SALTO: Herr Locher, als Bauernbund-Kandidat sind auch Sie gerupft aus den Wahlen hervorgegangen und mussten im Vergleich zu 2018 einen Verlust von 3.248 Stimmen hinnehmen. Eine Niederlage nicht nur für Sie, sondern auch für den Verband?
Franz Locher: Das Ergebnis ist nicht übermäßig zufriedenstellend. Nach der ersten Analyse kann man sagen, dass die Wähler und Wählerinnen, die in der bäuerlichen Welt beheimatet sind, offenbar nicht mehr ihre eigenen Kandidaten wählen. Das hat seine Gründe, das müssen wir uns eingestehen.
Worauf führen Sie diese zurück?
Das große Problem für die Bauern ist ganz einfach der Wolf. Das Vertrauen in uns ist schlicht und einfach verloren gegangen. Dazu kamen noch bürokratische Auflagen wie das digitale Medikamentenregister oder Classyfarm, wo viele mit der zunehmenden Digitalisierung einfach nicht mehr zurechtkommen.
Was können ein Franz Locher oder Arnold Schuler für diese staatliche Vorgaben?
Das spielt für die Bürger keine Rolle, für sie ist die Politik zuständig und letzten Endes damit wir, die wir die direkten Ansprechpartner sind. Stimmen habe ich vor allem in den Berggebieten und den kleinen ländlichen Gemeinden verloren, und zwar eindeutig an die Süd-Tiroler Freiheit. Der Verlust der beiden Mandate führe ich vor allem auf den Stimmenrückgang in ebendiesen Gebieten zurück. Eine Rolle spielten dabei nicht nur das Thema Bär und Wolf, sondern auch die Themen Migration und Sicherheit. Mehr als deutlich wurde ich bei den Wahlkampfauftritten auch darauf angesprochen, dass man nicht mehr die SVP wählen will, weil sie die Probleme nicht in den Griff bekommt. Das Vertrauen in uns ist verloren gegangen, und zwar innerhalb kurzer Zeit.
Herr Locher, Kompliment,…
Herr Locher, Kompliment, leider kommt Ihre Einsicht zu spät,nicht nur Bauern haben sich abgewant, auch normale Bürger haben das Vorgehen der Regierungspartei nicht mehr verstanden, die Arroganz und Überheblichkeit der Politiker geht vielen Bürger auf den ........, Bürokratieabbau wurde versprochen, die Bürger wurden einfach verarscht,jetzt jammer bringt auch nichts,ich hoffe die Watschen haben alle verstanden, ich geb euch eine Rat,steigt abvom Ross und werdet wieder bürgernah.
Politiker sind da um die Partei zu dienen und nicht um sich zu bedienen.
Lohnerhöhungen besser bleiben lassen,der Mensch vergisst viel aber nicht alles.
Schein- Heilig. Schön dass…
Schein- Heilig.
Schön dass der Wolf für alles herhalten darf.
Keine seriöse Selbstkritik.
Ich bin Landwirt und fühle…
Ich bin Landwirt und fühle mich vom Südtiroler Bauernbund missbraucht: Diese schamlose parteipolitische Werbung für einige "basisdemokratisch" ausgewählte Kandidatinnen ist eine Bevormundung der Bauern und zudem widerspricht sie dem Regionalgesetz 7/1998, das eine direkte Wahlwerbung für Verbände mit Patronatsdienst verbietet.
Irgendwann haben die Bauern verstanden, dass sie als Stimmvieh herhalten müssen, für einen Verband, der von ihren und der anderen Steuerzahlerinnen Gelder finanziert wird. Gerade im Bauernstand sind schon vor dieser Wahl längst nicht alle SVP-affin gewesen! Das müssten auch die sog. Bauernverteter gemerkt haben! Aber sie wollten es nicht wahrhaben und haben sich - ebenfalls - vor den Karren der sich allmächtig glaubenden SBB-Führung spannen lassen. Gott sei Dank ist endlich die fällige Rechnung gekommen!
Ich hoffe sehr, dass in dieser Legislaturperiode endlich Strafen zum o.g. Gesetz beschlossen werden, die bisher - oh Wunder! - gefehlt haben! Ich könnte mir vorstellen, bei Zuwiderhandlungen alle öffentlichen Zuwendungen an die Verbände zu streichen. Vielleicht würde das ein Umdenken bewirken.
Auch ich bin bäuerlich tätig…
Auch ich bin bäuerlich tätig und habe mich nie vor einen Verbandskarren spannen lassen. Danke Sigmund Kripp für deine klaren Worte.
In Südtirol hat der Wolf…
In Südtirol hat der Wolf anders gewählt als im Trentino. Ist das eine andere Gattung?
Herr Locher, Selbstkritik…
Herr Locher, Selbstkritik sieht anders aus. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die SVP den Weckruf noch immer nicht verstanden hat.
Antwort auf Herr Locher, Selbstkritik… von G. P.
Is egal. Die Wählerinnen…
Is egal. Die Wählerinnen haben´s verstanden.
Antwort auf Is egal. Die Wählerinnen… von Sigmund Kripp
Nach dem peinlichen Lamento…
Nach dem peinlichen Lamento von Frau Hochgruber, gibt es nun eine zweite Person, welche die Zeitzeichen nicht versteht.
Kaum auszudenken, was jetzt in Südtirol passiert wäre, wenn es alle Kandidaten aus dem SBB-Lager getroffen hätte.