Coronavirus
Die Demokratie könnte aus der Krise als Siegerin hervorgehen. Doch nur, wenn die Politiker endlich beginnen den Einsatz der Bürger ernst zu nehmen und nicht zu belächeln.
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Salto User
Sepp.Bacher Mo., 20.04.2020 - 18:08

Das ist ein wichtiger Beitrag in der Reihe der vielen User-Beiträge hier auf salto.bz. Danke!
Mir ist heute schon durch den Kopf gegangen und hier wird mir eine Brücke gebaut: " Unternehmende, deren Existenz auf dem Spiel steht, Lehrer, Eltern. Selbst Schüler, denen abgesehen von der Klimaeuphorie gerne stupides Desinteresse vorgeworfen wird, stellen sie sich." Wenn ich als Beispiel salto.bz nehme: viele neue "Gesichter" sind in den letzten Wochen dazu gekommen mit Beiträgen und Kommentaren. Meiner Wahrnehmung nach kaum Frauen, bzw. kaum neue. Inzwischen gibt es so viele Akademikerinnen jungen und mittleren Alters. Sicher gehen nicht alle in der Sorge um die Familie auf. Also das Niveau müsste vorhanden sein und auch das Interesse etwas zu bewegen und zu gestalten. Aber warum beteiligen sich Frauen so wenig oder kaum an solchen Diskussionen; auch nicht Feministinnen?

Mo., 20.04.2020 - 18:08 Permalink
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Profil für Benutzer Schorsch Peter
Schorsch Peter Fr., 24.04.2020 - 16:16

Da ist was dran, auch ich bin derzeit auf verschiedenen Medien deutlich aktiver als sonst, weil mich viele Themen mehr beschäftigen als sonst, bzw. ich bei Manchem denke, dass gewaltig was schief läuft.

Schade ist dann, wenn unser Landeshauptmann auf Facebook vertreten ist, man dort Informationen findet, die Kommentarfunktion aktiv ist, aber ich es bisher noch kein einziges Mal gesehen habe, dass auf Fragen oder konstruktive Kritik reagiert wurde.
Sicher, die Politiker sind derzeit auch in einer Ausnahmesituation, und ich möchte auch nicht in ihrer Haut stecken.
Aber gerade, wenn es um Maßnahmen geht, die beispielsweise die Persönlichkeitsrechte stark einschränken, die starke Auswirkungen auf das tägliche Leben jedes Einzelnen haben, dann finde ich es sehr schade, wenn keinerlei Dialog stattfindet, wenn man einfach nur ins Leere schreibt. Das ist frustrierend, und man fühlt sich von der Politik alleingelassen.
Und man kann den Bozner Bürgermeister mögen oder nicht, aber was ich ihm sehr hoch anrechne, ist, dass er trotz der vielen (und teilweise auch wirklich polemischen und und nicht immer sehr klugen) Kommentare im Dialog steht und reagiert und antwortet!

Fr., 24.04.2020 - 16:16 Permalink
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Salto User
Sepp.Bacher Fr., 24.04.2020 - 16:43

Antwort auf von Schorsch Peter

Ja da haben Sie etwas ganz wichtiges aufs Tapet gebracht Herr Peter. Die Politiker haben überhaupt verlernt, mit den Bürgern zu Kommunizieren . Der ehemalige Landesrat Hosp - ich war nicht sein Anhänger - hat auf jeden Leserbrief geantwortet, der ihn oder sein Ressort betraf. Auch der damalige Bozner Vizebürgermeister Pichler Rolle hat z. B. auf Anfragen oder Kritik geantwortet, und ist dabei auch auf das Wesentliche eingegangen. Heute erhält man höchstens noch eine Antwort von einer Vorzimmerdame mit Baustein Antworten, die vielleicht auf ein Reizwort reagieren aber nicht einmal auf das Wesentlichen eingehen.
Und bei Kompatscher haben wir ja vor zweit Tagen erlebt: er hat zwar auf den offenen Brief von Hunderten von Bürgern mit unverbindlichen Aussagen geantwortet, ist aber nicht wirklich auf Details eingegangen. Kompatscher ist nicht greifbar. Er kommt zwar bei vielen unkritischen Bürgern und Journalisten gut an, ihm ist aber nur wichtig, in die Öffentlichkeit zu kommen und Aufmerksamkeit zu kriegen - von Vielen. Da sind einzelne kritische Bürger wohl unwichtig und eher lästig.

Fr., 24.04.2020 - 16:43 Permalink
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Salto User
Sepp.Bacher Fr., 24.04.2020 - 16:27

Herr Lechner, Frauen wollen ja in der Politik eine wichtigere, ja sogar eine paritätische Rolle spielen. Aber Politik beginnt doch auch in Engagements und politischen Diskussionen von der Picke auf. Sicher gibt es immer mehr auch Quereinsteiger in der Politik - meist aber durch Persönlichkeiten mit Erfolg und Erfahrung. Frauen scheinen aber auch nur durch Quote oder Berufung Politikerinnen werden zu wollen und nicht durch politisches Engagement auch in solchen Diskussionen. Und wenn sie mehr mitdiskutieren - auch mit offenen Namen - dann können sie ein Gegengewicht zu Macho-Gehabe bilden.

Fr., 24.04.2020 - 16:27 Permalink
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Profil für Benutzer Christian Mair-2269
Christian Mair-2269 Fr., 24.04.2020 - 17:28

"Die Postdemokratie ...ist geprägt von demokratiemüden Bürgern, die ...einsehen, dass politischer Einsatz zu nichts und wieder nichts führt, da politische Strukturen veraltet, verrostet und in vielen Fällen sogar demokratiefeindlich sind."

Wie kommen wir da raus?
Wie kann man klare Positionen parteiübergreifend bzw. unabhängig formulieren?

Ich denke es braucht sowas wie eine vereinte progressive Bewegung, die fordert:
1. Autonomieverfassunggebende Versammlung
2. Offene Parteiwahlen auf allen Ebenen
3. 1 dirkter Volksentscheid/ Partei bei Landtags-und Gemeindewahlen
4. Verwaltungsreform: Gemeindemindestgrösse 25.000, Auflösung Bezirke
5. Knüpfung von Förderungen an Gemeinwohl
6. Ausstieg aus dem Wachstumszwang durch Vergabe zinsloser/ negativer Kredite durch Landesbank bei bestandener Gemeinwohlprüfung
7. Leerstandsabgabe, Mietendeckel, progressiver Steuersatz bei Grosseigentümern/ Zweitwohnsitz
8. Investitionen in Gesundheitsvorsorge/Bildung
Etc...

Fr., 24.04.2020 - 17:28 Permalink