Sprache
Silba Staffler ist 19 Jahre alt. Aufgewachsen in Brüssel, mit Eltern verschiedener Sprache. Sie sagt: "Ich habe viele Heimaten, viele Identitäten - und ich genieße es."
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pérvasion Fr., 15.08.2014 - 22:33

Was bei diesen Diskussionen immer außen vor gelassen wird, ist, dass es sich bei Deutsch und Ladinisch in Südtirol um Minderheitensprachen handelt. Es ist etwas anderes, ob wir von Fremdsprachen im allgemeinen oder von Erst- und Zweitsprache(n) im Kontext einer *nationalen* Minderheit sprechen (vgl. http://www.brennerbasisdemokratie.eu/?p=17224). Übrigens empfehle ich, das Interview nochmal korrekturzulesen... denn da sind mindestens 15-20 Fehler drin (und das passt irgendwie nicht so gut zum Thema).

Fr., 15.08.2014 - 22:33 Permalink
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Martin B. So., 17.08.2014 - 22:27

Antwort auf von pérvasion

Also pérvasion scheint recht zu haben: entweder die InterviewerIn U.L. bringt einen fehlerhaften und komischen Sprachstil in die Antworten von S.S. oder diese selbst.
Es wäre interessant die junge Dame im Originalton zu hören (außer Deutsch auch in den anderen Sprachen), da von verschiedener Seite deren makellose Sprachausbildung und Mehrsprachigkeit gepriesen wurde.

So., 17.08.2014 - 22:27 Permalink
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Ursula Lüfter Mo., 18.08.2014 - 06:22

Antwort auf von Martin B.

Lieber Martin B., Frau Staffler ist eine junge Frau, die Rede und Antwort stellt, sich öffentlich präsentiert und mutig positioniert. Sie stellt eine Frage, die lautet: Wo ist die Südtiroler Identität? Toll, wenn sich die Diskussion in diese Richtung entwickelt und wir uns trauen darüber nachzudenken.
Zu Ihren Fragen: Das Interview hab ich nach dem Telefonat mit Frau Staffler nachgebessert, ist aber dennoch im Ton von Frau Staffler zu lesen. Ich handhabe das bei anderen Interviews auch so. Vielleicht stolpert LeserIn über den einen und anderen nicht ganz korrekten Sprachgebrauch, aber das Echte klingt durch. Vielleicht mutet es auch befremdlich an. Vielleicht will LeserIn sich aber lieber mit Fehlern, als mit Inhalten beschäftigen. Auch das sei erlaubt.

Mo., 18.08.2014 - 06:22 Permalink
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Harald Knoflach Sa., 16.08.2014 - 09:32

Und Südtirols Schule, vor allem die Deutsche, schläft weiter vor sich hin - öffnet sich nicht wirklich?

abgesehen davon, dass es skandalös ist, in einem mehrsprachigen land wie dem unsrigen, nur wenige aussagekräftige daten zur sprachkompetenz- und entwicklung zu haben, zeigen die wenigen daten, die wir haben, dass das sprachlehrkonzept an den deutschsprachigen schulen erfolgreicher ist als an den italienischsprachigen.

http://www.brennerbasisdemokratie.eu/?p=16699

dass der sprachunterricht reformbedürftig ist, steht außer frage. aber man sollte ihn auf basis wissenschaftlicher und belastbarer daten und nicht aufgrund subjektiver meinungen und wahrnehmungen reformieren.

Sa., 16.08.2014 - 09:32 Permalink
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Harald Knoflach Sa., 16.08.2014 - 10:51

Antwort auf von Ursula Lüfter

das ändert nichts an der tatsache, dass tommasini nicht auf basis wissenschaftlicher daten zu sprachkompetenz und -entwicklung agiert. das ist im besten falle dilettantisch und im schlimmsten falle fahrlässig.
zudem wollen wir doch erst einmal die daten abwarten, was tommasinis experimente tatsächlich bringen und ob sie bessere ergebnisse liefern als die deutschsprachige schule.

Sa., 16.08.2014 - 10:51 Permalink
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Christoph Moar Sa., 16.08.2014 - 11:11

Antwort auf von Ursula Lüfter

Eine (nein, mehrere) wissenschaftliche Untersuchung(en) der Sprachkompetenzen und -entwicklung wären absolut zu befürworten (wenngleich mir übles schwant, wie sehr danach die politischen Interpretationen beginnen werden, aber daran soll es bitte nicht scheitern). Möchte nicht der ausführende Wissenschaftler sein, der dann im politisch Interpretationskreuzfeuer stehen wird.

Den Vorwurf der Fahrlässigkeit und des Dilettantismus müsste man dann aber schon der gesamten Politikerriege der letzten 30 Jahre ausstellen - und nicht Herrn Landesrat Tommasini. Die Grenze zwischen mutig und fahrlässig gilt nämlich nicht nur bei neuen Projekten, sondern genauso bei der Iststandsverwahrung.

Sa., 16.08.2014 - 11:11 Permalink
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Doris Macho Sa., 16.08.2014 - 09:38

Die Zweisprachigkeit in Südtirol wird in Österreich als ein Privileg angesehen, um das wir Euch ziemlich beneiden (aus heutiger Sicht, wir haben nicht die Vergangenheit vergessen). Schade eigentlich, dass offensichtlich so wenige Südtiroler (sind es wirklich so wenige?) das Potential ignorieren welches ein selbstverständliches zweisprachiges Aufwachsen birgt.

Sa., 16.08.2014 - 09:38 Permalink
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Harald Knoflach Sa., 16.08.2014 - 09:58

Antwort auf von Doris Macho

ein "selbstverständliches zweisprachiges aufwachsen" wäre - mit etwas gutem willen - nur in südtirols städten möglich. am land sind in einem großteil der gemeinden weit über 90 % der menschen deutscher muttersprache. italienisch ist mehr oder weniger inexistent. perfekte zweisprachigkeit ist daher nicht die norm. kenntnisse der zweitsprache hingegen schon.

Sa., 16.08.2014 - 09:58 Permalink
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Christoph Moar Sa., 16.08.2014 - 11:15

Antwort auf von Harald Knoflach

Dem "Italienisch ist mehr oder weniger inexistent" möchte ich widersprechen. Mit etwas über 90% BürgerInnen deutscher Muttersprache ist in meiner Heimatstadt das Italienische sehr wohl präsent und kultiviert, dank auch einer kulturell engagierten italienischen Bevölkerungsgruppe und einem offenen Austausch aller Sprachgruppen bei sozialen und gesellschaftlichen Events aller Couleur.

Sa., 16.08.2014 - 11:15 Permalink
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Harald Knoflach Sa., 16.08.2014 - 10:47

1. obwohl in südtirol mehr deutsch als italienisch gesprochen wird, ist deutsch die minderheitensprache im italienischen nationalstaat und dadurch vielfach der italienischen sprache untergeordnet.
2. genau. aber das system, innerhalb dessen wir agieren, tut das jedoch nicht. wir müssten das system ändern. eine änderung innerhalb eines nationalstaatlichen systems halte ich für wenig zielführend um eine pluralistische gesellschaft zu erhalten/bewahren.

Sa., 16.08.2014 - 10:47 Permalink
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pérvasion Sa., 16.08.2014 - 13:18

Es gibt eine international anerkannte Definition von "Minderheitensprachen" — und demnach ist Deutsch hierzulande eine Minderheitensprache und Italienisch nicht. Wir können uns gern außerhalb dieses wissenschaftlichen Konsens' stellen, dann erübrigt sich aber auch jede ernsthafte Diskussion zu diesem Thema.

Sa., 16.08.2014 - 13:18 Permalink
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Profil für Benutzer Oskar Egger
Oskar Egger Sa., 16.08.2014 - 13:43

Ich kann mich daran erinnern, dass in einer meraner Volksschule, in einem Gebäude, das italienische und deutsche Kinder unter einem Dach vereint, nicht einmal eine gemeinsame Pausenbegegnung möglich war. Eine Lehrerin meiner Kinder startete ein Projekt mit Unterrichtsaustausch und wurde schwer bekämpft. Das Resultat: jeder arabische Einwanderer kann nach drei Monaten besser italienisch als meine Kinder nach der Matura. Ein Hohn!! Und die damaligen Argumente für den Schutz der Muttersprache ein absurde Lächerlichkeit.

Sa., 16.08.2014 - 13:43 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Mo., 18.08.2014 - 12:32

Antwort auf von Christoph Moar

Nicht mal so lange und als ich 19 war dachte ich auch fast das gleiche wie die Interviewte. Als ich mir dann die Zeit genommen habe meine eigenen Idealen mit denen von den anderen zu konfrontieren, durch Dialog (und nicht nur reden!!!) mir bewusst wurde wie verschieden wir alle sind, und das unsere art zu sein auch viel mit den Umfeld zu tun hat mit dem wir aufgewachsen sind, hat sich meine Meinung zum Thema des Interviews sehr geändert.
Schade das es keine politischen Akteure gibt die diese wiederspiegeln.

Mo., 18.08.2014 - 12:32 Permalink
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pérvasion Mo., 18.08.2014 - 17:16

Lieber milf, du darfst dich gern wieder beruhigen. Ich habe hier bei Salto schon öfter auf Fehler hingewiesen, und zwar unabhängig davon, ob ich mit dem Inhalt einverstanden war oder nicht. Ganz so falsch kann ich mit meinem Hinweis nicht gelegen haben, da ich sehe, dass die Autorin inzwischen einen Großteil der Fehler korrigiert hat (was freilich an meinen Anmerkungen zum Inhalt nichts ändert).

Mo., 18.08.2014 - 17:16 Permalink
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Profil für Benutzer Martin B.
Martin B. Di., 19.08.2014 - 02:20

Ich habe mich nicht über die Fehler beschwert, da ich solche auch selbst und besonders im Internet mache. Und es ist richtig, dass die Inhalte (Multisprachunterricht ab Volksschule) nicht meiner Meinung entsprechen. Wenn Frl. Staffler durch andere und auch sich selbst als Beispiel für die eindeutigen Vorteile der Multisprach-Adoleszenz dargestellt wird, so möchte ich doch auch einen Eindruck davon haben, ob z.B. mehr als zwei Sprachen vor 14 Jahren soviel besser gelernt werden können, als später. Ich kenne z.B. Leute die nach dem Studium Sprachen innerhalb kurzer Zeit sehr viel besser gelernt haben als Pflichtschüler in jahrelangen mühsamen Lehrstunden. Hat vielleicht damit zu tun das die Zusatzssprache beruflich oder sonstwie gebraucht wurde oder einfach das Interesse so stark war. Auch das Argument von Frl. Staffler, dass es unter Mitschülern nie besondere Sprachlerndefizite gegeben hatte, kann ich nicht glauben. Entweder es waren alles Sonder-Sprachbegabte oder es herrschen heute in der SMS/WhatsApp Messenger-Welt andere Standards als noch vor kurzer Zeit.

Di., 19.08.2014 - 02:20 Permalink
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Franz Pugl -r Di., 19.08.2014 - 15:38

- Anfänglich waren die Europäischen Schulen für Kinder von Eltern, die für die Europäische Union arbeiteten, doch das hat sich im Laufe der Zeit geändert. Theoretisch können sich alle Kinder einschreiben, aber das wird noch wenig in Anspruch genommen.
Ein Blick auf die Kosten könnte da ja wohl Klarheit schaffen... :) http://bit.ly/1vcvxNo

Di., 19.08.2014 - 15:38 Permalink
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Profil für Benutzer Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler Do., 21.08.2014 - 01:16

Ich frage mich manchmal schon, wie ich es schaffen konnte, ohne zwei- oder mehrsprachige Schule außer einem guten Deutsch auch fließend Italienisch, passabel Französisch, ein wenig Rumänisch, Ungarisch und Afrikaans zu lernen. Das dürfte ich ja eigentlich gar nicht können. Abgesehen davon missfällt es mir sehr, wie Uwe seine Tochter für seine dubiosen politischen Zwecke missbraucht.

Do., 21.08.2014 - 01:16 Permalink