Um, wie von dem „Häuptling“ verlangt, kurz mal auf der sachlichen Ebene zu bleiben!
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Klaus Griesser Do., 26.06.2014 - 16:31

Super klar und eindeutig! Ganz Ihrer Meinung. Ich habe bereits meine einschlägige Meinung veröffentlicht (Siehe http://www.salto.bz//user/490/notification-settings) und möchte nochmals darauf hinweisen, welche menschlichen Dramen sich in diesem ärmsten Teil Südtirols abspielen zwischen vermögenden Obstplantagen- Bauern und Wiesen-Bauern, die am Existenzminimum nagen und dabei waren/ sind, ihre Wiese oder Teile davon, also ihre Existenzgrundlage, zu verkaufen. Wodurch sie den Boden hergeben, dessen Fruchtbarkeit langfristig durch die Chemie zerstört wird (siehe http://orf.at/stories/2235272/). Das darf nicht passieren!

Do., 26.06.2014 - 16:31 Permalink
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Sebastian Felderer Do., 26.06.2014 - 18:12

Nach dem Beitrag von Patrik ist zu diesem Thema nichts mehr hinzuzufügen. Aber einwenig schmunzeln sollen wir trotzdem: Im Zusammenhang mit dem "Spritzen" in der Malser Gegend besteht ein eindeutiger Tatbestand, der in Zukunft erst so richtig zum Tragen kommen könnte. Wenn ein Schlanderser Obstbauer in Mals ein Grundstück erwirbt, eine Apfelplantage errichtet und dann hinauffährt zum "Spritzen", wird er kaum warten können und auch gar nicht wollen, bis sich der Ober- oder Unterwind legt, um " ... die Wolken ziehn dahin" zu vermeiden. Die Aktion "Spritzen" steht zudem meistens unter Zeitdruck. Deshalb konnte ich vor einiger Zeit auf die Behauptung eines namhaften Vertreters der Obstbauern -wenn jeder beim Spritzen einwenig aufpasst, passiert gar nichts - nur zur Antwort geben: "Das haben früher die Jungfrauen auch geglaubt!"

Do., 26.06.2014 - 18:12 Permalink
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Patrick Uccelli Fr., 27.06.2014 - 09:27

Danke für die positiven Kommentare. Die weniger positiven werden schon noch kommen ;)
Spass bei Seite, es war mir wichtig dem speziellen Sachverhalt in Mals (und der gesamten Entwicklung der Malser Haide) genauer unter die Lupe zu nehmen. Es ist klarer Weise eine sehr emotionale Diskussion die hier abläuft, und mein Anliegen war nur, es wieder auf den Boden der Tatsachen zu bringen. Nichts mehr, nichts weniger.
Der Pathos und die Ironie sind nur literarische Mittel zum Zweck! ;)
Herr Felderer. Ja genau, das haben früher die Jungfrauen auch geglaubt! ;)

Fr., 27.06.2014 - 09:27 Permalink
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DervomBerge Tratzer Fr., 27.06.2014 - 09:30

BioBauern sind doch auch Mitglieder des Bauernbundes. Wieso werden sie nicht auch dementsprechend vom Bauernbund vertreten? Diese Frage stelle ich mir wenn ich dies Aussagen von Bauernbundfunktionären lese. Aus derer Sicht sollte es nur "integrierte" Bauern geben. Wobei die Verwendung des Begriffs "integriert" keinem Südtiroler Bauer zusteht. Integriert würde bedeuten, wenn es eine Möglichkeit gibt auf ein Pestizid zu verzichten, zb. das Herbizid Roundup, MUSS diese Methode verwendet werden. Also statt Rondup spritzen, mechanische Beikrautregulierung machen!

Fr., 27.06.2014 - 09:30 Permalink
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Ludwig Thoma Fr., 27.06.2014 - 12:43

Als Malser wissen Sie dann bestimmt auch, dass die dortigen Gemeindearbeiter vor kurzem vor dem Kindergarten Laatsch das "Unkraut" mit chemisch-synthetischen Mitteln abgetötet haben?

Fr., 27.06.2014 - 12:43 Permalink
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Martin B. Sa., 28.06.2014 - 22:20

"Ist ein Verbot der Verwendung von CHEMISCH-SYNTHETISCHEN Pflanzenschutzmitteln eine Hürde für den Obst- und Beerenanbau an sich? Definitiv nicht!"
Naja, so plakativ schwarz-weiß sehe ich das nicht: vor kurzem gab es Beiträge zur Situation der deutschen Bio-Landwirte: seit einigen Jahren ist die Anzahl rückläufig, d.h. Biobauern stellen wieder auf konventionell um. Der Grund: die Billigkonkurrenz aus Ost- und Südeuropa (siehe z.B. Bio-Zertifizierungsskandale in Italien), sowie aus Asien (Bio-Zertifizierungen in China haben gigantische Zuwächse). Aus diesem Grund sehe ich die verpflichtende Angabe der regionalen Herkunft (nicht nur des Staates oder des Satzes "aus EU / Nicht-EU Landwirtschaft") bei Bio-Sachen so wichtig. Die EU hat hier viel zu sehr den Massen-Industrie-Produzenten nachgegeben.

Sa., 28.06.2014 - 22:20 Permalink
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Patrick Uccelli So., 29.06.2014 - 14:46

Herr Martin B.
Ich habe jetzt doch einige Zeit gezögert und nachgedacht wie ich Ihnen am Besten antworten soll.
Mich lässt das Gefühl nicht los, dass ihr Kommentar an dem Sachverhalt in dem Beitrag doch ein wenig vorbei geht.
Es ist gut sich daran zu besinnen, dass es nach wie vor um die Malser Haide und deren landwirtschaftlichen aber auch landschaftlichen Entwicklung geht.
Ob, vermutlich auf industrieller (Bio) Art und Weise hergestellte Bioware, aus Gründen der Konkurrenz aus anderen Länder in Deutschland unverkäuflich ist oder wird, dass war hier nicht das Thema.
Und ich würde an Ihrer Stelle diese sachliche Ebenen gut von einander getrennt halten.
Ihre Überlegungen sind bestimmt rechtfertigt, würden in einem anderen Kontext (nicht jener der Abstimmung für ein Pestizidverbot auf der Gemeinde Mals) bestimmt eine Vertiefung verdienen, aber eben leider nicht hier.
Ich hoffe Sie verstehen dass es mir wichtig ist, beim eigentlichen Thema zu bleiben.
Liebe Grüße
Patrick

So., 29.06.2014 - 14:46 Permalink
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Martin B. So., 29.06.2014 - 22:43

Antwort auf von Patrick Uccelli

Ok, die Diskussion meines Einwurfes ist off-topic; aber der zitierte Satz ist doch stark plakativ und m.M. nach nicht objektiv sachlich. Bioindustriewaren gefährden auch ehrliche Südtiroler Bioproduzenten, man brauch nur in Bioläden wie Naturalia zu gehen, um das zu sehen. Wenn der Biolandpräsident hierzulande das anders sieht, dann bin ich froh um die gute Situation, aber diese kann sich (siehe Deutschland) auch schnell ändern. Also zum Succus (hoffentlich on-topic): einfach den Bauern zu empfehlen synthetik-frei zu arbeiten sei die natürliche und beste Lösung, finde ich etwas oberflächlich. Besonders bei Pflanzen, die sehr empfindlich sind (wie die meisten vom Konsumenten geschätzten Obst- und Beerensorten) muss, soweit ich weiss, der Biobauer auch teils massiv umstrittene Pflanzenschutzmittel anwenden, im besonderen Kupfer(salze) als Antipilzmittel, welche als Schwermetall besonders umstritten sind und von der EU nicht endgültig für den Biolandbau zugelassen sind. Undsoweiterundsofort. Dieses Thema ist sehr komplex und ich bezweifle, dass die große Mehrheit der Öffentlichkeit (wohl auch in Mals) genug diversifizieren kann.
N.B.: ich kaufe oft und gerne Bio, aber mehr bei exotischen alten und resistenteren Sorten und wegen der Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit für die Bauern (keine Abhängigkeit von Chemiekonzernen), als wegen der Unbedenklichkeit der Behandlungen.

So., 29.06.2014 - 22:43 Permalink
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Klaus Griesser Mo., 30.06.2014 - 09:00

Zunächst bin ich froh, so einen guten Diskussionsstil vorzufinden.
Zur Sache: Die von den Obstplantagenbesitzern angepeilte Monokultivierung der Obervinschger Obstwiesenlandschaft ist langfristig, von der Nachhaltigkeit her, sicher der falsche Weg. Auch von der Wirtschaftlichkeit her. Die Wiesenbauern täten gut daran, sich zusammenzuschließen und zu überlegen, was sie zukunftsträchtig tun wollen. Bevor es zu spät ist! Mander und Weiblein, es isch Zeit!

Mo., 30.06.2014 - 09:00 Permalink
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Patrick Uccelli Mo., 30.06.2014 - 09:25

Ob Bioindustriewaren auch ehrliche Südtiroler Bioproduzenten gefährden? Selbsverstädlich Martin B., das tun sie und wie.
Und was glauben Sie tut konventionelle Industrieware?
Glauben Sie ehrlich, dass konventioneller Obstbau in Polen, Slovenien oder woher auch immer, den Südtiroler konventionellen Obstproduzenten hingegen nicht gefährdet? Fragen sie mal bei einem Händler kurz nach um wieviel gleichwertige Äpfel aus Polen (abgepackt und frei Haus geliefert) günstiger zu haben sind wie Südtiroler Äpfel.
Schauen Sie, es wird immer jemanden geben der die selbe Ware günstiger anbieten wird, egal ob konventionell, biologisch, industriell oder handwerlich. Das ist eine Grundregel in der Produktion, und jeder der an diesem Prozess teilnimmt weiss dies genau.
Biologische Landwirtschaft ist bei Gott nicht die Lösung aller Probleme des primären Sektors.
Nein, ist es nicht!
Aber es ist ein Ansatz. Ein Ansatz der in seiner Gesamtheit ständig zu verbessern geht. Der sich um den Einsatz von umstrittenen Kupfersalzen Gedanken machen muss, der die Qualität der Kontrollen und der Kontrolleure ständig aufs Neue in Frage stellen muss, der nicht "(be)lehrend" nach Aussen getragen werden sollte und vieles, verdammt vieles mehr.
Die Abstimmung in Mals kann diesbezüglich nur wegweisend wirken. Die Bürger wollen mitreden, Entscheidungsträger sein und Verantwortung für die Entwicklung ihrer Landwirtschaftlichen Strukturen zusammen mit den Landwirten übernehmen. Schliesslich finanziert der Europäische Steuerzahler die Landirtschaft (direkt und indirekt) mit einem Etat von jährlichen 50-60 Milliarden Euro.
Und im Gegenteil zu Ihnen vertraue ich dem Bürger an sich viel mehr als der Politk der alten Schule und Industriekolosse. Ob bei letzteren das Gemeindewohl wirklich an erster Stelle steht, sei fürs Erste mal dahingestellt ;)

Mo., 30.06.2014 - 09:25 Permalink
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Profil für Benutzer Martin B.
Martin B. Mo., 30.06.2014 - 18:13

Antwort auf von Patrick Uccelli

Ich wollte darauf hinweisen, dass selbst eher kleine Spezialgeschäft wie Naturalia, große Produzenten gegenüber kleinen (Südtirolern) bevorzugen und zwar weil diese eher laufend und je nach Bedarf liefern. M.W. vermarkten Südtiroler Biobauern großteils direkt (was das Beste wäre) und das ist abgesehen von Stammkundschaft und ab einer gewissen Menge sehr schwierig. Reine Biogenossenschaften für größere Mengen Obst gibt es hierzulande m.W. (noch) nicht.
Ich vertraue den Bürgern sicher mehr als den Staats- und EU-Verwaltungen, habe aber etwas gegen unaufgeklärten Populismus und besonders gegen solche, die etwas vor der Haustür nicht wollen und dieses dann gerne billig bei Aldi & Co einkaufen gehen.

Mo., 30.06.2014 - 18:13 Permalink
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Profil für Benutzer Manolis Bertaniakis
Manolis Bertaniakis Mo., 07.07.2014 - 10:05

Hm,
mir armen Verbraucher und 08/15 Südtiroler dreht sich irgendwie alles:
Also nochmal langsam:

bio=gut=teuer=leistbar für Gutsituierte....äh...??
und
konventionell=böse=billig für Geringverdiener...hm???

Ich habe den Eindruck, also ob die meisten Bauern gar nicht verstehen, wie sie auf Bio umstellen sollen, ohne pleite zu gehen.

Hat jemand einen vernünftigen Beitrag wie bio
- attraktiv (schön für den Verbraucher)
- leistbar (Verbraucherpreis, Produktion)
- anwendbar (technisches know-how für den Bio-Bauern von morgen)
werden kann?

Ich bitte um KONKRETE LINKS zu Spezialseiten &/o Büchern!
DANKE!

Mo., 07.07.2014 - 10:05 Permalink
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Profil für Benutzer Patrick Uccelli
Patrick Uccelli Mo., 07.07.2014 - 18:58

Antwort auf von Manolis Bertaniakis

Lieber Herr Bertaniakis,
Solche Informationen können sich Landwirte jederzeit in den verschieden ÖkoVerbänden holen. Dort können sie neben Know-how auch, und das ist vielleicht noch wertvoller, mit anderen Landwirten in Kontakt kommen die bereits biologisch produzieren um sich mit denen auszutauschen.
Ich zähle Ihnen gern die drei wichtigsten auf und entschuldige mich schon im Voraus für jene die ich vergessen habe.
www.biodynamik.it/
www.bioland.de/ueber-uns/landesverbaende/suedtirol.html
www.biosuedtirol.it

Mo., 07.07.2014 - 18:58 Permalink
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Profil für Benutzer Oskar Egger
Oskar Egger Do., 28.08.2014 - 08:35

Antwort auf von Manolis Bertaniakis

Es gibt z.B. schöne Bücher von Wolf Dieter Storl um überhaupt wieder einen Zugang zu finden, was Natur ist. Man muss deswegen nicht mit Indianerfedern herumlaufen, aber langsam ein kollektives Bewußtsein schaffen helfen. Das wäre toll.

Do., 28.08.2014 - 08:35 Permalink
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Nord licht -r Di., 08.07.2014 - 15:40

ein perspektivenwechsel würde der diskussion rund um bio gut tun. bio und regionalität muss zur konvention werden. ich brauch kein bio pickerl. ich brauch als konsumentin die gewissheit, dass das, was ich kaufe, mir und meiner umwelt nicht schadet. dazu fände ich eine eu weite etikettierung, die alle beinhalteten schadstoffe auflistet (auch die der verpackung,transport), vom pestizid bis zum CO2 hilfreich. ein ökologischer fußabdruck sozusagen. schön dass es so weitsichtige landwirte wie hr Uccelli gibt.

Di., 08.07.2014 - 15:40 Permalink