Missbrauch
Generalvikar Eugen Runggaldier erklärt im Interview: Die beschuldigten Priester dürfen teils keine Messen mehr feiern und gehen in Therapie – derweil steigen die neu gemeldeten Fälle.

SALTO: Herr Runggaldier, haben sich nach Veröffentlichung des Missbrauchsgutachtens neue Betroffene gemeldet?

Eugen Runggaldier: Es wurden uns 29 neue Fälle gemeldet, wobei 21 davon die Diözese betreffen und die restlichen die Ordensgemeinschaften. Bei den neu gemeldeten Fällen handelt es sich vor allem um den Zeitraum der 50er und 60er Jahre, fast alle Priester sind bereits verstorben. Die Fälle waren sehr unterschiedlich und es war teilweise umfangreiche Recherche notwendig. Mit den beiden noch lebenden Priestern habe ich Gespräche geführt, sie sind im Altersheim und nicht mehr im Dienst. Sie haben ihre Taten zugegeben und sind auch für Gespräche mit den Betroffenen bereit. 

Wie gehen Sie mit neuen Fällen um?

Wir prüfen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen und ich antworte den Betroffenen in einem Brief. Diese Menschen haben großes Unrecht erfahren. Wenn jemand das erst nach 60 Jahren meldet, heißt das, dass es für diese Person noch immer ein Trauma ist. Um ihnen zu antworten, brauche ich Ruhe. Da nehme ich mir einen ganzen Tag Zeit und plane keine Termine ein.

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Profil für Benutzer Felix von Wohlgemuth
Felix von Wohlgemuth Do., 05.06.2025 - 14:50

"Bei all jenen Priestern, die weiterhin in der Seelsorge tätig sind, wird ein Monitoring eingeführt." - habe ich das gerade richtig gelesen?
Missbrauchstäter sollten überhaupt nicht mehr in der Seelsorge eingesetzt werden! Die sollen ihren Lebensabend in Buße in einer Klosterzelle verbringen, aber doch nicht weiterhin mit Gläubigen, darunter wohl auch Kindern, arbeiten. Ich bin sprachlos....

Do., 05.06.2025 - 14:50 Permalink
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Salto User
opa1950 Do., 05.06.2025 - 14:56

Herr Runggaldier, mich ärgern immer wieder die Diskussionen der Katholischen Kirche. Ich glaube an Gott aber nicht auf die Scheinheilige Katholische Kirche. Reine Heuchelei. Warum wird die Privatsphäre von Muser Tod geschwiegen. Traut sich die Katholische Kirche in Südtirol wirklich nicht über das Problem von Muser zu sprechen? Muss wirklich eine Private Person einen Brief an den neuen Papst schicken damit dieser Bischof suspendiert wird.

Do., 05.06.2025 - 14:56 Permalink
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Salto User
opa1950 Fr., 06.06.2025 - 13:42

Natürlich auf Kosten der Kirche. Dann würde endlich alles an die Öffentlichkeit gelangen. Und Südtirol wäre um ein Skandal reicher.

Fr., 06.06.2025 - 13:42 Permalink