Der Gipfel der Kritiker

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Die Gruppe, die sich am kommenden Samstag im Panoramahotel Penegal trifft und dann zu einer Pressekonferenz einlädt, nennt sich ganz bewusst und deutlich übertrieben „Freiheitsbewegung“. Es geht dabei laut Eigendarstellung um eine „kompromisslose Aufarbeitung der Corona-Verbrechen, eine stärkere Zusammenarbeit aller freiheitsliebenden Kräfte und Wachsamkeit für geplante nächste Krisen.“
Organisiert werden die Pressekonferenz und das Treffen von den beiden JWA-Landtagsabgeordneten Jürgen Wirth Anderlan und Andreas Colli. Es ist eine Veranstaltung, auf der eine für viele Menschen zumindest partiell nachvollziehbare Kritik an den Zwangsmaßnahmen in der Corona-Zeit, den radikalen Einschränkungen der Bürgerrechte und den Vorgängen und Machenschaften rund um die Beschaffung der Schutzmaßnahmen und Impfstoffe thematisiert werden soll.
Dass diese legitime Kritik dabei aber politisch eindeutig ins rechte Fahrwasser abdriftet, macht die Liste der Teilnehmer deutlich.
Der Star des Samstags ist Christine Anderson. Die 56-jährige Deutsche sitzt seit 2019 für die AfD im EU-Parlament und hat vor drei Monaten ihre Wiederwahl geschafft. Anderson, die innerhalb der AfD als Vertraute von Björn Höcke und Mitglied der radikalen - mittlerweile formal aufgelösten - Strömung „Der Flügel“ gilt, ist vor allem in Kreisen der Querdenker eine Art Heldin.
Der Auslöser dafür ist eine zwei Jahre alte Szene im EU-Parlament. „Mister Trudeau, you are a disgrace for any democracy“, schleuderte Anderson dem kanadischen Premier Justin Trudeau bei dessen Auftritt vor dem Europaparlament 2022 entgegen. Gemeint waren die Maßnahmen des kanadischen Regierungschefs während der Corona-Pandemie. Als die AfD-Politikern später zu einer Vortragsreise nach Kanada reiste, kam es dort zu ernsthaften politischen Auseinandersetzungen. -
Auch Gerald Hauser ist in diesem Sinne kein Unbekannter. Der 62-jährige Osttiroler FPÖ-Politiker brachte es vom Bürgermeister seiner Heimatgemeine St. Jakob in Defreggen zum Nationalratsabgeordneten und er wurde heuer ins EU-Parlament gewählt.
2012 erlangte Hauser durch eine peinliche Geschichte österreichweite Bekanntschaft. Weil die FPÖ im Innsbrucker Wahlkampf den Slogan „Heimatliebe statt Marokkaner-Diebe“ plakatierte, brachten zwei Journalisten des Nachrichtenmagazin profil zu einem Interviewtermin mit Hauser zwei junge Marokkaner als Überraschungsgäste mit. Der FPÖ-Politiker echauffierte sich und stellte klar, eher auf das Interview zu verzichten, als in Gegenwart dieser Personen auch nur ein Wort zu sagen.
Gerald Hauser, der Jürgen Wirth Anderlan auch zum Wiener Treffen brachte, auf dem der Kalterer Landtagsabgeordnete dann seine berüchtigte „Steinbruch“-Rede hielt, trat während der Covid-19-Pandemie sowohl im Nationalrat und auch als Redner bei Demonstrationen gegen die Maßnahmenpolitik der Regierung auf.
2021 und 2023 publizierte Hauser mit dem Tiroler Mediziner Hannes Strasser zwei Bücher zur Pandemie. Dabei ist der Titel des zweiten Buches Programm: „Und die Schwurbler hatten doch recht ....“
Auch Hannes Strasser ist am Penegal mit dabei. Der Tiroler Urologe und Universitätsdozent stand von 2008 bis 2011 im Mittelpunkt eines angeblichen Skandals um eine neue Zellthearpie. Er wurde am Innsbrucker Landesgericht zwar von den Hauptvorwürfen freigesprochen, aber wegen Falschaussage und Dokumentenfälschung verurteilt. Seitdem kämpft Strasser um seine Rehabilitierung. Er war auch jener Mediziner, der via FPÖ-Youtube-Kanal die Einnahme des Antiparasiten-Mittels Ivermectin gegen Covid-19 empfohlen hatte. -
Am Samstag mit dabei sind auch zwei Juristen: der Schweizer Rechtsanwalt Philipp Kruse und der Mailänder Rechtsanwalt Mauro Sandri. Sowohl der Zürcher Steueranwalt Kruse als auch Sandri vertreten Menschen vor Gericht, die aufgrund von Coronamaßnahmen von ihrer Arbeit suspendiert wurden oder andere Nachteile erleiden mussten. Beide gewinnen viele dieser Verfahren. Sandri hat erst Anfang Mai 2024 in Südtirol einen Aufsehen erregenden Sieg vor Gericht gefeiert. Er vertrat eine Apothekerin am Krankenhaus Brixen, die wegen Nicht-Impfung suspendiert wurde. Arbeitsrichterin Eliana Marchesini hat den Südtiroler Sanitätsbetrieb dazu verurteilt, insgesamt rund 170.000 Euro an die Frau zu zahlen.
„Anwalt Mauro Sandri hat erst Anfang Mai 2024 in Südtirol einen Aufsehen erregenden Sieg vor Gericht gefeiert. Der Südtiroler Sanitätsbetrieb muss einer Apothekerin am Krankenhaus Brixen, die wegen Nicht-Impfung suspendiert wurde, rund 170.000 Euro nachzahlen.“
Mit dabei am Samstag am Penegal sind aber auch der Bozner Psychiater Rudolf Schöpf, der Journalist Georg Dekas sowie der WIR NOI-Aktivist Thomas Winnischhofer.
Ebenfalls mit von der Partie ist die Anwältin und Landtagsabgeordnete Renate Holzeisen.
Dass die Vita-Politikerin nicht auf der offiziellen Einladung abgebildet ist, macht deutlich, dass auch in der neuen „Freiheitsbewegung“ das alte politische Konkurrenzdenken noch weiterlebt.
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Wow, viel Spass, ihr…
Wow, viel Spass, ihr despotischen Verzerrer der Demokratie.
Zahlt ihr alle Kosten dieses Zirkus aus eigener Tasche, oder schlägt ihr noch Profit daraus?
Wer trägt die Sicherheitskosten?
Gruselkabinett
Gruselkabinett
Damit sich kein blinder…
Damit sich kein blinder Passagier in die “internationale Tagung” einschleicht, so habe ich gehört, muss jeder beim Eintritt verpflichtend eine kleine Ampulle Ivermectin trinken.
Optional und nur unter Bezahlung einer Strafgebühr dürfe auch Bleichmittel getrunken oder Hydroxychloroquin eingenommen werden.
Wer sich weigere, solle, so vernahm ich weiter, in Handschellen abgeführt werden...
(“Steinbruch”? , so fragte ich mich....)
Antwort auf Damit sich kein blinder… von Peter Gasser
Besser wäre für Sie…
Besser wäre für Sie natürlich die bewährte Methode (bezüglich Einschleichen) : Green Pass natürlich nur mit 2G (genesen, geimpft) negativer Corona-Test ist natürlich nicht ausreichend. Wer nicht spurt wird ausgeschlossen, aus rein politischen Motiven natürlich, auch wie gehabt. # RKI- Protokolle.
Was nicht sein darf, wird verdrängt. Wird halt längerfristig auch nicht helfen.
Antwort auf Besser wäre für Sie… von Milo Tschurtsch
Was sicher nicht hilft, ist…
Was sicher nicht hilft, ist den Bockmist, den man bisher vertreten hat, weiter als Wahrheit zu verkaufen. Es gab dem Unwissen geschuldete Fehler, das anerkennt jeder rationell denkende Mensch, aber die Gruppe Menschen, die sich von den Strategen, von denen hier die Rede ist vertreten fühlt, hat nichts Rationelles an sich. Sie verschließt sich jeder Studie, die die Sinnhaftigkeit und Wirksamkeit verschiedener Maßnahmen beweist. Es wird nämlich immer wieder ausgeklammert, dass es im Nachhinein, wenn Erfahrungswerte vorliegen, immer leicht ist zu kritisieren. In der akuten Phase mussten die Entscheidungsträger aber agieren und konnten nicht abwarten, bis vielleicht irgendwelche Erfahrungswerte vorliegen. Wenn bei einem Felshang akute Steinschlaggefahr erkannt wird, kann man auch nicht warten und zusehen, ob die Felsbrocken, wenn sie herunterdonnern, ja vielleicht gar nicht mal gefährlich sind. Wie die von der Regierung getroffenen Maßnahmen einzuordnen sind, zeigt ja der Prozess gegen Conte und Speranza. Gegen sie wurde ein Verfahren eingeleitet, weil die Maßnahmen ZU WENIG drastisch waren, nicht wie es Maßnahmengegner gerne darstellen, weil sie Maßnahmen angeordnet haben.
Seien wir uns ehrlich, es geht diesen Leuten nur darum, am Ende nicht als Versager dazustehen (es deutet alles darauf hin). Allein deshalb wird dieses Thema nach der ganzen Zeit immer noch hochgekocht.
Aufarbeitung ist sicher gut, aber eine wissenschaftliche, unabhängige, um aus Fehlern zu lernen und um Gutes zu standardisieren. Den Strategen da oben geht es um politische Lynchjustiz.
Antwort auf Was sicher nicht hilft, ist… von Manfred Klotz
Zitat: “Den Strategen da…
Zitat: “Den Strategen da oben geht es um politische Lynchjustiz”:
... und um das “Warmhalten” ihrer etwa 10%igen Wählerschaft bis zur nächsten Wahl.
Wenn Menschen sich mögen und…
Wenn Menschen sich mögen und verstehen sollen sie ruhig zusammen kommen. Ich glaube nicht dass man deshalb beunruhigt sein muss, ich bin es jedenfalls nicht....
Auch nicht schlimmer als…
Auch nicht schlimmer als wenn sich die Regierungsparteien treffen.
Man kann die Aufarbeitung…
Man kann die Aufarbeitung der Coronazeit natürlich den Rechtsradikalen überlassen, besonders klug ist das jedenfalls nicht.
Antwort auf Man kann die Aufarbeitung… von Ludwig Thoma
Ich glaube nicht, dass man…
Ich glaube nicht, dass man sie ihnen überlässt. Die Rechtsradikalen versuchen die Deutungshoheit einfach an sich zu reißen. Denen geht es um politisches Kleingeld, nicht um ehrliche Aufarbeitung. Sie müssen ihre Aussagen bis aufs Letzte verteidigen, ansonsten riskieren sie ihre Felle davonschwimmen zu sehen. Dann ist es aus mit einem gut honorierten Job als Landtagsabgeordneter, oder als Buchautor, oder als Referent.
Antwort auf Ich glaube nicht, dass man… von Manfred Klotz
Ich sehe diese Debatte bei…
Ich sehe diese Debatte bei anderen politischen Kräften nicht. Über die SMS zwischen von der Leyen und dem Geschäftsführer von Pfizer spricht eigentlich nur noch Martin Sonneborn und eben die Rechtsradikalen.
Antwort auf Ich sehe diese Debatte bei… von Ludwig Thoma
Welce Rechtsradikalen sind…
Welche Rechtsradikalen sind den eigentlich gemeint? Jene in der Opposition oder in der Regierung?
Die spanische Grippe hat…
Die spanische Grippe hat 1918/19 bei deutlich geringerer Mobilität zwischen 50 + 100 Millionen Tote verursacht.
So ganz falsch können die Quarantäne-Maßnahmen + die Impfungen nicht gewesen sein, wenn mit Corona nur 6 Millionen Menschen an Corona gestorben sind + das bei einer mehr als 3fachen Weltbevölkerung.
Die ewigen Corona-Plärrer sollten sich bei Allen bedanken, die sich a
... an die Quarantäne…
... an die Quarantäne gehalten haben + dem Aufruf zu den Impfungen gefolgt sind!
Das Allzweck…
Das Allzweck-Wunderheilmittel Ivermectin hilft gegen Würmer bei Pferden, gegen Corona bei Menschen, die Corona leugnen, und gegen die Krätze. Hoffentlich hilft es auch gegen die Affenpocken, damit die illustre Gesellschaft am Penegal vor dieser Gefahr geschützt wird.
Wieso gibt es keine…
Wieso gibt es keine offizielle Aufarbeitung der Pandemie? Da liest man in den Zeitungen so ziemlich jeden Sch..., aber zu diesem Thema ... nichts. Genauso bei Themen wie Migration und die Schere zwischen Arm und Reich. Stattdessen werden die Seiten oft mit belanglosem Zeugs gefüllt
Antwort auf Wieso gibt es keine… von nobody
Die gibt es ja schon seit…
Die gibt es ja schon seit Jahren! Sie wird korrekterweise von Wissenschaftlern vorangetrieben ohne nach Aufmerksamkeit zu heischen. Die Aufarbeitung wie sie sich Politiker vorstellen ist verschwendete Zeit. Es gibt im Zusammenhang mit der Pandemie nämlich keine von politischen Entscheidungsträgern beschlossene Maßnahme, die nicht auf medizinische Empfehlungen von Fachleuten zurückgeht. Also ist es ein Blödsinn, wenn man ein politisches Tribunal einführen möchte.
Antwort auf Die gibt es ja schon seit… von Manfred Klotz
Zitat: "Es gibt im…
Zitat: "Es gibt im Zusammenhang mit der Pandemie nämlich keine von politischen Entscheidungsträgern beschlossene Maßnahme, die nicht auf medizinische Empfehlungen von Fachleuten zurückgeht."
Genau das stimmt eben nicht! Beispiel Schulschließungen in Deutschland, wo das RKI sogar davon abgeraten hat, aber die Regierung trotzdem gegen den Ratschlag der Experten gehandelt hat.
https://m.focus.de/politik/deutschland/geheime-protokolle-rki-riet-regi…
Antwort auf Zitat: "Es gibt im… von K V
Wo steht in Ihrer Verlinkung…
Wo steht in Ihrer Verlinkung, dass “das RKI sogar davon abgeraten hat”?
Ich finde dieses “Abraten” durch das RKI nicht...