Russland
Nicht wenige Westeuropäer drängelten hinein, darunter auch eine Schar Südtiroler.
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Florian Hinteregger Dom, 02/19/2023 - 11:44

Ach nein, schon wieder bekommt der Daniel Grassl von Herrn Mayr eine ab. Kaum drei Barthaare im Gesicht und trotzdem wird er mit politischen Akteuren in einen Topf geworfen. Offensichtlich gelingt es dem Autor nicht zu differenzieren.

Dom, 02/19/2023 - 11:44 Collegamento permanente
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Peter Gasser Dom, 02/19/2023 - 12:36

Zitat: „Diesen Dugin lud die Freie Universität Bozen 2019 in Zusammenarbeit mit dem Bozner Rosmini-Institut für Europäische Studien nach Bozen ein. Titel der geplanten Veranstaltung: „Die Idee Europas in nicht-vorherrschenden politischen Kulturen: Vorschläge, Projekte, Probleme“:
Wie man jemals auf die Idee gekommen ist, sich mit Dugin auch nur in Verbindung zu setzen, mutet geradezu - im negativen Sinne - galaktisch, skurril, ihn gar einzuladen aber doch richtig pervers an, so meine Meinung dazu.

Dom, 02/19/2023 - 12:36 Collegamento permanente
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Sepp.Bacher Dom, 02/19/2023 - 15:07

Im Nachhinein ist man immer gscheider!
M.E. kann man nicht Personen, die vor dem Überfall Putins in der Ukraine, mit dem Putinregime in irgendeiner Weise Kontakte hatten bzw. zu einem Familienkongress nach Moskau gefahren sind, mit den heutigen Putin-Verstehern und -Verteidigerinnen gleich setzen.

Dom, 02/19/2023 - 15:07 Collegamento permanente
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Gianguido Piani Dom, 02/19/2023 - 16:27

Im Aufsatz fehlen viele repräsentative Personen aus Südtirol, die sehr aktiv den Kontakt mit Russland gepflegt haben. Was nicht bedeutet, dass sie automatisch den Krieg befürworten. Dagegen war der Familienkongress eine Nebenerscheinung, für nicht-Insider so gut wie unbekannt. Die echten Geschäfte, auch aus Südtirol, liefen woanders. Darüber hätte ich gerne mehr gelesen.
Unter Jakunin hat sich die Russische Eisenbahn enorm verbessert. Ich würde auch in Italien/EU für mehr Korruption stehen, wenn das Ergebnis eine modernere, besser funktionierende und bezahlbare Infrastruktur ist. Das wichtigste Referenzland für Jakunin im Westen ist Großbritannien, wo sein Sohn lebt. Ich glaube, der Sohn ist Britischer Staatsbürger. Bisher haben die dortigen Behörden nichts gegen ihn bzw seinen Vater gefunden. Auch hier wären mehr Fakten und weniger Hörsagen angebracht.
Über die westliche Doppelmoral gibt dieser gerade erschienene Artikel Bescheid
https://www.themoscowtimes.com/2023/02/19/to-stay-or-to-leave-how-9-maj…

Dom, 02/19/2023 - 16:27 Collegamento permanente
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veronika dapra Mer, 02/22/2023 - 08:29

In risposta a di Peter Gasser

Es reichte, sich gestern das Publikum anzusehen, das bei Putins Rede dasaß; teils fassungslos, teils vernebelt; die Situation wurde vollends klar, als man die Verbeugungen beim Abgang des Despoten sah. Kann es hier nicht posten, aber man findet es leicht im Netz. Sklave & Herr, da kommen sie nicht mehr heraus, diese Bagage hat ihr Land auf Generationen von der Zivilisation abgeschnitten.
Es lebe die Ukraine, Ehre den Verteidigern.

Mer, 02/22/2023 - 08:29 Collegamento permanente
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Gianguido Piani Mer, 02/22/2023 - 09:13

In risposta a di Peter Gasser

Um Unklarheiten zu vermeiden. Wir sind alle gegen den Krieg und würden gerne eine Lösung sehen. Welche, wissen wir nicht.
Zu Jakunin.
(1) Seit Jahrzehnten wird er vom Westen stark kritisiert, weil er nahe Putin steht (oder stand?)
(2) Die britische Staatsanwaltschaft hat jahrelang Belastbares gegen Jakunin gesucht, ohne es zu finden. Übrigens, das UK hat jahrzehntelang russisches Kapital gerne entgegengenommen, ohne sich um dessen legalen oder illegalen Ursprung zu kümmern. Britische Gesetze wurden nicht von Putin geschrieben. Solange es mit dem Geld gut lief, war auch den Briten die Menschenrechtslage in Russland ziemlich egal. Es gelten längst die Begriffe "Londongrad" und "Moscow-on-the-Thames".
(3) Jeder, der mit der russischen Eisenbahn zwischen 2005-2015 gefahren ist hat eine deutliche Verbesserung beobachtet. Dass Bahnhöfe umgebaut, neues rollendes Material eingesetzt, die Fahrzeiten verkürzt wurden usw ist keine persönliche Meinung sondern objektive Tatsache. Haben die Chinesen dafür bezahlt? Mag sein, aber die Eisenbahn ist trotzdem besser geworden.
Aus diesen Gründen sollte man ohne Beweise nichts Jakunin unterstellen. Ist er Freund von Dürnwalder? Na und? In ST sind es sehr viele.
Zu Mussolini, "che ha fatto tante cose buone". Wenn Italien 1940 neutral geblieben wäre, oder sich den Alliierten angeschlossen hätte, hätten weder das UK noch die USA etwas gegen den Faschismus gehabt.

Mer, 02/22/2023 - 09:13 Collegamento permanente
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Peter Gasser Mer, 02/22/2023 - 10:35

In risposta a di Gianguido Piani

Zitat: „Wir sind alle gegen den Krieg und würden gerne eine Lösung sehen. Welche, wissen wir nicht“:
doch doch, wir „wissen“ das schon: Beginn der Lösung ist, dass der Angreifer mit den täglichen militärischen Angriffen und dem Morden im zivilen Hinterland mittels Marschflugkörpern aus strategischen Bombern und U-Booten aufhört, und das fremde Haus Ukraine verlässt.
Dann ist Frieden, da kein Europäer, kein Ukrainer und auch sonst niemand, Russland angreifen will.
Alle respektieren die russischen Grenzen und das russische Volk, dosehr Putin hierbei sein eigenes Volk belügt.
.
Alle, wirklich alle wollen ein Ende des Angriffskrieges, nur leider der Angreifer nicht: darin liegt das Problem.

Mer, 02/22/2023 - 10:35 Collegamento permanente
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Stefan S Mer, 02/22/2023 - 13:04

In risposta a di Gianguido Piani

"Aus diesen Gründen sollte man ohne Beweise nichts Jakunin unterstellen."
Ich unterstelle im Nichts was ich nicht belegen könnte sondern stelle fest das jeder anderere Funktionär dies auch erreicht hätte.
Federführend und treibende Kraft ist die Wirtschaft der EU und China mit Ihren Staatsvertretern in Form von Wirtschaftsministern und Staatssekretären gewesen. Ohne technisches, organisatorisches und finanzielles Know How aus dem Westen wäre Russland nicht fähig gewesen diese Infrastruktur bereitzustellen. Das sind die Fakten. Die Transsib bzw. Seidenstraße war bereits 6-8 Wochen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine wieder voll in Betrieb. Auch ein Fakt

Mer, 02/22/2023 - 13:04 Collegamento permanente
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Gianguido Piani Mer, 02/22/2023 - 13:27

In risposta a di Stefan S

Über den Einsatz von China will ich nichts sagen, da ich mich im Detail nicht auskenne. Ich habe jedoch an Konferenzen über die Seidenstrasse teilgenommen, wo der beste Eindruck von den Chinesen kam (pragmatisch, kompetent, zielgerichtet, perfektes Englisch). Dagegen habe ich einen italienischen Redner in Erinnerung, der von der Sache - und der Englischen Sprache - absolut Null Ahnung hatte. Er war aber Vizeminister oder Vizegubernator irgendwo... Ich bezweifle daher nicht, dass die Seidenstrasse in Russland von China maßgeblich unterstützt wurde.
Dagegen kann ich nicht einsehen, was China mit der Russischen Eisenbahn im Allgemein zu tun gehabt hat. Haben Sie konkrete Daten? Unter Jakunin hat die RZhD (Rossijskaza Zhelesnaja Doroga) ein massives Modernisierungsprogramm gestartet. Was hat China mit dem Umbau des Ladoga-Passagierbahnhofs in St.Peterburg zu tun, zum Beispiel? Oder mit dem Einsatz von Pendolino-Zügen auf der Strecke Helsinki-St.Petersburg? Die finnische Eisenbahn hat eher ihren Finger mit im Spiel;) Jakunin hat Partnerschaften mit mehreren Ländern abgeschlossen, insbesondere mit Deutschland und der Bahn. Unter den vielen Projekten war auch die Direktverbindung Moskau-Nizza, mit Aufenthalt in Bozen. Haben die Chinesen auch hier damit zu tun? Das wäre mir wirklich neu.

Mer, 02/22/2023 - 13:27 Collegamento permanente
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Stefan S Mer, 02/22/2023 - 14:55

In risposta a di Gianguido Piani

"insbesondere mit Deutschland und der Bahn."
Sie haben es ja schon selber genannt, ich sprach auch von der EU + China. Bis in die 2000 war es teilweise ein Himmelsfahrtkommando mit Konsumgütern aber auch Industriegütern über den Landweg nach Russland zu kommen. Ohne bewaffnete Sicherheitsdienste war dies kaum möglich und kostete viel Geld für Sicherheitsgarantien. Transportversicherungen waren kaum zu bekommen. Aus diesem Grund, und parallel zur den Pipelines Nordstream 1+2, wurde auch der Gütertransport über St. Petersburg (Bronka als neuer Hafen ca. 30 km vor St. P.) ausgebaut. Hierzu musste auch die Eisenbahnlinie St. Peterburg - Moskau massiv ausgebaut werden. Wie so oft bei bilateralen Verträgen werden auch damit gleich andere naheliegende Infrastrukturen dabei ertüchtigt. Und da St. Peterburg Putin besonders am Herz liegt ergibt sich der Rest von selbst. Polen, Weissrussland und die Ukraine wurden durch die Verlagerung der Verkehrsströme geschwächt.
Mit ein Grund warum Polen auf D nicht gut zusprechen ist. Jetzt mussten wir alle lernen das Wandel durch Handel mit Russland nicht möglich ist und unsere sehr kooperative Wirtschaftspolitik am Ende noch Putin als Druckmittel gedient hat. Shit happens
Ich war über 20 Jahre bei der staatlichen und später auch Privatbahn in D tätig und durfte die ganze Entwicklung zwischen 1990 bis 2010 mit verfolgen. Da gäbe es noch sehr viel mehr aus dem so gen. Nähkästchen zu berichten wenn man dürfte....

Mer, 02/22/2023 - 14:55 Collegamento permanente
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Gianguido Piani Mer, 02/22/2023 - 17:15

In risposta a di Stefan S

Danke für die sehr interessante Information!
Es wäre wertvoll, nicht hier aber woanders, auch über die Privatisierungspläne der Bahn unter Hartmut Mehdorn zu sprechen. Die Russen sollten 25% der Aktien für weniger als 2 Mlrd bekommen. Gut, das die Aktion wegen der Krise 2008-2009 aufgehalten wurde. Mehdorn hatte den Wert der Bahn auf etwa 6-8 Mlrd gesetzt, um das Unternehmen zur Börse zu bringen. Die Grünen hatten damals dagegen einen Gesamtwert von etwa 185 Mlrd gerechnet. Verkorkste Privatisierungen finden nicht nur in Russland statt.
"Handel gegen Wandel". In Moskau, St.Petersburg und anderen Städten hatte es funktioniert. Woanders - weniger bis nicht. Keiner hatte mit den Strukturen gerechnet, die Putin parallel aufgebaut hat, um die Kontrolle zu behalten.

Mer, 02/22/2023 - 17:15 Collegamento permanente
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Stefan S Gio, 02/23/2023 - 20:59

In risposta a di Gianguido Piani

"Hartmut Mehdorn"
Wurde von der Politik blockiert, sie müssen einfach mal schauen wer da im Verwaltungsrat und dann Aufsichtsrat die Karten in der Hand hat. Gespickt mit politischen Provinzfürsten.
Ganz nebenbei war/ist der Vorstand in D schon immer ein Trostamt gewesen. Zuletzt für gescheiterte Industriemanager wie Mehdorn und Grube.
Spannen wir nochmal den Bogen zu Russland. Global gesehen befinden sich 80-90% der Eisenbahngesellschaften in staatlicher Hand und dienen bei bilateralen Verhandlungen als Türöffner bzw. auch Bonbon wenn man gutes Know How und Technik anbieten kann. China hat das erkannt und geht mit deutscher Eisenbahntechnik auf globale Weltreise.
Und Russland wurde vor dem Ural von D bedient weil mit der Wiedervereinigung auch DB und DR vereinigt wurden und über die gewonnene ostdeutsche Bahnkonnektion zu Russland dieser Markt bedient wurde.
Und noch so ein Fakt worüber die wenigsten Kenntnis haben. Vor dem Mauerfall haben ostdeutsche Ingenieure die Infrastruktur für Russland entwickelt und geplant nach 1990 ging das mit D weiter.
Auch so ein Grund warum die Seidenstraße über Polen, Belarus, Russland, China seit Monaten ungehindert funktioniert.

Gio, 02/23/2023 - 20:59 Collegamento permanente
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Gianguido Piani Gio, 02/23/2023 - 21:16

In risposta a di Stefan S

"Und noch so ein Fakt worüber die wenigsten Kenntnis haben. Vor dem Mauerfall haben ostdeutsche Ingenieure die Infrastruktur für Russland entwickelt und geplant nach 1990 ging das mit D weiter."
Danke für die sehr interessante und lehrreiche Information! Die Geschichte der russischen Eisenbahn, von den Russen erzählt, klingt natürlich anders. Kooperationsvorhaben mit anderen Ländern werden in Russland ungerne zitiert, oder nur dann, wenn es aus irgendwelchen Gründen passt. Bis vor Kurzem galt die Bezeichnung "Gemeinsames Vorhaben" (d.h., mit einem ausländischen Unternehmen) als Qualitätssiegel. Heute werden national-autarchische Lösungen als Beispiel genommen.

Gio, 02/23/2023 - 21:16 Collegamento permanente
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Manfred Klotz Mer, 02/22/2023 - 16:01

In risposta a di Gianguido Piani

1) Er ist Putin-Vertrauter, er steht ihm nicht nur nahe. Das sind zwei Paar Schuhe
2) Hat mit der Diskussion hier nichts zu tun, nur soviel: the absence of evidence is not the evidence of absence
3) Bestreitet keiner. Bestritten wird nur, dass dieser Umstand keine Absolution darstellen soll (daher der Verweis auf Mussolini)
Ob er mit Durnwalder befreundet ist oder nicht steht hier auch nicht zur Debatte.
Bezüglich Neutralität Italiens im II. WK: Das ist eine sehr schwache Ansicht und auf jeden Fall nur eine Annahme. Tatsache ist, dass die Realität eine andere war. Das hat aber auch nichts mit dem fortwährenden Versuch der italienischen Rechten zu tun, Mussolini reinzuwaschen (siehe 3).

Mer, 02/22/2023 - 16:01 Collegamento permanente
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Gianguido Piani Mer, 02/22/2023 - 17:03

In risposta a di Manfred Klotz

1) Im ersten Teil des Artikels von Wolfgang Mayr wird die Nähe von Jakunin zu Putin und die Freundschaft mit Durnwalder angeprangert. Wenn Jakunin gegen kein Gesetz verstoßen hat, wo ist das Problem? Der ganze erste Teil des Aufsatzes ist eine Art "guilt by association". Da nichts passiert ist, worüber eine Staatsanwaltschaft ermitteln sollte, wovon sprechen wir dann? Ihre Meinung zu Jakunin mag negativ sein, meine Meinung ist positiv, solange ich nichts Belastbares über ihn erfahre, dann brauchen wir auch nicht weiter zu reden.
2) "the absence of evidence is not the evidence of absence" mag logisch stimmen, juristisch kann es allzu einfach missbraucht werden. Unter Stalin lief es fast nur so. Dann können wir den Rechtsstaat gleich vergessen.
3) Es ist keine Absolution. Aber solange keine Schuld bewiesen wird, bleibt mein persönlicher Eindruck von Jakunin positiv. Darf ich? Sobald ich erfahre, dass Jakunin gegen das Gesetz verstoßen hat, oder deutlich Stellung für den Krieg genommen hat, oder dass er die russische Grenze nach Polen oder Paris verschieben möchte - dann wird sich meine Meinung über ihn ändern.

Mer, 02/22/2023 - 17:03 Collegamento permanente
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Stefan S Mar, 02/21/2023 - 09:40

In risposta a di Gianguido Piani

"Unter Jakunin hat sich die Russische Eisenbahn enorm verbessert."
Das hat aber nichts mit Jakunin zu tun sondern ist einzig und allein der Tatsache geschuldet das China die Transsib für seinen Warenverkehr mit Europa braucht, dadurch verkürzen sich die Transportzeiten gegenüber dem Seeverkehr um mehrere Wochen.
Sichpunkt Seidenstrasse. Wieder ein typischen Beispiel von Verklärung, das schmückt sich jemand mit fremden Blumen.
"Über die westliche Doppelmoral"
Diese gibt es nicht sondern es ist die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit welche hier gerne als Doppelmoral verklärt wird.

Mar, 02/21/2023 - 09:40 Collegamento permanente
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Gianguido Piani Mar, 02/21/2023 - 10:07

In risposta a di Stefan S

@Stefan S "Das hat aber nichts mit Jakunin zu tun sondern ist einzig und allein der Tatsache geschuldet das China die Transsib für seinen Warenverkehr mit Europa braucht"
Nicht so ganz. Für die Seidenstrasse bedarf es keiner S-Bahnen in Moskau, St.Petersburg und anderen Städten. Die Schnellgeschwindigkeitszüge wurden für die WM2018 ausgebaut. Finland konnte eine Schnellverbindung nach St.Petersburg ausbauen bei der - für Russland unerhört! - Grenzkontrollen während der Fahrt stattfanden, um Zeit zu gewinnen. Regionalzüge wurden modernisiert. Das Ticketingsystem ist auch moderner geworden. In den Jahren 2005-2015 habe ich als Passagier der Russischen Eisenbahn eine deutliche Verbesserung beobachtet, auch in Kleindetails. Bei Trenitalia, dagegen, ist erst in den letzten Jahren eine Modernisierung, u.a. mit der Einführung neuer Züge, zu spüren. Es bleiben jedoch subjektive Meinungen.
Um jegliche Zweifel auszuräumen - als Eisenbahnunternehmen mag ich am liebsten die ÖBB (verständliche Preise, Einfachheit des Radtransports, Rabattkarten, Stundentakt, Ruhezonen, Bordrestaurants, Flexibilität bei Nutzung der Tickets und vieles mehr). Soweit es mit bekannt ist, hat die russische Eisenbahn unter Jakunin die Deutsche Bahn als Modell genommen.

Mar, 02/21/2023 - 10:07 Collegamento permanente
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Gianguido Piani Mar, 02/21/2023 - 14:45

In risposta a di Stefan S

Angenommen, dass es so war (ich habe keine Daten, um das zu widerlegen) wurde zumindest Teil der Erlöse gut gebraucht. Mehr allgemein, die Lage in Russland zwischen 2000-2018 hat sich für einen sehr großen Teil der Bevölkerung enorm verbessert. Darin liegt der Erfolg Putins. Auch nach ST kamen zum Urlaub nicht nur Oligarchen, sondern ganz normale Familien, junge Leute. Es konnten nicht immer alle bei den Diensten aktiv gewesen sein.
Ich möchte zwei Bücher empfehlen, die meiner Meinung nach die Lage in Russland zwischen 2005-2020 gut beschreiben, wie sie tatsächlich erlebt war. Von zwei Italienern, die aus unterschiedlichen Gründen nach Russland kamen. Diese Bücher sind keine Propaganda, sie wurden nicht unter Diktat von Lavrov geschrieben, sie erzählen einfach wie das Land erlebt wurde. Es ist nicht ohne Gründe dass so viele Leute aus dem Westen sich für Russland interessierten.
https://www.peoplepub.it/pagina-prodotto/modello-putin
https://www.ivvi.it/product/l-anima-russa-ai-tempi-di-internet/
Und als kritische Auseinandersetzung mit dem politischen System
https://www.aliberticompagniaeditoriale.it/libro/9788893235112

Mar, 02/21/2023 - 14:45 Collegamento permanente
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Gianguido Piani Mar, 02/21/2023 - 15:21

In risposta a di Peter Gasser

Manches lässt sich nicht mit dem offiziellen BIP messen. In jeder größeren Stadt gibt es neue Wohnbauviertel höherer Qualität, als die früheren Häuser. Der erhöhte Autoverkehr mag noch ein Zeichen sein. Kulturevents, Konzerte, ständig neue Bücher... IKEA hatte lange gekämpft, um in Russland überhaupt verkaufen zu dürfen. Dann in nur wenigen Jahren wurde sie die erste Möbelkette des Landes mi 14 Megastores, vier davon in Moskau allein. Die Wende ist um 2018-2020 gekommen. IKEA hat Anfang 2022 alles zugemacht.
Russen weisen gerne darauf hin, dass Leute aus dem Westen ihr Land mit dem eigenen: USA, Frankreich, Schweiz usw. vergleichen. Da mag Russland nicht so gut stehen. Aber die Russen vergleichen Russland mit dem, wie es vor 20 Jahren war. Dann sieht das Land viel besser aus. Hoffentlich fangen jetzt Russen an, das Land von heute mit dem von 2015 zu vergleichen und sich ein Paar Fragen stellen.

Mar, 02/21/2023 - 15:21 Collegamento permanente