehalten werden, andererseits so scheint es soll wahrscheinlich den Menschen, so nach und nach die naturnahe Lebensweise ausgetrieben werden, indem der Mensch nicht mehr als Teil der Natur sondern als deren Feind erklärt wird und dessen Lebensweise sich danach richten soll, möglichst wenig bis gar nichts aus der Natur zu entnehmen. Das mündet dann in möglichst flächenschonenden Getreide- und Gemüseäckern mit technisch optimierten Erträgen (gen-manipuliert) und anderem "processed food" wie Laborfleisch usw.
Dieser lebens-und menschenfeindlichen Ideologie gilt es sich energisch zu widersetzen.