SVP
SVP-Obmann Dieter Steger schweigt zur Anpöbelung von Julia Unterberger, weil die Affäre den Schmusekurs der SVP in Rom in Sachen Verfassungsreform gefährden könnte.

Das Schweigen der Lämmer“ ist der Titel eines Oskar-gekrönten Horrorklassikers aus den 1990er Jahren. Über drei Jahrzehnte später lässt sich dieser Filmtitel aber auch für die Tragikomödie verwenden, die sich derzeit innerhalb der SVP abspielt. 
Denn selten einmal hat ein SVP-Obmann eine Senatorin und Parlamentskollegin so im Regen stehen lassen, wie es Dieter Steger derzeit mit Julia Unterberger demonstrativ macht. 
Der Grund dafür: Unterbergers politische Arbeit und vor allem die jetzt hochgekochte Affäre im Senat gefährden jene Geheimdiplomatie, die Dieter Steger und Meinhard Durnwalder in Rom seit Monaten umsetzen. 
Giorgia Meloni braucht im Parlament jede Stimme, um ihre Verfassungsreform und das angekündigte premierato mit einer Zweidrittel-Mehrheit durch das Parlament zu bringen. Die SVP haben die Brüder Italiens bereits eingekauft, wie sich jetzt gezeigt hat. Auch deshalb kommt das „lästige Störfeuer“ aus dem Senat für Steger & Co. mehr als ungelegen. 
Und es passiert etwas Unvorstellbares: Der SVP-Obmann schützt seine Senatorin nicht etwa vor den wüstesten nationalistischen Beschimpfungen, sondern er stellt ernsthaft öffentlich in Frage, ob es diese überhaupt gegeben habe.
Die Nacherzählung dieses Horrorfilms unterm Edelweiss.

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Salto User
opa1950 Fr., 31.05.2024 - 13:16

Wie lächerlich will sich die SVP Partei mit diesem lächerlichen Verhalten vor der Bevölkerung noch machen.Kompatscher , Achhammer, Steger und Durnwalder sollten sich wirklich schämen.

Fr., 31.05.2024 - 13:16 Permalink
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Profil für Benutzer △rtim post
△rtim post Fr., 31.05.2024 - 13:28

"Südtirolfeindlicher Rassismus" (Brennerbasisdemokratie) trifft es wohl.
Der Umgang damit, Negation, Abwehr, Verharmlosung, kommt hinzu.
Ein Senatspräsident, der offenbar nichts gehört hat. Dabei hat es auch in Italien offizielle Aufzeichnungen, Protokollanten, bei denen man nachfragen und sich das Protokoll wiedergegeben lassen kann.
Einfach nur beschämend. Besonders, wenn selbst der eigene Kollege im röm. Parlament und der Obmann der eigenen Partei sich so verhält und Opferschelte (victim blaming) betreibt .

Fr., 31.05.2024 - 13:28 Permalink
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Andreas Thanei Fr., 31.05.2024 - 14:02

Dass sich Kompatscher nicht dazu äußert ist nicht auffallend sondern normal. Kompatscher äußert sich nie zu delikaten Sachen, sondern steckt den Kopf lieber in den Sand.
Stegers Verhalten hingegen macht einfach nur sprachlos und er besudelt das Amt des Obmannes.

Fr., 31.05.2024 - 14:02 Permalink
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Stereo Typ Fr., 31.05.2024 - 17:14

Mich würde interessieren, ob die Rede Unterbergers zur geplanten Abschaffung der Senatoren mit der Partei abgesprochen und damit Parteilinie ist.

Fr., 31.05.2024 - 17:14 Permalink
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Profil für Benutzer Stereo Typ
Stereo Typ Fr., 31.05.2024 - 23:06

Antwort auf von Hartmuth Staffler

Es geht doch auch um die Nicht-Reaktion des Landeshauptmannes und des Obmannes. Der Autor des Artikels hat Thesen aufgestellt, es gilt zu verifizieren, ob sie mit der Wirklichkeit übereinstimmen. Da wäre mir eine Reaktion der zwei führenden Parteiexponenten schon ganz recht, damit ich das Ganze einordnen kann.

Fr., 31.05.2024 - 23:06 Permalink
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Profil für Benutzer △rtim post
△rtim post Sa., 01.06.2024 - 07:19

Antwort auf von Stereo Typ

"StereoTyp" Wenn Sie die Ausführungen Unterbergers dazu kennen, beantwortet sich Ihre Frage von selbst.
Wer, wenn nicht die SVP und andere ethnoregionale Listen der nationalen Minderheiten in Italien, sollten denn nicht für Senatorinnen und Senatoren auf Lebenszeit sein?
Senatorinnen und Senatoren auf Lebenszeit sind traditionell oft Teil dieser Minderheiten-Fraktion bzw. ermöglichen überhaupt erst diesen Status.

Sa., 01.06.2024 - 07:19 Permalink