Vinschgau
Was macht ein Dorf mit 20 Millionen Euro? Stilfs setzt auf Resilienz und Innovation, knüpft an die Vergangenheit an und macht Lust auf mehr. Ein Festivalbesuch vor Ort.

Es ist ruhig und kühl in Stilfs. In die Gemeinde mit 1.130 Einwohnerinnen und Einwohnern verirren sich nicht viele Menschen. Heute bieten im Hauptort mit knapp mehr als 400 Ansässigen immerhin drei Hotelbetriebe eine Unterkunft für Gäste an. Stilfs war lange ein Ort, dessen Armut und Härte viele in die Flucht getrieben hat. Ein Ort, wo viele Schwabenkinder und Korrnr – die Vinschger Tagelöhnerinnen und Tagelöhner – aufgewachsen sind. 

Erstmals schriftlich erwähnt wurde „Stilvis“ im Jahr 1229, im 15. Jahrhundert brachte der Bergbau neue Arbeitsplätze ins Dorf. 1825 erhielt die Ortschaft mit dem Bau der Stilfserjochstraße auch einen Platz auf der Landkarte. 1862 fielen fast zwei Drittel der Häuser einem großen Brand zum Opfer. Seitdem bauen die Menschen dort großteils lieber mit Stein als mit Holz. Wer durch die engen Gassen des Dorfes geht, merkt, dass der Erfindungsgeist noch immer lebendig ist.

„Am Anfang sagen sie nichts.“

Stilfs ist eine der 21 Gemeinden Italiens, die 20 Millionen Euro aus dem Wiederaufbaufonds (Piano Nazionale di Ripresa e Resilienza / PNRR) vom italienischen Kulturministerium erhalten. Bis zum Sommer 2026 soll der historische Dorfkern aufpoliert werden – von der Renovierung der alten Brunnen bis zum Neubau des alten Rathauses, wo unter anderem die Bibliothek, eine historische Dorfsammlung und ein Lebensmittelladen untergebracht werden. 

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Profil für Benutzer Arne Saknussemm
Arne Saknussemm Mi., 31.07.2024 - 08:56

Die Leute rennen gern in rustikale Veranstaltungen, besonders im Sommer und besonders wenn die Gassen eng sind! Das hat doch nichts zu bedeuten.
Dieses rausgeschmissene Geld wird das Dorf auch nicht vor dem Aussterben retten!

Mi., 31.07.2024 - 08:56 Permalink
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Günther Mayr Do., 01.08.2024 - 08:04

war doch Stilz auch bisher örtlicher Weltmeister im Geldeinsammeln: Der frühere BM Hofer kam nie mit leeren Händen ins Rathaus zurück.
A guate Gosch isch a holbs Hoamat! - hots früher geheißen, gilt heut auch noch!
was für Stilz angesgt ist - gilt für alle Gemeinden: resilent sein ist für alle und jeden gut.
auch gut, wenn öfters weihnachten ist im Jahr.
gar einige werden sich zu wärmen wissen daran, mit sich selbst beschäftigt zu sein

Do., 01.08.2024 - 08:04 Permalink
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Profil für Benutzer Hans Punter
Hans Punter Do., 01.08.2024 - 10:35

".....Wohnprojekte, um vor allem, aber nicht nur, für junge Menschen Wohnraum zu schaffen."
Weinige Zeilen darunter: "So kann der Leerstand aufgewertet werden. In Stilfs gibt es 20 leere Wohneinheiten."
Wie passt das zusammen?

Do., 01.08.2024 - 10:35 Permalink