Aus dem Blog von Brigitte Foppa
Wege zur Normalisierung der Politik
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Mensch Ärgerdi… Mi., 02.04.2014 - 23:50

Liebe Frau Foppa, ihr wart die ersten die die Vorschüsse zurückbezahlt haben und die einzigen die es geschlossen als Partei getan haben, dass will ich euch auch anrechnen: gut gemacht. Die Enttäuschung über der gesamten Politik Kaste bleibt in mir aber bestehen, im Landtag wusste jeder mehr oder weniger wie viel er einstecken würde (tut mir leid ich glaub einfach keinem der mir dass Gegenteil erzählen will) und jeder hat geschwiegen, wohl wissend dass der Landtag heute ganz anders besetzt wäre wenn die Leute gewusst hätten wen sie da wählen... und jetzt im Nachhinein lese ich hier von Mittelalter, davon wie es andere schlechter machen, von wie es sein sollte un was sein müsste. Tut mir leid, klingt irgendwie immer noch nach dem gleichen Schmarren den die Politiker uns seit jeher aufschwatzen.
Ich hätte mir eigentlich erwartet dass es den einen oder anderen Rücktritt geben würde, mir fiel ein wie ein Guttenberg wegen fehlender Quellenangaben bei seiner Doktorarbeit seinen Ministersessel verlassen hat und ich hab mir gedacht "mindestens die Oppositionsparteien werden sich nicht all'italiana benehmen und zeigen wie sich richtige Politiker benehmen", weit verfehlt! Der Zusammenhang den es im Schweigen vor der Wahl gegeben hat, bleibt hier bestehen, wäre der erste zurückgetreten hätten andere folgen müssen. In allen Listen gäbe es viele neue SAUBERE Gesichter die einspringen könnten, endlich könnte man wieder über "Sachpolitik" sprechen, die Wahlprogramme, Ideen und Versprechen können doch auch von den Nachzüglern im Dienste der Wähler und Bürger vorantreiben oder nicht?
Das wäre meiner Meinung nach nicht nur ein Schritt sondern ein Sprung in die Moderne, aber offensichtlich träume ich.

Mi., 02.04.2014 - 23:50 Permalink
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Oskar Egger Do., 03.04.2014 - 07:57

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

Gut gespielt! Hab auch oft gedacht, wie schnell in Deutschland Konsequenzen gezogen werden (unabhängig davon ob mir Deutschlands Politik gefällt) und wie still bei uns z.B. einige der Nutzniesser dieses ganzen Schlamassels geworden sind. Still, zurückgenommen und mit weissem Krägelchen. Frau Kasslatter wurde auf der Stelle hinausgeprügelt, aber was ist mit so manchem(r) anderen?? Da geb ich Brigitte Foppa recht: auch im Mittelalter mussten immer nur ganz bestimmte an den Pranger. Irgendein Pädagoge schrieb folgenden Rat: Ihr habt es gemeinsam ausgefressen, also löffelt es auch gemeinsam aus. Was soll das System: ich geb' s zurück, ich bin brav? Wollt ihr das Problem lösen und glaubwürdig sein? Und sonst bitte alla Renzi: si va a chasa!

Do., 03.04.2014 - 07:57 Permalink
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Oskar Egger Do., 03.04.2014 - 08:10

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

p.s...."il rimanere attaccati alle polthrone" (Zit. Renzi) alla Berlusconi, Andreotti, Durnwalder ecc. , selbst wenn einem das schlechte Gewissen den Schlaf rauben müsste, ist verständlich, aber moralisch nicht vertretbar und schreit förmlich nach einer Veränderung im Denken.
Der Kopf ist nämlich deshalb rund, damit die Gedanken die Richtung wechseln können.

Do., 03.04.2014 - 08:10 Permalink
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Sabina Frei Do., 03.04.2014 - 11:19

Auch in Quadratschädeln können Gedanken ihre Richtung wechseln. Theoretisch.
Damit das auch passiert, ist der eine oder andere Rüttler durchaus hilfreich. Und damit meine ich nicht wutbürgerliches Brüllen, das mit der Zeit verebbt und in Desinteresse und (erneutem?) Rückzug ins Private endet.
Produktive Rüttler sind jene, die im Dialog, im Aushandeln, im authentischen Prozess der gemeinsamen Lösungssuche zwischen unterschiedlich von eine Frage betroffenen oder an ihr interessierten AkteurInnen passieren. Das gilt für Politikerrenten genauso wie für die Frage, wohin sich unsere Autonomie entwickeln soll oder ob in der Straße, in der ich wohne, Räder oder Autos Vorfahrt haben sollen.
PolitikerInnen, die in dieser Haltung ihre Arbeit machen, sind jene, mit denen ich als Bürgerin einen Schritt in die Moderne mache. Gern auch in die Postmoderne.

Do., 03.04.2014 - 11:19 Permalink
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Profil für Benutzer Sebastian Felderer
Sebastian Felderer Do., 03.04.2014 - 21:47

Ich denke, Brigitte Foppa zeigt mit ihren Wegen zur Normalisierung der Politik genau in die Richtung, die auch wir vom "SÜDTIROLER FRÜHLING" einschlagen möchten. Durch die Änderung der Einstellung der Gesellschaft würde sich auch die Zweckbestimmung der Politik änderen und das System würde sich neu orientieren müssen. Frau Foppa prangert nicht zu unrecht gerade das System an, das dazu geführt hat, dass das was eigentlich fern jeder Normalität gewesen wäre, als ganz "normal" angesehen wurde. Möchte einen Ausdruck aus der Umwelt gebrauchen, um "Normalisierung" zu erläutern: Renaturierung!

Do., 03.04.2014 - 21:47 Permalink

Um eine Änderung im System zu ermöglichen, braucht es Querdenker, denn ein System wehrt sich, , quasi per natura, gegen jede Veränderung (dazu kann man unzähliche Texte der grossen zeitgenössischen systemischen Denker konsultieren, die das erforscht und erklärt haben). Sinnvoll ist, um aus einer impasse herauszufinden und den Weg zu einem höheren, gemeinsamen Interesse wiederzufinden, ist z. B. die Ideensammlung. Und da fang ich mal an: Was wäre wenn, wie in der Antike, statt der nun abgeschafften Pflicht des Militärdienstes, jeder junge Mensch eine Zeit lang, politischen Dienst leisten müsste? Also Einsatz ( gegen faire, finanzierbare Bezüge) in der polis, je nach Fähigkeit und Interessen?

Fr., 04.04.2014 - 07:34 Permalink

medi@tion Bertrand Russel drückt deinen Gedankengang so aus:
Mehrheiten zementieren das Bestehende, Fortschritt ist nur über Minderheiten möglich.

Und jeder, der mitdenkt und mitbestimmen möchte, hat eine Vorstellung von Fortschritt, seine Vorstellung eben für seinen Fortschritt. Vorerst aus Hunderten von Vorschlägen einen allgemeinen Forderungskatalog herauszukristallisieren und ihn voranzubringen, haben wir vom "SÜDTIROLER FRÜHLING" uns zur Aufgabe gemacht.

Sa., 05.04.2014 - 13:50 Permalink
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Profil für Benutzer Klaus Griesser
Klaus Griesser Fr., 04.04.2014 - 16:59

Liebe Brigitte, du scheinst die einzige PolitikerIn zu sein, die Lehren zieht aus der üblen Affäre. Der Großteil der PolitikerInnen schweigt und lässt in mir die Phantasie aufkommen, sie seien beleidigt und sauer, weil von den WählerInnen mit den Fingern in der Marmelade gesehen, wie Lausbuben und -gitschen, die vom Tatta/der Mamma noch zu erziehen wären. Leider fehlen (noch?) die handelnden Eltern. Das macht mir Sorgen.
Davon abgesehen beweist die Sache, wie du schreibst: es braucht Sicherungsmechanismen = viel mehr direkte Demokratie, als einzige Möglichkeit, in Zukunft zu einer gesunden Normalität im politischen Leben zu kommen.

Fr., 04.04.2014 - 16:59 Permalink