Nachruf
Am Mittwochabend ist der Südtirol-Attentäter und Pusterer Bub Heinrich Oberleiter verstorben. Eine Erinnerung und Würdigung von Martha Stocker.
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Hartmuth Staffler Fr., 06.01.2023 - 14:18

Antwort auf von Am Pere

Auch Herr Oberleiter hat Gewalt verabscheut, vor allem die Gewalt, die von den italienischen Besatzern gegen die Südtiroler Bevölkerung ausgeübt wurde. Nur aus diesem Grund hat er der Gewalt der Italiener die bescheidene Gewalt der Südtiroler Freiheitskämpfer entgegengesetzt. Dafür gebührt ihm Dank und Bewunderung.

Fr., 06.01.2023 - 14:18 Permalink
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Hartmuth Staffler Fr., 06.01.2023 - 21:26

Antwort auf von Am Pere

Gegen faschistische Gewalt ist Gegengewalt nicht nur zulässig, sondern sogar notwendig bzw. moralische Pflicht. Dass sie meine Kommentare nicht verstehen, oder nicht verstehen wollen, berührt mich nicht. Ich bin es gewohnt, dass mein Einsatz gegen Faschismus und Nationalsozialismus nicht verstanden wird, das hält mich aber nicht davon ab, auf diesem Weg weiterzugehen. Sie können ruhig in ihrer Blase bleiben, gemeinsam mit Faschismusverstehern, Holocaust-Leugnern, Anti-Impf-Schwurblern usw. Ich werde immer auf der anderen Seite stehen.

Fr., 06.01.2023 - 21:26 Permalink
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Hartmuth Staffler Sa., 07.01.2023 - 14:04

Antwort auf von Manfred Gasser

Ich weiß es tatsächlich besser, weil ich es selbst erlebt habe. In den 60er-Jahren waren in Italien in der Verwaltung, vor allem auch in der Justiz, und ganz besonders in Südtirol, noch die alten (damals noch gar nicht so alten) Faschisten aus der ehemaligen Mussolini-Republik RSI tätig. Sowohl Polizei als auch Justiz haben die Südtiroler als Menschen zweiter Klasse, oft auch nicht einmal als Menschen behandelt, wenn wir an die vom Innenministerium angeordneten Folterungen denken, die ja schon lange vor der Feuernacht begonnen haben und danach intensiviert wurden. Auch Kinder haben in den 60er Jahren und sogar noch in den 70er Jahren immer wieder die Prügel von faschistische gesinnten Polizisten oder Lehrern erleben müssen. Die rein faschistische Justizwillkür gegen die Pfunderer Burschen hat ja den Anlass dazu gegeben, dass sich die Pusterer Buabn gegen die faschistische Gewalt aufgelehnt haben.

Sa., 07.01.2023 - 14:04 Permalink
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Ceterum Censeo Sa., 07.01.2023 - 14:39

Antwort auf von Hartmuth Staffler

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Hartmuth Staffler Sa., 07.01.2023 - 14:56

Antwort auf von Ceterum Censeo

Thema verfehlt. Hier geht es nicht um die BRD. Außerdem heißt es schon in der Bibel: "An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen". In Italien, und ganz besonders in Südtirol, haben die die faschistischen Richter und Polizeibeamten auch nach Kriegsende ihre faschistische Willkürherrschaft weiter ausgeübt, Menschen bis zum Tod foltern lassen, Unschuldige zu langen Haftstrafen verurteilt usw. In der BRD sind ebenfalls ehemalige Nazis in Justiz und Exekutive geblieben, sie haben aber nicht mehr "andersrassige" oder politisch nicht konforme Menschen verfolgt, sondern sich darauf konzentriert, ihre Nazi-Kameraden zu schützen. Das ist durchaus beklagenswert, ist aber mit der Fortsetzung der faschistischen Willkür vor allem gegen die Südtiroler, aber auch und sogar noch mehr gegen die Slowenen in Friaul, in keiner Weise vergleichbar.

Sa., 07.01.2023 - 14:56 Permalink
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Stefan S Sa., 07.01.2023 - 16:15

Antwort auf von Hartmuth Staffler

"in keiner Weise vergleichbar."
So ein Schmarrn, allein schon der Versuch da irgendwas zu verharmlosen oder auf anderer Seite zu dramatisieren. Mal wieder der Klassiker aus der Opferrollenkiste und in einer Art welcher der Historie in keinster Weise gerecht wird. So nach dem Motto, bei uns war alles schlimmer...

Sa., 07.01.2023 - 16:15 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Sa., 07.01.2023 - 20:48

Antwort auf von Hartmuth Staffler

Wir, oder besser Sie, sprechen von staatlicher Willkür, wo ich Ihnen vollkommen recht gebe. Und es war, nach den Erzählungen meines Vaters, wirklich sehr schlimm. Trotzdem hat er sich gegen die Gewalt entschieden, da er als Versehrter und Russland-Spätheimkehrer im 2. Wk genug Gewalt, und deren Folgen, erlebt hat.

Sa., 07.01.2023 - 20:48 Permalink
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Johannes A. So., 08.01.2023 - 13:23

Antwort auf von Manfred Gasser

Kein faschistischer Staat aber die Italianisierung Südtirols war weiterhin die politische Doktrin in Rom (50%+1 Politik). Die öffentliche Verwaltung war rein von Italiener besetzt. Dieses Unrecht wurde erst durch den ethnischen Proporz beseitigt. Die Südtiroler Autonomie war keine echte Autonomie sondern war immer von den Entscheidungen in Trient abhängig.

Man sollten wenigstens anerkennen, dass wir deutschsprachige Südtiroler auch nach dem 2. WK von Italien sehr ungerecht und schlecht behandelt worden sind. Nicht umsonst gab es ein weit verbreitetes Unbehagen, das es so in dieser Form heute nicht mehr gibt.

So., 08.01.2023 - 13:23 Permalink
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Dietmar Nußbau… Fr., 06.01.2023 - 20:24

Die Aktivisten haben nicht viel erreicht außer ihr eigenes Leben zu zerstören. Schade drum. Ich denke, das ist ihnen bald einmal schmerzhaft bewusst geworden. Wer allerdings solche Aktionen vom geschichtlichen Kontext befreit und ebenso sinnbefreit über diese Menschen urteilt, der sollte ruhig weiter "Das Traumschiff" schauen.

Fr., 06.01.2023 - 20:24 Permalink
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Manfred Klotz So., 08.01.2023 - 08:17

Antwort auf von Hartmuth Staffler

Ich gehe davon aus, dass Sie wissen wer Viktoria Stadlmayer war. In einem lange geheimen Memorandum von 1962 äußert sie sich negativ gegenüber die Terroraktionen, die laut Aussagen derer, die sie befürworten, zur Einsetzung der Neunzehner Kommission und damit zu den Grundlagen des Pakets geführt hätten. Laut Stadlmayr war diese Kommission ein Sieg Italiens. Zu Kerschbaumer, der über VS von Österreich eine moralische Unterstützung für die Anschläge wollte, sagte sie sinngemäß, man solle die Finger davon lassen, denn es bringe nichts. Auch Kreisky wollte eine Erklärung des österreichischen Ministerrats, wonach man Anschläge und Gewalt als Mittel des politischen Kampfes verurteilt.
Auch Siegfried Carli (1964 im Mailänder Prozeß in Abwesenheit zu 19 Jahren und 11 Monaten Haft verurteilt), sagte später, man hätte mit den Anschlägen die eigentlichen Bestrebungen "verkackt". Hauptnutznießer der Attentate war demnach der italienische Staat, weil sie ihm ermöglichten, die im November 1957 in Sigmundskron begonnene Aufbruchstimmung mit einem Schlag zu zerstören.
Ganz so positiv scheinen die Anschläge also nicht aufgenommen worden zu sein.

So., 08.01.2023 - 08:17 Permalink
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Hartmuth Staffler So., 08.01.2023 - 09:26

Antwort auf von Manfred Klotz

Ich kenne die Position der Hofrätin Stadlmayer, weil ich mit ihr viele persönliche Gespräche dazu geführt habe. Sie vermischen hier aber zwei unterschiedliche Sachen, die beide kontrovers diskutiert werden können. Das eine ist die moralische Rechtfertigung der Anschläge als Reaktion auf eine undemokratische, bis zum Staatsterrorismus reichende Gewalt. In diesem Punkt stimmte auch Hofrätin Stadelmayer mir bei. Das andere ist die Frage, ob die Anschläge mehr genutzt oder geschadet haben. In diesem Punkt sind sich sowohl Politiker als auch Historiker nicht einig. Magnago z.B. hielt die Anschläge für nützlich zur Erlangung der Autonomie.

So., 08.01.2023 - 09:26 Permalink
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Dietmar Nußbau… So., 08.01.2023 - 09:05

Damals wollten sich junge Menschen noch für ihre Heimat einsetzen, heute suchen viele ihr Glück im Ausland, das kann ich gut verstehen. Auch viele junge Italiener verlassen die Patria, man sollte die fragen, was sie von all dem halten.

So., 08.01.2023 - 09:05 Permalink
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a richter So., 08.01.2023 - 10:58

Das Ziel der Terroranschläge war ja nicht die Autonomie aber die Rückführung Südtirol zu Österreich. Was dann mit den Italienischen Mitbürger passiert wäre ist Abschiebung und Vertreibung. Der Traum war die Schaffung eines rein deutsches Ladinische Südtirol. Im modernen Sprachgebrauch ist das das Ethnic cleansing. Das war die große Angst der Italiener im Land.

Es ist nicht dazu gekommen. Das es dazu nicht gekommen ist verdanken wir den Kreisky und Saragat und leider auch den in den Attentaten umgekommenen Karabinieri

Am Ende kam es zur Autonomie, verdanken müssen wir sehr viele Personen der verschiedenen Lager.

Die Hofrätin Stadlmayer, allererste Mitläuferin und begeisterte Nationalsozialistin im Tempel der Autonomie am Waltherplatz zu würdigen ist mit schleierhaft und hoffe das alle begeisterten Antifaschisten und Antinationalsozialisten mit mir einer Meinung sind.

So., 08.01.2023 - 10:58 Permalink
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Johannes A. So., 08.01.2023 - 13:20

Antwort auf von a richter

Die SVP hat die Autonomie immer nur als Zweitbeste Lösung, als Kompromiss, gesehen. Und das sahen damals auch 90% der deutschsprachiger Südtiroler und Ladiner.
Das Idealziel der SVP war auch damals natürlich eine demokratische Selbstbestimmung.

Die faschistische Italianisierung Südtirols hat übrigens nicht 1945 geendet sondern erst 1970 durch das zweite Autonomiestatut. Bis dahin war die Verwaltung und Justiz rein einsprachig und nationalistisch geprägt. Das sollten Sie anerkennen. Es sei denn, sie würden insgeheim weiter darauf hoffen, dass die Italiener (italienischsprachigen) in unserem Land eines Tages die Mehrheit sein würden, statt der 25%, die sie jetzt sind.

So., 08.01.2023 - 13:20 Permalink
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a richter So., 08.01.2023 - 11:02

sorry
Magnagoplatz und nicht Waltherplatz

So., 08.01.2023 - 11:02 Permalink
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a richter So., 08.01.2023 - 11:05

Das Ziel der Terroranschläge war ja nicht die Autonomie aber die Rückführung Südtirol zu Österreich. Was dann mit den Italienischen Mitbürger passiert wäre ist Abschiebung und Vertreibung. Der Traum war die Schaffung eines rein deutsches Ladinische Südtirol. Im modernen Sprachgebrauch ist das das Ethnic cleansing. Das war die große Angst der Italiener im Land.

Es ist nicht dazu gekommen. Das es dazu nicht gekommen ist verdanken wir den Kreisky und Saragat und leider auch den in den Attentaten umgekommenen Karabinieri

Am Ende kam es zur Autonomie, verdanken müssen wir sehr viele Personen der verschiedenen Lager.

Die Hofrätin Stadlmayer, allererste Mitläuferin und begeisterte Nationalsozialistin im Tempel der Autonomie am Magnagoplatz zu würdigen ist mit schleierhaft und hoffe das alle begeisterten Antifaschisten und Antinationalsozialisten mit mir einer Meinung sind.

So., 08.01.2023 - 11:05 Permalink
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Hartmuth Staffler So., 08.01.2023 - 12:46

Antwort auf von a richter

Das Ziel der Anschläge, die mit Terror überhaupt nichts zu tun haben, war weder die Autonomie noch die Rückführung Südtirols zu Österreich, sondern die Selbstbestimmung für Südtirol. Die italienischen Mitbürger wären in keiner Weise behelligt, sondern in die Freiheit mitgenommen worden. Es haben sich deswegen auch italienische Mitbürger an den Aktionen beteiligt. Das erste Folteropfer der Carabinieri war ein italienischsprachiger Welschtiroler, der sich aktiv am Südtiroler Widerstand beteiligt hat, und noch heute legen Italiener am Grab von Sepp Kerschbaumer in St. Pauls Blumen nieder.

So., 08.01.2023 - 12:46 Permalink