Pestizide
Südtirol sollte den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden massiv herunterfahren: Wie und warum, legt der Schweizer Agrarwissenschaftler Lucius Tamm dar.
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Alexander Schiebel Sa., 01.04.2017 - 17:46

Es ist mir rätselhaft, und das schon seit langem, was die Frage der Nationalität für einen Einfluss auf eine Sachdiskussion haben könnte. Hier geht es um gute vs. schlechte Argumente. Fachwissen vs. Polemik. Und kluge Köpfe gibt es bestimmt in aller Herren Länder. ("Deutsche und Schweizer scheinen sich berufen zu fühlen, uns Südtiroler den Umweltschutz zu erklären."

Sa., 01.04.2017 - 17:46 Permalink
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Ein Leser-3264 So., 02.04.2017 - 11:33

Antwort auf von Alexander Schiebel

Für mich ist die wichtigste Aussage im Interview folgende:
"Es ist natürlich nicht einfach, ein Anbausystem so weiterzuentwickeln und es wird auch etwas kosten, so etwas gibt es nicht gratis. Und deshalb ist es extrem wichtig, dass die Gesellschaft die ökologischen Leistungen der Landwirte anerkennt und auch entschädigt. Man kann nicht nur fordern, und die Leute dann allein lassen."
Nur so kann eine Neuausrichtung funktionieren. Die Gesellschaft insgesamt muss sie mittragen.
Daran könnte sich auch das "Wunder von Mals" orientieren.

So., 02.04.2017 - 11:33 Permalink
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kurt duschek So., 02.04.2017 - 09:15

Das Antwortschreiben des Landeshauprmannes hat mich nachdenklich gemacht. Eine starke Bauernlobby ( nicht Berbauern !! ) will unbedingt eine breite Diskussion und Information verhindern, oder empfinde ich dies falsch ? Ich bin natürlich kein Fachmann, aber manchmal den Hausverstand einsetzen ist nicht schlecht. Der sagt mir, dass hier etwas nicht stimmen kann.

So., 02.04.2017 - 09:15 Permalink
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19 amet Mo., 03.04.2017 - 10:22

Antwort auf von kurt duschek

Ein guter Teil der Südtiroler sind der Meinung unser Land wäre der Mittelpunkt der Welt. Bei uns ist alles Gold, besser als sonstwo auf der Welt, und die "Fremmen" sollen uns das Geld bringen, aber sonst die Pappen halten, denn wir wissen schon selbst am besten wo es lang gehen soll. Die furiose Reaktion der Bauernbündler auf jede Kritik an dem unmöglichen Beitrags- und Privilegiensystem, und natürlich an der Monokultur, ist bezeichnend.

Mo., 03.04.2017 - 10:22 Permalink
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pérvasion So., 02.04.2017 - 10:59

»Zuerst sollte man mal selber zeigen, dass man sein Haus in Ordnung halten kann…« Blödsinn, Deutschland ist nicht das Haus der Münchner UmweltschützerInnen, in dem sie frei bestimmen könnten, wie es abzulaufen hat. Sie können ihre (gute oder schlechte, das sei mal dahingestellt) ihre Lobbyarbeit für eine bessere Umwelt und Lebens(mittel)qualität ohne an Glaubwürdigkeit einzubüßen, gleichzeitig in Bayern und anderswo (z.B. Südtirol) machen. Ich bin froh, wenn langsam auch in diesem Bereich eine europäische — und nicht an Staatsgrenzen gebundene — Perspektive entsteht. Schließlich haben wir ja auch einen Binnenmarkt und Südtiroler Äpfel sind in München genauso präsent wie in Bozen oder Meran.

So., 02.04.2017 - 10:59 Permalink
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Markus Lobis Mo., 03.04.2017 - 08:24

Heiss wehrt sich mit einem ganzen Arsenal von "Argumenten" und versucht mit abenteuerlichen Schlüssen, vom eigentlich Gegenstand der Debatte abzulenken. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sein wackerer Kampf ein Rückzugsgefecht ist, das dazu geeignet ist, die Schäden noch größer zu machen, bevor die Vernunft sich durchsetzt und das unselige aktuelle Agrarmodell im Müllhaufen der Geschichte verschwindet.

Und: Natürlich ist in Südtirol das Wissen vorhanden, wie der Weg in die Zukunft ausschauen kann, wir haben ja einen steigenden Anteil von Bio-Bauern, auch wenn es noch etwas schneller gehen könnte. Und wir haben in verschiedenen Einrichtungen gut informierte ExpertInnen. Da werden wir noch manche Überraschung erleben, denke ich.

Mo., 03.04.2017 - 08:24 Permalink
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Ein Leser-3264 Mi., 05.04.2017 - 17:40

Danke. So ist die Sache auch ein wenig differenzierter betrachtet.
Und wie weiter oben schon erwähnt, finde ich mich in der Aussage von Hr. Tamm wieder, dass ein Umschwung nur in Zusammenarbeit und unter Mitarbeit der Gesellschaft möglich ist.

Mi., 05.04.2017 - 17:40 Permalink
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Klaus Griesser Fr., 07.04.2017 - 22:15

Die Aussagen von Dr. Tamm finde ich grundsätzlich richtig; sie sind Aussagen eines Wissenschaftlers, da spielt die nationale Herkunft keine Rolle, wichtig bei diesem Thema ist seine Unabhängigkeit von Monsanto & Bayer, die scheint mir diesmal gegeben. Das Thema betrifft die Ethik der Versorgung der Bevölkerung mit gesunden, nachhaltigen Lebensmitteln. Und die war ehemals hoch bei den Bauern, aber schon seit langem scheint sie bei den Machern des Bauernbundes abgelegt worden zu sein, an erster Stelle stehen dort die Produktionsmengen und dafür hat sich der Bauernbund zuerst in die Nähe und dann in die Abhängigkeit des "Pflanzenschutzes" alias Chemie begeben. Das geht inzwischen so weit, dass außer der Artenvielfalt der Pflanzen auch die natürliche Artenvielfalt der Mikroorganismen in den Böden gestört/ geschädigt ist, wodurch tendenziell die Bodenfruchtbarkeit abnimmt, sodass die Erträge pro Fläche zurückgehen, was natürlich weitere chemische Aufputschmittel erheischt. Das ist sicher der falsche Weg. Richtungsweisend ist Mals und ich denke das wird eine gesellschaftliche Anstrengung kosten, es wird sich auch auszahlen müssen, wenn ein Bauer gesund und ökologisch produziert. Umgekehrt soll kein Bauer mehr subventioniert werden, der gesellschaftliche Folgekosten an Volksgesundheit und Landschaftszerstörung durch Monokulturen und Chemieeinsatz erzeugt.

Fr., 07.04.2017 - 22:15 Permalink