Nachruf
Claudio Mutinelli (1954 – 2023): Abschied von einem Südtiroler Oppositionellen, der Freude am Leben hatte und Empathie, Spaß und ein bisschen Rock in die Politik gebracht
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Jul Bruno Laner Mi., 08.03.2023 - 02:52

Froher Gletscherfloh!
Chritoph Franceschini hat die Persönlichkeit "Claudio Martinelli" gedankt, dass er als "Schwarzer Rabe" viel bunte Farben in die Polit - Welt gemalt hat. Er hat aber durch seine Betrachtungsweise er Welt und seine Anständigkeit als Beamter auch in seine Arbeitswelt manchen Lichtstrahl aufblitzen lassen. Vor vielen Jahren traf ich den Claudio Mutinelli eines Tages in der Cesare Battisti Strasse in Bozen, wo damals das Landesamt für Glazeologie oder so ähnlich undergebracht war. In diesem Amt war der Claudio beamtet und begehrt, denn er hatte eine Einstellung, die Freude ausstrahlte und die Berge liebte. An diesem Tag hielt er ein Paar Tourenski neben sich, die Robbenfelle unter dem Arm. "Stell dir vor", sagte er, "das sind die Werkzeuge, die ausser Kugelschreiber nun zum Instrumentarium meiner Arbeitsausrüstung gehören und die Verwaltung hat sie noch dazu bezahlt.
Meine liebste Freizeitausrüstung ist zum Arbeitsgerät avanciert. Ich gehe einen Gletscher vermessen und bin im Außendienst, nicht im Urlaub, und nützlich bin ich auch noch. Jemals so ein Glück gesehen?" " Wir haben offenbar als Kinder um eine gute Berufswahl gebetet" entgegnete ich lachend, "deshalb sind wir Beamte geworden! Komm, wir gehen in Erwins Bar Terminus auf einen Hauspuntsch, deine neuen Dienstwerkzeuge müssen wir einweihen; als verbeamteter Gletscherfloh steht Dir das rangmäßig zu!"
AMARCORD
Fiducit, froher Gletscherfloh! Wir denken an Dich bei einem warmen Hauspuntsch

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