Fritto Misto
Gut auszusehen ist heutzutage keine Option mehr, es ist ein Muss. Zumindest wollen uns das Facebook, Instagram und Co. weismachen. Und wir machen mit.
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Harry Dierstein Mer, 05/29/2019 - 20:59

Bei Umfragen unter meinen Oberschülern muss ich regelmäßig feststellen, dass für diese Klientel "Facebook" immer mehr an Bedeutung verliert bzw. eigentlich so gut wie gar nicht mehr existiert. Selbst bei Studenten, also so die Jahrgänge um die 1995 bis 2000, ist Zuckerbergs soziales Netzwerk kaum noch relevant.

Beim Nachfolger "Instagram" ist der Hype hingegen ungebrochen. Dies ist auch deshalb so erstaunlich, weil Instagram diese eigenartige "Snapchat"-Funktionalität, also das automatische Löschen einer Veröffentlichung von Fotos oder Videos nach nur 24 Stunden integriert hat. Ich persönlich mag dieses Feature überhaupt nicht, denn wenn ich etwas poste, sollte es - wie in Marmor gemeißelt - bis in alle Ewigkeit irgendwo für die Nachwelt erhalten werden. (Aber ich bin ja auch nur ein alter, dicker Sack.)

Die Kiddies von heute haben offensichtlich nicht so sehr diesen Ewigkeitsanspruch und geben sich völlig damit zufrieden, dass ihr Bildkunstwerk nach nur einem Tag Online-Sichtbarkeit für immer im Orkus verschwindet.

Es mag für die hochverehrte Autorin dieses Textes (der ich an dieser Stelle einmal einen wunderschönen Strauß Blumen als Dank für ihre grandiosen Salto-Kolumnen auf den Tisch stellen möchte) insofern tröstlich sein, dass Fotos, die man nun selber als nicht übermäßig gelungen empfindet, morgen eh' wieder verschwunden sein werden.

Mer, 05/29/2019 - 20:59 Collegamento permanente
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Christoph Moar Mer, 05/29/2019 - 21:28

Madame Kienzl!
Äußerst charmante Kolumne, würde ich jetzt schreiben, um mich gleich am Ratschlag des letzten Absatzes zu halten.

Eine kleine Richtigstellung jedoch - oder sagen wir anders, einen Tipp - sei erlaubt. Der Zuck, der junge Spund, der wählt sie ja gar nicht für die Kienzl aus, all die Zahn-, Haar- oder Bindegewebsoptimierungsprodukte. Der hat wirklich bloss eine paar handvoll Merkmale erfasst, die die fröhliche Nochnichtvierzigerin freiwillig und unfreiwillig über sich in Facebook und - leider - auch im Netz hinterlassen hat.

Die Werbetreibenden sinds, die sich dann aus diesen Merkmalen eine Zielgruppe zusammenklicken, denen sie diese Banner platzieren lassen. Die müsste man also fragen, anhand welcher Merkmale die auf die Idee kommen, sie in die eine oder andere Zielgruppen zu holen, nicht den Zuck!

Wie solche Zielgruppen zustande kommen, ist dabei ab und an sogar interessant, und - Tipp - wer genau liest und interpretiert, kann bei Zuck auch finden, wie es dazu kommt, dass sie oder er genau jene Werbung präsentiert kriegt.

Was hilft? Beim rumsurfen - leider - das eine oder andere Privacy Helferlein zu nutzen, es geht ja wirklich niemandem was an, welche Artikel, Zeitschriften, News, Videos oder Klamotten die Kienzl so anschaut. Beim Facebooken, wenns stört, sich auch mal zu beschweren, wenn man auf Werbungen trifft, die man als lästig empfindet. Und sonst, eh klar, nicht allzulange auf die lästigen Werbungen verweilen, ist auch nicht gut fürs Karma, denn dann kommen noch mehr davon.

Um die Neugier zu stillen ("bitte gern in den Kommentaren mitteilen"), gibts bei mir keine Bindegewebsstraffungsempfehlungen, désolé. Neben vielen recht erträglichen Sportutensilien und allerlei sehr speziellem Software-Nerd-Hick-Hack gibts bei mir hauptächlich die leider unerträglichen Cryptospams zuhauf. Auch ein Zeichen dafür, wie schwer die sich tun, anhand einiger Triggermerkmale noch friend von foe zu unterscheiden, die doofen Zielgruppengenerierer.

Und alle paar Wochen ein neuer Versuch mit völlig orthogonalen Produktsegmenten, ich glaube die schießen ins Blaue und wollen etwas finden, was mich interessiert. Ich teile aber, um den Auftraggeber zu entlasten und dem Zuck eine neue Chance zu geben, recht häufig mit dass jene Werbung für mich irrelevant ist. Da müssen die sich dann wieder was ausdenken, und das Spiel beginnt von vorne.

Mer, 05/29/2019 - 21:28 Collegamento permanente
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Alexandra Kienzl Mer, 05/29/2019 - 21:38

In risposta a di Christoph Moar

(Ja, dass das der Zuck nicht ist, das weiß ich doch. Klickt frau auf "Wieso wird mir diese Werbung gezeigt, verdammtnochmal?", dann finde ich mich stets in weiblich, Italien, Alter 30-55 oder so. Nehme also an, dass die meisten meiner Altersgenossinnen sich denselben Schrott ansehen müssen. Ich google das wirklich nicht, beim Teutates!)

Mer, 05/29/2019 - 21:38 Collegamento permanente
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Christoph Moar Mer, 05/29/2019 - 22:26

In risposta a di Alexandra Kienzl

Ich würde vielleicht den ehemaligen Arbeitgeber prüfen. Eine gewisse Korrelation könnt dort gegeben sein. Aber jetzt genug der Albernheiten. ;) Auf der o.g. Seite findet man recht viel. Bei Interessen/Branchen habe ich ein umfrangreiches Profil. Und welche Firmen Deine Daten hochgeladen haben (und damit, schon wieder, ein Merkmal auf Dich gesetzt haben) kann man auch einsehen. Manchmal erkennt man dann auch etwas. Aber sei's drum, ich glaub auch auf der Stelle, dass jemand mit "solchen Produkten" tatsächlich auch die Keule mit "nur" Geschlecht / Alter / Staat platziert. Wenn, dann ist sowas echt frustrierend.

Mer, 05/29/2019 - 22:26 Collegamento permanente
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Karl Trojer Gio, 05/30/2019 - 10:25

Die Wucht mit der die sogenannten "sozialen Medien" die wirkliche Welt mit ihren digitalen Infos überwuchern, ist , meiens Erachtens, für zukunftsfähige (nachhaltige) zwischenmenschliche Beziehungen sehr schädlich . Da wird unglaublich viel Rauch in den Äther geblasen. Auch kann sich das hochfrequente Dickicht der dadurch verursachten Strahlung nur zerstörerisch auf die Natur und ihr Leben auswirken. Vergleicht man z.B. das Resultat einer Videokonferenz mit der einer Gesprächsrunde in der konkrete Menschen sich gegenübersitzen, so wird erkennbar, wie verschieden die Ergebnisse ausfallen. "Information" ist m.E. nur eine der drei Wirkgrößen, die das Seiende, die Welt gestalten.; die beiden anderen sind die "Energie" (zu der auch die handfeste Masse zählt) und die "Kommunikation" (das Vernetzen, das "In Gemeinschaft sein"). "Energie" (die an sich chaotisch ist) wird durch "Information" (das in die Form bringen) strukturiert, woraus sich "Gestalten" ergeben. Diese strukturierten Gestalten schaffen als Einzelne weder Leben (im Biologischen) noch Synergien. Erst wenn diese strukturierten Gestalten sich vernetzen, Gemeinschaft bilden, kann Leben entstehen und synergetische Weiterentwicklung erfolgen. Die "sozialen Medien" täuschen eine Wirklichkeit vor, die nur "Information" ist und diese Lüge kann verherende Folgen haben; es gilt sie im humanen Sinne zu domestizieren.

Gio, 05/30/2019 - 10:25 Collegamento permanente