„Da steckt viel Strategie dahinter“

SALTO: Sehr geehrte Frau Rußmann, sind die klassischen Medien tot?
Uta Rußmann: Nein, natürlich nicht. Die klassischen Medien werden auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen.
Jürgen Wirth Anderlan, ein rechtsgerichteter Südtiroler Landtagsabgeordneter, hat mit seinem Post auf seinem Facebook-Kanal über Alexander Gauland bzw. über dessen Rauswurf aus einem Südtiroler Hotel große Resonanz in den Medien erzeugt. Das hat zu einer Debatte über die Südtiroler Gastfreundschaft und einer Auseinandersetzung zwischen dem rechten und linken Lager geführt. Sogar in die Bild-Zeitung hat es diese Nachricht gebracht. Was sagt das über die heutige Medienlandschaft aus?
Jürgen Wirth Anderlan schwimmt natürlich im gleichen politischen Fahrwasser wie der AfD-Politiker Alexander Gauland. Und der Vorfall im Brixner Hotel ist natürlich eine Geschichte, der für einen Politiker wie Anderlan eine Steilvorlage bietet und quasi danach ruft, aufgegriffen zu werden. Wirth Anderlan hat auf seinem Facebook-Account drei Posts dazu veröffentlicht. Beim ersten gab es über 450 Kommentare, beim letzten waren es an die 76 Kommentare. Man sieht, dass beim ersten Post die Aufregung sehr groß war, wobei hier eigentlich keine Diskussion stattgefunden hat, weil primär Bestätigungs-Botschaften nach dem Motto „So etwas darf in Südtirol nicht passieren“ gepostet wurden.
„Wäre die Geschichte auf Anderlans Profil geblieben, dann hätte die Öffentlichkeit – seien wir ehrlich – wohl nicht viel davon mitbekommen.“
Beim dritten Post haben schon deutlich weniger Leute kommentiert und wenn die ganze Geschichte auf Anderlans Profil geblieben wäre, dann hätte die Öffentlichkeit – seien wir ehrlich – wohl nicht viel davon mitbekommen. Selbstverständlich hat Anderlan das Ziel verfolgt, dass seine Botschaft auf die klassischen Medien überschwappt. Um auf Ihre erste Frage zurückzukommen: Im Endeffekt hat dieser Fall nur deshalb für Aufsehen in der Öffentlichkeit gesorgt, weil er von den Massenmedien, wie der Bild-Zeitung oder FAZ, übernommen wurde. Die klassischen Medien sind somit alles andere als tot.
Wenn solche an sich Belang…
Wenn solche an sich Belang-lose Meldungen, nur auf der Haus-eigenen KRAWALL-Presse verbreitet würde, wäre das ECHO recht bescheiden.
Leider lassen sich auch die soliden Medien immer wieder dazu verleiten, daraus Nachrichten zu formen, deren Inhalt-licher Wert zwar weit hinter dem Komma liegt.
Da alle PRINT-MEDIEN mit sinkenden Auflagen zu kämpfen haben, wird auch die voyeritische Schiene bedient.
ver
Antwort auf Wenn solche an sich Belang… von Josef Fulterer
ja, viele Medien machen…
ja, viele Medien machen Gratiswerbung.
Bravo Fulterer👍👍
Bravo Fulterer👍👍