Ärztekammerwahlen
Ab Samstag, 7. Dezember 2024, finden die Wahlen für den Vorstand der Ärztekammer der Provinz Bozen statt. Ab heute erscheint auf SALTO jeden Tag ein Interview mit einem der drei Spitzenkandidaten für das Amt des Kammerpräsidenten.

SALTO: Frau Marsoner, Sie kandidieren bei den anstehenden Wahlen der Ärztekammer als Kammerpräsidentin. Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?

Astrid Marsoner: Es gibt ein Gentlemans-Agreement, dass immer für eine Legislaturperiode ein italienischer Krankenhausarzt das Amt des Präsidenten übernimmt und danach ein deutschsprachiger Hausarzt oder -Ärztin. Meiner Gewerkschaft, SNAMI, bei welcher ich das Pustertal vertrete, hat mich gefragt, ob ich an einer Kandidatur interessiert wäre. Daraufhin habe ich mich in das Thema eingelesen, weil ich nicht genau wusste, mit welchen Aufgaben ich konfrontiert sein würde. Dabei schien mir allein die Tatsache, dass ich eigentlich gar nicht wusste, was meine Standesvertretung so macht, Grund genug, sich aufstellen zu lassen. Schon in Vergangenheit habe ich mich für viele Projekte starkgemacht und es gibt noch viele Baustellen in der Gesundheitspolitik, aber ich bin voller Ideen und Enthusiasmus, hier mitzuwirken. Die Stimme meiner Kollegen zu werden, ist für mich eine reizvolle Herausforderung.

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Salto User
Oliver Hopfgartner Gio, 12/05/2024 - 18:25

Ich schätze die Punkte Kommunikation und Bürokratieabbau wichtiger ein als den Mangel an jungen Ärzten. Ein Allgemeinmediziner, der aus Österreich nach Südtirol gewechselt hat, hat mir unlängst berichtet, dass seine Arbeitszeit zu 25% aus Patientenkontakt und zu 75% aus Bürokratie besteht.

Ich denke, dass eine Kombination aus Bürokratieabbau, vernünftiger Digitalisierung und Umgestaltung des Leistungskatalogs hin zu mehr Skalierbarkeit in der Allgemeinmedizin dazu führen würde, dass ein Allgemeinmediziner mehr Patienten in besserer Qualität betreuen könnte.

Bessere Kommunikation zwischen Hausärzten und Fachärzten könnte meiner Meinung nach die Anzahl von Fachvisiten und gut 25% reduzieren. Ich nenne ein konkretes Beispiel: Unsere Ordination hat an einem Pilotprojekt teilgenommen, das es uns ermöglichte, Hauterkrankungen abzufotografieren und in einer Art Kontaktformular mit einem Dermatologen den Fall digital zu besprechen. Wir bekamen so innerhalb von 2-3 Werktagen ein dermatologisches Konsil und konnten dem Patienten ohne ewige Wartezeit auf eine Fachvisite eine fachärztlich "abgesegnete" Therapieänderung anbieten. Ein solches Konsil ist für das Gesundheitssystem auch billiger als eine herkömmliche Visite, da der Hausarzt viel Vorarbeit (Fotodokumentation, Zusammenfassung des Beschwerdebildes, bisher unerfolgreiche Therapien) leistet. Das ist aus meiner Sicht ein Beispiel für einen vernünftig aufgesetzten digitalen Prozess. Das ist nur ein Beispiel, das in vielen Bereichen umsetzbar wäre.

Gio, 12/05/2024 - 18:25 Collegamento permanente