Landwirtschaft
Um ihre Wiesen zu entwässern, haben Obstbetriebe im Unterland auch zu illegalem Bauschutt gegriffen. Das Material sei keine Gefahr für die Umwelt, erklärt der Bauernbund. Landesrat Peter Brunner sieht das anders.

Die häufigen Niederschläge der letzten Monate setzten die Apfelwiesen in den Tallagen Südtirols unter Wasser. Vor allem dort, wo der Grundwasserspiegel niedrig ist, kann der starke Niederschlag nicht mehr versickern. Die Folge: Viele Obstbetriebe mussten letzten Herbst und Frühling vor allem im Unterland ihre Wiesen mit Kies auffüllen, um mit Traktor oder Erntemaschine durch die Baumreihen zu kommen. 

„So eine Situation habe ich in den letzten 45 Jahren noch nie erlebt“, sagt Reinhard Dissertori, Bauernbund-Obmann des Bezirks Unterland. Der langjährige Obst- und Weinbauer berichtet von der mühsamen Arbeit in den Gütern, da der Kies mit der Schaufel händisch ausgebracht werden muss. „Normalerweise nutzen wir Kies nur für einen Wendeplatz, für Wege oder, um ein Loch aufzufüllen“, so Dissertori. 

 

„Damit würden wir lokale Rohstoffe wiederverwerten.“

 

Der Niederschlag weicht nicht nur den Boden auf, sondern gefährdet auch die Gesundheit der Apfelbäume: „Durch den Regenfall steigt das Risiko von Pilzkrankheiten und wir waren gezwungen, mehr Pflanzenschutz auszubringen“, erklärt der Bauernbund-Obmann des Bezirks. Das wiederum bedeutet mehr Traktorfahrten und ohne festem Boden bleibt der Traktor im Matsch stecken. 

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Profil für Benutzer Franz Pattis
Franz Pattis Fr., 22.11.2024 - 12:27

Mit nicht aussortiertem Bauschutt aus dem vorigen Jahrhundert belastet ist auch die von der Firma PROGRESS angekaufte Obstplantage südlich der Millander Au. Diese 1,6 Hektar große Fläche soll bekanntlich als Ausgleichsmaßnahme zur Rodung des Auwaldes in der Industriezone dienen bzw. renaturiert werden. Alles gut und recht aber dieses Vorhaben wird nur schwerlich gelingen!
Grund: in diesem zwei Meter hoch gelagerten Bauschutt befindet sich nämlich auch viel Müll da früher Bauschutt kaum aussortiert wurde. So hat die Wildbachverbauung im Herbst 2020 dort sogar Altöl gefunden! Dass die dortige Fläche nach jahrzehntelangem Pestizid-Einsatz total verseucht ist, ganz zu schweigen! Und bei Renaturierungsarbeiten mit dem Bagger im Frühjahr 2020 direkt am Südrand der Millander Au kamen bereits viele Teerklumpen, Plastikplanen, Asbest-Dachplatten, Stromkabel usw. zum Vorschein!
Fazit: diese geplanten Ausgleichsmaßnahmen können nie und nimmer den total naturbelassenen Auwald in der Industriezone „ersetzen“…..
NB. Die totale Zuschüttung der Millander Au mit Bauschutt inklusive Müll wurde in den 1980-iger Jahren vom bekannten Umwelt-Aktivisten Gregor Beikircher aus Vahrn im letzten Moment verhindert. Im gebührt deshalb ein großer Dank!!
Leider schmücken sich heute andere mit diesen Federn…..

Fr., 22.11.2024 - 12:27 Permalink
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Factum Est Fr., 22.11.2024 - 12:55

In der Nähe von Verona gibt es Apfelwiesen welche vor 60 Jahren noch als Reisanbau Gegend bekannt war. Dort wird durch Entwässerung Gräben das Grundwasser abgeleitet. Für die Arbeit mit dem Traktor werden Ballonreifen verwendet oder überhaupt Gummiraupen aufgezogen.
Es sollte jedem Landwirt klar sein dass Bauschutt außer Fremdstoffen auch Zement beinhaltet. Da Dieser zwar beim Verbauen abgelöscht wurde ist klar, aber es sollte doch bitte Jedem klar sein dass Zement für die Naturböden der Obstwiesen tabu sein sollte. Im Fall von vermehrtem Regen in den kommenden Jahren könnte die Landwirte auf Reisanbau oder dergleichen umsatteln.

Fr., 22.11.2024 - 12:55 Permalink
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Josef Ruffa Fr., 22.11.2024 - 14:33

Wenn es illegal ist, ist es illegal.
Ob das Material keine Gefahr für die Umwelt darstellt, spielt keine Rolle.
Eigentlich eine bodenlose Frechheit, so ein Statement.

Fr., 22.11.2024 - 14:33 Permalink